Crocodylus niloticus

Systematik

Nilkrokodil
Crocodylus niloticus

Ordnung: Crocodylia – Krokodile
Familie : Crocodylidae – Echte Krokodile
Gattung : Crocodylus
Art: Crocodylus niloticus

Trivialname

deutsch: Nilkrokodil, englisch: Nile Crocodile,
französisch: Crocodile du Nil, swahili: Mamba, afrikaans: Nylkrokodil,

Vorkommen

Ursprünglich war das Nilkrokodil bis auf die zentrale Sahara in ganz Afrika weit verbreitet und es bevölkerte fast alle Flüsse und seine Nebenarme von West- bis Ostafrika und von Ägypten bis nach Südafrika, doch die erbarmungslose Verfolgung von der Kolonialzeit bis heute, brachte diese bedeutende Tierart fast an den Rand der Vernichtung. Heute leben die meisten Nilkrokodile in nationalen Naturschutzgebieten, wo es noch einige Bestände gibt, die in Freiheit leben. Wir hatten noch das große Glück diese Tiere in  Kenia erlebt zu haben. Heute sind in Kenia die Krokodile streng geschützt und es besteht ein absolutes Jagdverbot.

Fundort

Nilkrokodile sehen und erleben konnten wir in Kenia (1995 – 2012), im Tsavo Ost Nationalpark, in der Masai Mara, am Ramisi River und in Mamba Village bei Mombasa.

Beschreibung

Nilkrokodile können eine Länge von  maximal 6 m erreichen bei einem Gewicht von bis zu 1000 kg. Das Nilkrokodil ist somit die größte Art der Krokodile in Afrika. Der langgestreckte Ruderschwanz ist seitlich stark abgeflacht und so muskulös und kräftig, dass er auch als Waffe genutzt werden kann. Die Färbungen können recht unterschiedlich sein und sind meist abhängig vom Alter und den Gewässern in denen sie leben.

Fortpflanzung

Die Paarung findet unter Wasser statt und dauert nur etwa 2 – 3 Minuten. Als Nistplätze benötigen sie steinarme sandige Uferzonen, die vor einer Überschwemmung sicher sind.
Das Weibchen gräbt als Nest eine Grube, in die sie bis zu 50 weißliche Eier legt, die sie dann etwa 12 – 14 Wochen streng bewacht und somit eine richtige Brutpflege betreibt. Nach dem schlüpfen der Jungen begleitet das Muttertier ihre Kinder zum Wasser, um sie zu schützen vor anderen Räubern. Obwohl die Jungen in dieser Zeit streng behütet und fürsorglich behandelt werden, werden viele trotzdem Opfer von anderen “Räubern”. Von jeder Kinderstube überleben allerdings nur wenige und man nimmt an, dass nur etwa 5 % der Nilkrokodilkinder jemals ein geschlechtsreifes Alter erreichen. Ihren Bestand zu schützen, ist daher eine wichtige Aufgabe für den Artenschutz. In Kenia sind sie absolut geschützt und verschiedene Krokodilfarmen machen die Jagd auf Krokodilleder- und Fleisch überflüssig. Man kann  es den Kolossen aus der Urzeit nur gönnen in ihrem Bestand gesichert zu sein, und das  auch noch viele Menschengenerationen nach uns  das Abenteuer erleben dürfen Krokodile in freier Natur zu sehen, unabhängig von ihrem ökologischen Nutzwert für die Flüsse Afrikas.

Nahrung

Das Nahrungsverhalten ändert sich mit dem Alter. Jungtiere sind noch viel häufiger an Land und sind mit jeder Beute zufrieden vom Insekt über Krabben, Amphibien und kleinen Säugetieren. Im Alter halten sie sich häufiger im Wasser auf und lauern eher von dort aus auf Beute. Jetzt sind Fische, Vögel und größere Säugetiere ihre Nahrung. Sehr große Krokodile erbeuten dann schon mal Herdentiere wie Zebras, Gnus oder Antilopen, wenn sie am Fluss nicht vorsichtig genug waren beim Trinken oder wenn sie zur leichten Beute werden beim überqueren einen Flusses. Aber solche Jagdereignisse wie die großen Herdenwanderungen am Mara River erleben auch Krokodile recht selten, da sie jahreszeitlich abhängig sind und je nach Vorkommen nur einmal im Jahr sich ereignen. Wenn Nilkrokodile sehr große Beute gemacht haben, können sie anschließend auch für Monate ohne Nahrung auskommen.

Verhalten

Am Tage liegen Nilkrokodile oftmals auf Sandbänken in Flüssen oder am Ufer außerhalb des Wassers in der Sonne oder im Schatten und man sieht sie dann oft mit aufgesperrten Maul. Dieses Verhalten steht in einem sehr engen Zusammenhang mit dem Wärmeausgleich der Krokodile. Die Verdunstung der Körperflüssigkeit und die Wärmeabgabe erfolgt durch die Mundschleimhaut ( Abkühlung ). Durch diese besondere Regulierung der Körpertemperatur erfolgt ein Wärmeausgleich und es treten nur unwesentliche Temperaturschwankungen auf. Um aber für eine konstante durchschnittliche Körpertemperatur von 25,5 Grad C zu sorgen, wechseln Krokodile regelmäßig ihren Aufenthalt an Land in der Sonne, im Schatten und im Wasser.

Begegnung mit der Urzeit

Nilkrokodile gehören zu den Echsen, die schon vor der Zeit der Dinosaurier auf der Erde gelebt haben. Vor über 65 Millionen Jahren starben die Dinosaurier aus und das Nilkrokodil hat bis heute überlebt als “lebendes Fossil” einer längst vergangenen Erdepoche. Die Krokodile in Kenia zu erleben ist auch wie eine Reise in de Urzeit.

Tipp: Sollte man in Kenia keine Gelegenheit haben Krokodile in der Natur zu erleben, lohnt sich ein Besuch in der Mamba Village bei Mombasa, sie zählt zu den größten afrikanischen Farmen und man erfährt hier viel über das Nilkrokodil. Zu bestimmten Zeiten befinden sich bis zu 10000 dieser urzeitlichen Geschöpfe auf der Farm. Ein angefügtes Restaurant bietet geschmackvolle Gerichte vom Krokodil.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (13), Christel Selke (7)