Isetemkheb D

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Land und Leute Ägypten

Isetemkheb D
Altägyptische Priesterin aus der 21. Dynastie

Zur Person von Isetemkheb D

Isetemkheb war eine Frau, die aus der 21. Dynastie und somit aus der 3. Zwischenzeit (ca. 1069 – 945 v. Chr.) stammt. In welchem Jahr sie geboren wurde oder verstarb ist nicht beklannt. Der genaue Lebenszeitraum von Isetemkheb D kann aber zum Beispiel durch ihre Eltern, Partner und Kinder bestimmt werden. Sie war eine Tochter von Menkheperre einem Hohepriester des Amun in Theben und seiner Frau Isetemkheb C  in dieser Funktion war er praktisch der Herrscher des ägyptischen Südens. Verheiratet war sie mit ihrem Vollbruder Pinudjem II., er war von 990 v. Chr. bis 969 v. Chr. Hohepriester des Amun in Theben. Sie hatten gemeinsam vier Kinder (Maatkare, Hennutawy, Lady Harweben, Psusennes II.). Ihr Sohn Psusennes II. wurde später noch der letzte Pharao der 21. Dynastie von Ägypten.
Isetemkheb D war in ihrer Funktion eine Priesterin,  trug den bedeutenden Titel des Vorstehers der Musiktruppe von Amun-Re bzw. auch den Titel Vorsteherin des Harems von Amun-Re.

Bild 1: Die Kanopen-Krüge von Isetemkheb D als einzigartige Kunstwerke. Beim altägyptischen Mumifizierungsprozess waren sie ein wesentlicher Bestandteil und dienten der Lagerung bestimmter Organe des Verstorbenen. Während das Herz bei der Mumifizierung im Körper des Toten verblieb, wurden die Leber, Lunge, Margen und Darm extra verpackt und in die entsprechenden Kanopen untergebracht. Die Kultur der Kanopen ist seit dem Alten Reich bekannt und war immer wieder unterschiedlichen Veränderungen unterworfen, doch seit dem Neuen Reich in der 19. Dynastie wurden die Kanopengefäße mit den vier götttlichen Horussöhnen dargestellt. Diese besonderen Krüge der verstorbenen Isetemkheb D sind ausgezeichnet erhalten und die farblichen Deckelfiguren der Kanopen befinden sich nach fast 3000 Jahren noch in bester Farbenpracht. Auf der Frontseite der Kanopen aus Alabaster findet man die schriftlichen Namenszüge der Besitzerin Isetemkheb. Dieses Kanopen-Set kann man heute im Hurghada-Museum, Ägypten, bewundern.

Diese vier Kanopen-Krüge symbolisieren die vier Söhne des Horus, sie galten im Rahmen des Mumifizierungsprozesses als göttliche Wächter der Organe eines Verstorbenen. Jedem dieser Wächter waren bestimmte Organe zugeordnet und sie verkörperten einen Schakal, Falken, Pavian und einen Menschen. Die vier Horussöhne sind Kinder des Gottes Horus und der Göttin Isis und sie waren vorwiegend die Schutzgötter der Kanopen. Bild 2 + 6: Als Schakal symbolisiert der Horussohn Duamutef die Kanope mit dem Magen als zugeordnetes Organ. Bild 3 +7: In der Darstellung des Falken war der Horussohn Kebechsenuef als Schutzgott für die Gedärme des Unterleibs in der Kanope verantwortlich. Bild 4 +8: Die Kanope mit der Darstellung des Pavians symbolisiert den Horussohn Hapi der für den Schutz der Lunge seine Verantwortung hatte. Bild 5 +9: Als Mensch verkörpert der Horussohn Amset im Kanopen-Gefäß den Schutz der Leber.

Die Grabstätte von Isetemkheb D

Isetemkheb D starb wahrscheinlich in Theben und ihre Bestattung erfolgte in den Nekropolen von Theben-West im TT320 in Deir el-Bahari. Man fand in diesem Grab ihren unbeschädigten Sarkophag und ihre Mumie. Um die Mumie nicht zu gefährden blieb sie bis heute völlig verpackt. Auch ihre Kanopenkrüge wurden im Grab entdeckt (Bild 1 – 9).

Bild 10 und 11: Der schmuckvolle Sarkophagdeckel von Isetemkheb D, der heute im Ägyptischen Museum in Kairo steht.

Familiendaten von Isetemkheb D

Mutter : Isetemkheb C,
Vater : Menkheperre,
Geschwister: Smendes II., Henuttawy C. , Pinedjem II., Hori, Meritamen, Gautseshen,
Ehemann: Pinudjem II.,
Töchter: Maatkare, Hennutawy, Lady Harweben,
Söhne: Psusennes II. (auch Hor-Pasebakhaenniut I.)

Fotos: (c) Michael Kürschner (5), Christel Selke (6)