Marabu

Systematik

Leptoptilos crumeniferus
Marabu

Ordnung: Ciconiiformes – Schreitvögel
Familie : Ciconiidae – Störche
Gattung : Leptoptilos crumeniferus
Art: Leptoptilos crumeniferus

Trivialname

deutsch: Marabu, englisch: Marabou, Marabou Stork,
französisch: Marabout, Marabout africain,

swahili: Korongo Mfuko-shingo, afrikaans: Maraboe,

Vorkommen

In vielen Regionen Afrikas südlich der Sahara. In einem breiten Band von West- bis Ostafrika. Von Äthiopien, Südsudan, Uganda über Tansania und Mosambik bis ins nördliche Südafrika und Namibia. Im Gegensatz zu anderen Storchartigen lebt der Marabu auch weit ab vom Wasser.

Fundort

Masai Mara und Tsavo Ost Nationalpark in Kenia von 1995-2012

Beschreibung

Auffallend ist der bis zu 35 cm lange Kehlsack, der ihm entlang des Halses herabhängt. Die Funktion ist nicht eindeutig geklärt. Früher brachte man ihn mit dem Sexualleben der Vögel in Verbindung, doch heute ist man der Ansicht, dass er vermutlich im Zusammenhang  mit der Atmung steht. Auf keinen Fall ist der luftgefüllte Kehlsack ein Kropf.
Der Marabu hat eine Körperhöhe bis 150 cm, bei einer Flügelspannweite bis 3 m gehört der Marabu zu den größten Storcharten. Schnabellänge 35 cm.
Ihre Nachtruhe verbringen die Marabus auf großen Bäumen. Das konnte man sehr gut von einer Lodge im Tsavo Nationalpark in Kenia beobachten, wo zur Abenddämmerung dutzende dieser Vögel die Baumkronen bevölkerten. Diese tagaktiven Vögel leben ansonsten ausschließlich am Boden.

Fortpflanzung

Marabus sind sehr gesellige Vögel. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie auch in Kolonien brüten. Das Nest wird in den Wipfeln der Baumkronen angelegt, in der das Weibchen bis zu drei weißliche Eier ablegt. Das Brüten übernehmen beide Geschlechter. Die Brutzeit beträgt etwa 30 Tage. Da die Küken bei der Geburt sehr wenig entwickelt sind benötigen sie bis zu 120 Tage um das Nest zu verlassen. Während der ganzen Entwicklungszeit der Küken versorgen beide Elterntiere ihren Nachwuchs.
Die Brutzeit ist abhängig von der Regenzeit des jeweiligen Verbreitungsgebietes und pro Jahr erfolgt nur eine Brut.

Nahrung

Der Marabu ist auch als Aas-Spezialist bekannt und teilt sich nicht selten die Beute mit Schakalen und Geiern, bei denen er sich auch erfolgreich durchsetzen kann. Ansonsten ernährt er sich auch von großen Insekten. In der Trockenzeit, wenn Seen und Flüsse verdunsten erbeutet er auch Fische, Amphibien und ganz junge Krokodile. Durch seine Eigenschaft Aas zu fressen, hat er sich auch als Kulturfolger entwickelt, der nicht selten auch auf Müllkippen zu sehen ist.

 

Fotos : (c)  Michael Kürschner (7), Christel Selke (2)