Varanus niloticus

Systematik

Nilwaran
Varanus niloticus

Ordnung: Squamata – Schuppenkriechtiere
Familie : Varanidae – Warane
Gattung : Varanus
Art: Varanus niloticus

Trivialname

deutsch: Nilwaran, englisch: Nile Monitor, Water Monitor,
französisch: Varan du Nil, swahili: Kenge, afrikaans: Waterlikkewaan,

Vorkommen

Afrika, südlich der Sahara weit verbreitet von West- bis Ostafrika und südlich bis zur Kapprovinz in der Republik Südafrika. In Ägypten so gut wie ausgerottet. Er bevorzugt offenes Gelände aber auch Wälder, meidet aber die Wüstengebiete und andere extreme Trockengebiete. Hält sich viel in Wassernähe auf.

Fundort

Ich haben diese Prachtexemplare an Flüssen, Seen und an der Küste beobachtet im Senegal, in Gambia und Kenia.

Beschreibung

Der Nilwaran kann eine Körperlänge von über 2 m erreichen und ist somit Afrikas größte Waranenart. Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer, der an das amphibische Leben gut angepaßt ist.
Der Nilwaran hat eine dunkelgraue bis schwarze Färbung. Gelbe Zeichnungen verteilen sich über den ganzen Körper. Als adultes Tier verblassen seine Farbzeichnungen. Der Bauch ist heller gefärbt und dunkel gesprenkelt.

Fortpflanzung

Der Nilwaran gehört zu den fruchtbarsten Reptilien überhaupt. Das Weibchen legt bis zu 60 Eier. Vielfach nutzen Nilwarane zum Brüten Termitenbauten (Ostafrika). Im Senegal stehen die Termitenbauten oftmals nicht in den Lebensräumen der Warane, weshalb sie hier auch andere Bauten verwenden, wo die Energie der Sonne Steine und Böden gut erwärmt. Die Geschlechtsreife beginnt mit etwa 3 Jahren.

Nahrung

Seine Grundnahrung sind Frösche, Fische, Schnecken und Eier. Ich habe ihn allerdings auch als tierischen Allesfresser erlebt. An der Küste beobachtete ich sie auch als Aasfresser, die vom Meer angespülte Fische in den frühen Morgenstunden verzehrten.

Nilwarane aus dem Senegal

Die meisten Nilwarane konnten wir im Senegal an der Küste beobachten.

Nilwarane im Gambia

Nilwarane haben ich in Gambia gut erleben und beobachten können. Besonders viele Exemplare konnte ich an der Südküste in der sehr naturnahen Parklandschaft des Senegambia Beach Hotels beobachten, wo auch unser Quartier war. Diese Parkanlage umfaßt über 8 ha und ist somit auch die größte Parkanlage in der ganzen Republik The Gambia. Der Vorteil hier zu wohnen liegt in der Artenvielfalt der Tierwelt, die man ausgezeichnet erleben kann. Für Naturfreunde sicherlich eine angenehme und erfreuliche Urlaubsbereicherung (2001).
Täglich waren ich auf der Pirsch nach guten Vogelaufnahmen und nicht selten überraschten  mich im Gebüsch die Warane. Kleinere Exemplare huschten meist mit hoher Geschwindigkeit auf die Bäume und suchten dort ihre Sicherheit. Wenn schon die Morgensonne den Park erreichte, entdeckte ich meist die Warane schon auf dem Weg zum Frühstück, wenn ich die etwa 100 m zum Restaurant durch den Park lief. Ein beeindruckendes Erlebnis, dass mich täglich begeisterte.
Ich habe die Warane auch in Tendaba und Umgebung erlebt und beobachten können. Die größten Exemplare von über 2 m Körperlänge sah ich auch relativ häufig bei Tendaba.

Neben dem Nilkrokodil ist auch der Nilwaran
eine Begegnung mit der Urzeit in Afrika

Trotz ihres behäbigen Aussehens sind Nilwarane sehr mobil und schnell. Beim fotografieren haben ich es immer wieder erfahren, wie sie mir schnell aus dem Bild verschwanden. Nilwarane sind auch gute Schwimmer und das Erklettern von Bäumen  macht ihnenals Jungtier  auch keine Schwierigkeiten, obwohl ich nur sehr junge  Exemplare in den Bäumen sah. Ich war von diesen Tieren unheimlich begeistert und fand die Begegnung mit der Urzeit mehr als interessant. Es war wie eine Zeitreise in eine vergangene Welt, wenn man bedenkt, das die Vorfahren der Nilwarane schon vor 180 Millionen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent gelebt haben.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (11), Christel Selke (2)