Ägyptische Götter M-Z

Die Götterwelten prägten in Religion und Mythologie
das altägyptische Leben

Ägyptische Götter M – Z
Die wichtigsten Gottheiten der ägyptischen Antike

Ägyptische Götter A – L

Den Darstellungen ägyptischer Götter begegnet man in Tempeln im ganzen Land von Ober- und Unterägypten auf Reliefs oder als Statuen. Wer die wichtigsten Götter waren, oder wie sie aussehen und wie sie dargestellt wurden, stellen wir hier in einer kleinen Liste der ägyptischen Götter vor, die die Kultur des Landes so stark geprägt haben.

Menhit

In der ägyptischen Mythologie war Menhit eine Göttin des Kampfes und als Kriegsgöttin nubischen Ursprungs. Ihr Name bedeutet “der Schlächter oder die die Massaker begeht. Sie war als aggressiv bekannt und war ständig als Frau mit einem Löwenkopf dargestellt und oft mit  einen Kopfschmuck einer Sonnenscheibe und einer darauf angebrachten Uräus-Schlange. Der Hauptkultort war Esna wo sie mit ihrem Gemahl Chnum und dem Sohn Heka-pa-chered eine Triade bildete. Auf Grund ihres Aussehens und ihrer Pflichtaufgaben wurde sie auch sehr eng mit der anderen Kriegsgöttin Sekhmet (Sachmet) verbunden.

Bild 1 Göttin Menhit

Bild 1: Detail einer großen Reliefdarstellung mit der Göttin Menhit an der Südostwand des Chnum Tempels in Esna. Sie steht hinter dem widderköpfigen Gott Chnum.

Min

Die Gottheit Min gehört in der ägyptischen Mythologie zu den ältesten Göttern, war einst eher eine Lokalgott und verantwortlich für die östlichen Wüstenregionen und gewann erst später unsere heute so bekannte Bedeutung als Zeugungs- und Fruchtbarkeitsgott und als Schöpfer- und Vegetationsgott war er auch für alles lebende verantwortlich. Ihm zugeordnet ist eigentlich in seiner Funktion ein weißer Stier, doch dargestellt ist er immer in einer menschlichen Gestalt als Mann mit einem erigierten Phallus und einer Kappe auf dem Kopf die von zwei sehr hohen Federn gekrönt ist, die in der Gestaltung dem Reichsgott Amun stark ähnelt. Auffallend ist die Körperhaltung. Während andere Götter in Menschengestalt zweibeinig gezeigt werden, wird Min in Mumiengestalt mit geschlossenen Beinen ähnlich den Göttern Osiris und Ptah gezeigt. Je nach Seitendarstellung hält er in seiner typischen Haltung einen Arm hinter dem Körper nach oben abgewinkelt mit einer offenen Handfläche.über der ein Flagellum gewinkelt dargestellt wird. Bei farblichen Reliefdarstellungen wurde das Gesicht des Min immer in schwarzer Farbe gezeigt. Fast unbemerkt für den Betrachter wird im Zusammenhang einer göttlichen Min-Darstellung auf edinem Podest eine Lattich-Pflanze dargestellt  (siehe auch Bild 1 Gott Min)..Schon seit der sehr frühen ägyptischen Geschichte ist sie ein Symbol für gelebte Sexualität und Manneskraft und war auch bei den Frauen sehr begehrt, denn der milchige Saft  der Lattich-Pflanze war auch ein Symbol für das Sperma.
Einmal im Jahr feierten die Ägypter zum “Erntedank” sehr ausgiebig das große religiöse Min-Fest.

Bild 1 Gott Min

Bild 1: Reliefdarstellung der Gottheit Min in der typischen Darstellungsform mit dem erigierten Penis im Tempel von Esna

Mut

Mut war die Muttergöttin von Theben. Ähnlich wie Isis und Hathor galt sie mythologisch als Mutter des Pharaos. Mit ihren göttlichen Gemahl Amun brachte sie den Sohn Chons zur Welt. Sie wurde in Reliefs häufig in bunten Kleidern gezeigt und bei jeder Darstellung trug sie die Krone von Ober- und Unterägypten. Meist dargestellt als Göttin in Frauengestalt, nicht selten auch als Katze (Mut-Bastet) oder Löwin. Durch die Veränderung ihres Göttergatten zum Sonnengott Amun Re wurde Mut zum Auge des Re.

Bild 1 Göttin Mut

Bild 1: Detail einer Doppelstatue von Mut und Amun aus der Regierungszeit von Ramses II., 19. Dynastie im Neuen Reich 1290- 1224 v. Chr.. Die Statue steht heute im Luxor Museum.

Nechbet

In der ägyptischen Mythologie eine geiergestaltige Herrin Oberägyptens, Himmels- und Kronengöttin und Schutzgöttin des Königs (Pharao). Der Name leitet sich von dem alten Oberägyptischen Ort “Necheb” ab, deshalb wurde sie auch als “die von Necheb” genannt, denn ursprünglich war sie eine reine lokale Göttin, die aber mit der Zeit immer mehr an Bedeutung gewann und letztendlich dann auch eine Göttin von ganz Oberägypten wurde. Ihre göttliche Kollegin war Uto als Göttin von Unterägypten. Mit der Vereinigung des ägyptischen Reiches verschmelzten mit der Zeit beide Gottheiten. Wie ihre Schwestergöttin Wadjet galt auch Nechbet als Auge des Re.

Bild 1 Nechbet

Bild 1: Die Göttin Nechbet in einer farblich gut erhaltenen Darstellung im Tempel der Hatschepsut im Deir el Bahari in Theben West.

Ptah

Ptah gehört zu den ältesten Gottheiten in der ägyptischen Mythologie und ist bereits seit der 1. Dynastie (etwa 3100 – 2890 v. Chr.) belegt. Sein Hauptkultort war die Stadt Memphis.
Ptah war der Hauptschöpfergott und Erdgott, aus ihm ging der Sonnengott Re hervor und die Welt entstand durch sein Herz und seinem gesprochenen Wort. Von Menphis ausgehend wurde er auch der Schutzgott der Handwerker und Künster. Die alten Ägypter glaubten, das Ptah wie der Gott Chnum als Schöpfer der Erde alles auf seiner Töpferscheibe formte.
Nach der ägyptischen Mythologie war Sachmet seine Göttergemahlin und Nefertem sein Sohn, gemeinsam bildeten sie die Triade von Memphis.
Ptah wird meist in einer menschlichen mumienähnlichen Gestalt in einem extrem engen Gewand, mit kahlgeschorenem Kopf, gelber oder grüner Gesichtsfarbe und einer enganliegenden Haube dargestellt. In seinen Händen, die aus den Binden hervorragen hält Ptah einen Stab mit den Symbolen des Anch-Zeichens (Leben), dem Was-Zepter (Macht) und dem Djed-Pfeiler (Dauerhaftigkeit, Beständigkeit). Er wird thronend, wie auch stehend dargestelt. Ab dem Mittleren Reich wird Ptah mit einem abstehenden Kinnbart gezeigt, wie er auch für alle Pharaonen typisch ist.

Bild 1: Die thronende Gottheit Ptah in der Kapelle des Ptah im  Totentempel des Sethos I.in Abydos. Bild 2: Die Kolossalstatue des Gottes Ptah aus dem großen Tempel des Ramses II. aus Memphis, 19. Dynastie steht heute im Ägyptischen Museum Kairo.

Sachmet

Im alten Ägypten  war Sachmet eine mächtige Löwengöttin. Dargestellt wurde die Göttin des Krieges als sitzende oder stehende Frauengestalt mit dem Kopf einer Löwin. Seit dem Mittleren Reich wird Sachmet auch mit der Sonnenscheibe und der Uräusschlange auf dem Kopf gezeigt. Sie verkörperte das “Auge des Re”. Im Gegensatz zur sanfteren Katzengöttin Bastet verkörpert Sachmet Zerstörung und das Böse und mit einem unheimlichen Kampfgeist war sie für die Pharaonen ein wichtiges Symbol für den Mut im Kampf gegen die Feinde Ägyptens. In der ägyptischen Mythologie hatte Sachmet aber auch eine ganz andere Charakterseite. Unter den Ärzten war sie sehr verehrt, denn sie galt auch als Heilerin. Sie machte mit ihren Kräften den Patienten Mut die eigenen Abwehrkräfte des Körpers zu stärken, um den Kampf gegen die Krankheiten aufzunehmen. Bei Epidemien war Sachmet besonders verehrt, sie war das magische Symbol für den Kampf gegen Seuchen, um die Feinde der Gesundheit erfolgreich zu berkämpfen. Die Göttin des Krieges hatte somit in ihrer zerstörerischen Kampfkraft eine “Böse und Gute” Symbolik. Sie konnte mit ihrem Gluthauch des Atems Seuchen verbreiten aber auch gleichzeitig heilen. Pharao Amenophis III. (18. Dynastie) ließ in Karnak im Mut-Bezirk hunderte von Granitstatuen von Sachmet aufstellen, um ihrer wirksamen Kräfte sicher zu sein.

Bild 1: Kopf einer sehr mächtigen Statue der Göttin Sachmet aus Grau Granit. Diese Statue stammt aus dem Karnak Tempelkomplex im Mut Bezirk und befindet sich heute im unweit entfernten Luxor-MuseumBild 2: Reichlich verzierte Säule mit gut erhaltenen Reliefs im Medinet Habu. Diese Säule zeigt die Löwengöttin Sachmet mit ihrem Gatten Ptah. Seit dem Neuen Reich wird die Sachmet auch als “geliebt von Ptah” bezeichnet. Gemeinsdam mit ihren göttlichen Sohn Nefertem galten die drei Götter seit dem Neuen Reich auch als als die “Triade von Memphis”, was auch ihre Bedeutung für Unterägypten unterstreicht. In ihrer rechten Hand hält Sachmet stets das Lebenszeichen “anch”, sowie das lange Was-Zepter in der linken Hand. Auf dem Kopf trägt sie die Sonnenscheibe mit der Uräus als Krone.  Bild 3: Lebensgroße und sitzende Statue der Göttin Sachmet in Medinet Habu dem Totentempel von Ramses III. Bild 4: Kopf und Oberteil einer großen Sachmet Statue im neu eingerichteten Hurghada Museum, Ägypten.

Schu

Schu ist eine altägyptische Gottheit, ein  Gott des Raumes und des Lichts zwischen Himmel und Erde oder anders formuliert Gottheit der Luft und des Sonnenlichts. Seine Gemahlin war seine Schwester Tefnut und mit ihr hatte er die Kinder  Nut – Göttin des Himmels – und Geb – den Gott der Erde.
Schu wurde meist in menschlicher Gestalt mit einer Straußenfeder auf dem Kopf dargestellt.

Bild 1 Gott Schu

Bild 1: Wandrelief vom Gott Schu an der Ostwand des äußeren Tempelumgangs im Zusammenhang mit dem berühmten „Ärzterelief“ von Kom Ombo.

Selket

Selket (Serqet-hetit = Die, die Kehle atmen lässt) ist eine der ältesten Göttinnen der ägyptischen Mythologie. Sie ist schon seit der 1. Dynastie (etwa 3100 v. Chr.) bekannt und gilt als Schutzgöttin der Heilenden und mit den Göttinnen Isis, Neith und Nephthys eine der vier Schutzgöttinnen der vier Horussöhne, die die Särge und Kanopen bewachen. Insbesondere war sie verantwortlich für die Kanope des Kebechsenuef, dessen Kanope die Unterleibsorgane (Gedärme) beschützte. Die Göttin Selket wurde am häufigsten in einer schönen Frauengestalt mit einem Riesenskorpion auf dem Kopf dargestellt und galt in dieser Darstellung auch als Skorpionsgöttin.

Bild 1 Göttin Selket

Bild 1: Statue der Selket als eine der bewachenden Schutzgöttinnen am Totenschrein von Pharao Tutanchamun aus dem Grab im Tal der Könige (KV62), Ägyptisches Museum Kairo

Seschat

Der Name der Seschat bedeutet übersetzt Schreiber, sie war die Göttin der Wissenschaften und der Mathematik, sie war die Schutzherrin von Schriftsammlungen und Dokumenten und wird meist auch schreibend dargestellt. In all diesen Funktionen war sie auch die Schutzpatronin für Buchhaltungen, Tempelbibliotheken und der Baumeister.
Seschat erlangte schon in der frühen ägyptischen Geschichte an Bedeutung und ist bereits seit der 2. Dynastie eine beliebte und sehr bekannte Gottheit. Im Neuen Reich findet man sie häufig in Reliefszenen in Tempeln dargestellt (siehe auch Bild 1 und 2 im Luxor Tempel)., wo sie die Herrschaftsjahre und Jubiläen eines Pharaos verzeichnete. Wenn sie als Schutzherrin für Bauplanungen verantwortlich war, konnte sie auf Darstellungen auch mit Hammer und Pflock für die Schnurspannzeremonie bei der Grundvermessung erscheinen.
Seschat wurde imm er als aufrecht stehende Frau dargestellt und häufig mit dem Leopardenfell der Sem-Priesterschaft  und einem Stirnband, auf ihrem Haupt steht eine siebenblättrige Blüte oder ein Stern. Die Bedeutung dieser Hieroglyphe ist allerding unbekannt.

Bild 1:Göttin Seschat im Luxor Tempel (19. Dynastie / Neuses Reich) auf der Rückseite einer Statue von Ramses II. in einem für die Zeit typischen Tiefenrelief. Bild 2: Die schreibende Göttin Seschat an einer Palmenrispe. Nicht selten wird die Seschat mit einem Leopardenfell gezeigt, wie auch auf diresem Foto deutlich zu erkennen am linken Oberarm.

Sokar

Sokar gehört zu den ältesten Totengötter der ägyptischen Antike in Unterägypten und bekannt seit der 1. Dynastie im Alten Reich. Seine Ursprünge liegen wahrscheinIich in der Region um Memphis. In  der Spätzeit dieser Epoche kann Sokar sogar mit Osiris, dem bekanntesten Totengott identifiziert werden. Im Mittleren Reich auch als Sokar-Osiris bekannt und im Neuen Reich auch als Osiris-Sokar. Man kann auch von einer intensiven Verschmelzung dieser beiden Totengötter ausgehen.
Sokar war ein falkenköpfiger Gott, der von Touristen auch oft mit dem Horus-Falken verwechselt wird. Sokar war für die Reinigung der Toten zuständig und war auch gemeinsam mit dem Gott Ptah ausführend beim Ritual der Mundöffnung der Toten. Für die Handwerker die in den Nekropolen für die Toten gearbeitet haben, galt Sokar außerdem als Patron und  Schutzgott.

Bild 1 Sokar

Bild 1: Ausschnitt aus einer Darstellung von Sokar in Falkengestalt mit Thutmosis III. im Hatschepsut Tempel im Deir el Bahari, 18. Dynastie.

Sopdu

Sopdu ist eine sehr alte Gottheit die schon seit der frühen ägyptischen Kultur seit der 1. Dynastie belegt ist. er war ein Gott des Himmels und der östlichen Wüsten und Grenzregionen. In dieser Funktion sollte er dem Pharao helfen die östlichen Grenzen vor den Feinden beschützen, weshalb er auch als Herr des Ostens oder auch der Fremdländer  bezeichnet wurde.
Gott Sopdu bildete als Sohn von Sopdet und Sah eine mit Osiris, Isis sowie Horus vergleichbare Triade. Hauptkultort von Sopdu war der Ort Hut-nebes im 20.unterägyptischen Gau. Zwischen dem Neuen Reich und der Spätzeit verschmolz er auch zu Hor-Supdu und wurde zunehmend auch in in Oberägypten zwiachen Edfu und Nubien verehrt.
Dargestellt wurde Supdo meist als hockender Falke mit einer Zweifederkrone auf dem Kopf.

Bild 1 Gott Sopdu

Bild 1: Sehr gut erhaltene Statuette des falkengestaltigen Gottes Sopdu aus dem Grabschatz des Tutanchamun, Ägyptisches Museum Kairo.

Ta-senet-nofret

Ta-senet-nofret (Tasenetnofret) „die schöne Schwester“ ist eine Bezeichnung für die altägyptische Göttin Hathor. Gemahlin von Haroeris und Mutter von Pa-neb-taui im westlichen Heiligtum des Kom Ombo Tempels. Sie ist nur eine Manifestation von Hathor in der Rolle der göttlichen Frau. Die namentliche Bezeichnung Ta-senet-nofret kommt in der Spätzeit (664 – 332 v. Chr.) vor und stammt aus dem Doppeltempel von Kom Ombo in Oberägypten, wo sie mit Haroeris und ihrem Sohn Pa-neb-taui eine eigene Triade bildet.

Bild 1: Relief der Göttin Tasenetnofret an der Ostwand des Tempels von Kom Ombo, wo sie gemeinsam auch mit der Göttin Tefnut dargestellt wurde.

Tefnut

Altägyptische Urgöttin sie verkörpert das Feuer, die Hitze und die kosmische Ordnung. Sie war die Tochter des Sonnengottes Re-Atum-Chepre. Sie war verheiratet mit ihrem Bruder Gott Schu (Luft). Tefnut brachte die Götter Geb (die Erde) und Nut (den Hinmel) zur Welt. Als Geschwister wurden sie ein Paar und zeugten geschlechtlich die bedeutenden Gottheiten. Osiris, Seth, Isis und Nephthys.
Tefnut wird als menschliche Frauengestalt mit dem Kopf einer Löwin dargestellt,  auf ihrem Haupt trägt sie die Sonnenscheibe die von zwei Schlangen umringt ist. In ihrem Kultort Leontopolis erscheint sie auch völlig als Katzengestalt. Auch wenn sie die Spitznamen “Nubische Wildkatze”oder “Herrin der Schlange”  trägt, bleibt sie doch eine Löwin.

Bild 1 Göttin Tefnut

Bild 1: Relief der Göttin Tefnut an der Ostwand des Tempels von Kom Ombo. Sie war die Schwester und Gemahlin von Gott Schu mit dem Beinahmen „Nubische Wildkatze“. Tefnut war eine der neun Schöpfergottheiten, war die Mutter der Himmelsgöttin Nut und symbolisierte auch das Feuer.

Thot

Thot gehört zu den ältesten und bedeutensten Gottheiten der altägyptischen Mythologie. Sein Kultort war Hermopolis und ursprünglich war er eher als reiner Mondgott bekannt und wurde später eine sehr vielseitige Gottheit. Thot wurde Gott der Weisheit, Magie und Wissenschaft und Schutzgott aller Schreiber. Er soll auch der Erfinder der Hieroglyphen sein und belebte die Schriftsprache schon seit den Anfängen im Alten Reich.Er war der Verfasser vieler Gesetze und religöser Schriften mitvdem Totenbuch, weshalb er auch der Schreiber beim Totengericht war beim “Wiegen des Herzens”.  Kein Wunder, wenn er auch der Schutzgott der Bibliotheken und aller staatlichen Archive wurde.
Thot wurde häufig als menschliche Gestalt mit einem Ibiskopf und einer Schreib-Binse in der Hand dargestellt, aber auch als reine Paviangestalt (meist als hockender Mantelpavian) und als ein reiner Ibis-Vogel.

Bild 1: Deteilansicht eines Tiefenreliefs von Thot auf der Thronrückseite einer kolossalstatue von Ramses II. im Luxor Tempel. Bild 2: Gott Thot in Paviangestalt. Diese Sandstein-Statue stammt aus der 19. Dynastie und wurde in Abu Simbel gefunden, steht heute im Nubischen Museum. Bild 3: Schreiber Tjaj vor Thot dem Schutzgott der Schreiber, 18 Dynastie unter Amenophis III. Ägyptisches Museum Berlin. Bild 4 – 5: Thot als Schreiber beim „Wiegen des Herzens“, Thot führt das Protokoll beim Totengericht nach dem Totenbuch der altägyptischen Mythologie. Bild 4 zeigt eine farbenprächtige Wandbildszene aus dem Grab des Menna. Bild 5 und 6 zeigen originale Papyrus-Darstellungen mit Thot als Schreiber beim „Wiegen des Herzens“.

Wadjet

Wadjet war eine altägyptische Göttin die ihr Verbreitungsgebiet im Deltagebiet hatte, ihr kulturelles Zentrum war in Buto im westlichen Nildelta. Man kennt sie auch unter den Namen Wadjit, Uto, Edjo oder Buto. Sie verkörpert in ihrer Darstellung eine Kobra, die meist in einer Drohstellung aufgebäumt und mit gespreizten Nackenschild dargestellt wird. Wadjet war eine bedeutende  Landesgöttin von Unterägypten und eine Schutzpatronin des Pharaos. In ihrer mythischen Symbolik war sie eine “himmlische Schlange”, die die Nahrung des ewigen Lebens spendet.

Bild 1 Göttin Wadjet

Bild 1: Kobragöttin Wadjet über dem Hathor-Kapitell in einem kleinen Schrein im Hathortempel in der Tempelanlage der Hatschepsut in Deir el Bahari. Es gibt dort von der Wadjet auch eine Darstellung in Geiergestalt mit dem typischen Kopf einer Schlange aus der 18. Dynastie.

Wepwawet

Wepwawet (Upuaut, Wepwawet oder Ophois) war in der altägyptischen Mythologie ein alter Wolfsgott und ursprünglich ein Kriegsgott, dessen Anbetung wahrscheinlich aus dem oberägyptischen kommt. Sein Name bedeutet „Wegbereiter“ bzw. „Eröffner der Wege“. Er wird meist als Wolf oder auch Schakal dargestellt. Um ihn nicht mit Anubis zu verwechseln, ist Webwawet immer in einer hellen Fellfärbung symbolisiert dargestellt. Wie Anubis, wird Wepwawet auch als Grabgottheit und Beschützer der Toten verehrt. Seine berühmtesten und am besten erhaltenen Darstellungen findet man im Tempel von Abydos. Obwohl Wepwawet meist als Wolf bezeichnet wird, würde ich auf Grund seiner dargestellten Kopfform mit der Haltung der Ohren, dem schmalen Kopf und der langen Schnauze Wepwawet eher als einen Schakal betrachten.

Bild 1 Gott Wepwawet

Bild 1: Detaildarstellung von Gott Wepwawet mit den gut erhaltenen Originalfarben aus einem großen Relief im Totentempel des Sethos I.in Abydos.