Land und Leute Ägypten
Gott Sobek
Altägyptischer Krokodilgott
Sobek als Gott des Wassers und der Fruchtbarkeit
Auch wenn Sobek in der altägyptischen Mythologie als Gottheit verehrt wurde, gehörte er als natürliches Krokodil zu den gefürchtesten Wesen Für viele Menschen, die an den Ufern des Nils und an den Sümpfen des Deltas lebten und auch ihrer Arbeit nachgingen, war er eine ständige Lebensgefahr, weshalb man ihn respektvoll auch den echten Herrscher der Gewässer und insbesondere des Nils betrachtete. Da die Menschen ohne den Nil in Ägypten kaum eine Hochkultur hätten entwickeln können, erlangte das Krokodil als mächtiger Bewohner des Nils rasch seine heilige Verehrung. Bereits in der Frühzeit der altägyptischen Geschichte stellte man das Krokodil dar und verband es bald auch mit dem Namen Sobek (= Krokodil). Schon frühzeitig wurde Sobek nicht nur als Krokodil dargestellt, sondern auch wie andere Götter in menschlicher Gestalt mit dem entsprechenden Tierkopf. In der linken Hand hält er das Was-Zepter und in der rechten Hand ein Anch, dem Lebenssymbol im Alten Ägypten. Seit der Endphase des Mittleren Reiches trägt Sobek einen großen Feder-Kopfschmuck mit einer eingefügten Sonnenscheibe. Das heilige Tier des Sobek hatte in der Spätzeit (714-332 v. Chr.) und in der Ptolemäer-Zeit (332 – 30 v. Chr) im Rahmen der göttliche Tierkulte ihren Höhepunkt. Zahllose Krokodile wurden sogar in den Tempeln gehalten und versorgt. Nach ihrem Tod wurden sie oftmals aufwendig mumifiziert und bestattet. Da in der ägyptischen Antike neben dem Nilkrokodil auch das Westafrikanische Krokodil als eigenständige Art lebte, nutzten die Ägypter für religiöse Zeremonien ausschließlich die kleinere, weniger gefährliche Art, wie zoologische DNA-Analysen an mumifizierten Tieren ergab.
Bild 1 Votivstatue vom Gott Sobek in seiner natürlichen Körperform als Krokodil aus der altägyptischen Zeit zwischen 724 – 30 v. Chr., Krokodilmuseum bei Kom Ombo, Ägypten. Bild 2: Krokodile galten schon über 3000 Jahre v. Chr. als die heiligen Tiere des Gottes Sobek, dessen großer Kultort sich in Kom Ombo befand. In dieser Tempelanlage wurden Krokodile nicht nur gehalten und verehrt, sie wurden dort auch mumifiziert und bestattet. Wie auf dem Foto zu erkennen, wurden Krokodile nicht nur gemäß dem Totenkult mumifiziert, sondern wurden oft auch kunstvoll in Mumienbinden gewickelt und ausgeschmückt für eine ehrenvolle Bestattung. Auch wenn Krokodile an verschiedenen Kultorten des Gottes Sobek als sehr heilig galten und hochverehrt wurden, waren sie bei vielen Menschen, die direkt am Nil arbeiten mußten, aber auch sehr gefürchtet. Kom Ombo Krokodil-Museum
Mythologische Bedeutung des Krokodilgottes Sobek
Das Krokodil als Gott Sobek war nicht nur die Wassergottheit des Nils, sondern wurde auch als Gottheit der Fruchtbarkeit verehrt. Bereits in den Pyramidentexten des Alten Reich kam es zur Gleichsetzung des Sobek mit dem Sonnengott Re.
Bild 3: Diese Reliefdarstellung zeigt den krokodilköpfigen Gott Sobek mit der Sonnenscheibe auf dem Kopf. In dem Tempeltext heißt es: ” Der gewaltige Gott, aus dessen beiden Augen die zwei Gestirne von Sonne und Mond hervorgegangen sind. Seine beiden Augen machen die Finsternis hell”. Die weibliche Darstellung links von Sobek könnte die Lokalgöttin Tasenet–neferet sein (?). Bild 4: Votivstatue des Mayi mit dem Gott Sobek aus dem Neuen Reich (ca.1550 bis 1070 v. Chr.), sie besteht aus Schwarzen Granit und wurde im kleinen Sobek-Tempel von Dahamscha gefunden und steht heute im Luxor Museum. Bild 5: Bronzefigur von Gott Sobek als Sobek-Re in menschlicher Gestalt mit dem typischen Krokodilkopf und der Federkrone mit der Sonnenscheibe auf dem Haupt. Diese schöne Fgur stammt aus der altägyptischen Spätzeit (724 – 333 v. Chr.) und steht heute im Krokodilmuseum bei Kom Ombo, Ägypten. Bild 6: Amenophis III. (Amenhotep III.) mit dem krokodilsköpfigen Gott Sobek um 1360 v. Chr., Kalzit-Alabaster; Höhe 256,5 cm, Diese Statue wurde später von Ramses II. genutzt. Er ließ seinen Namen in der Gürtelschnalle eingravieren. Fundort: Dahamscha, zu sehen im Luxor Museum in Ägypten.
Bild 7: Detail einer Stele aus Kalkstein mit der Szene einer Verehrung des Sobek mit Weihegaben einer gläubigen Familie des Li-hebnef im Sobek-Tempel von Dahamscha einem kleinen Heiligtum. Der Tempel wurde erst 1966 durch Bauarbeiten im kleinen Dorf El-Mahamid Qibly, Ägypten entdeckt und stammt aus der Zeit des Neuen Reiches unter Amenhotep III. Heute steht diese Stele der Sobek-Verehrung im Krokodilmuseum nahe dem Doppeltempel von Kom Ombo. Bild 8: Im Doppeltempel von Kom Ombo liegt eines der bedeutensten Tempel, der für die Sobek-Verehrung durch Ptolemaios IV. (221 – 204 v. Chr.) erreichtet wurde.
Foto: (c) Michael Kürschner (6), Christel Selke (3)