Braune Witwe

Systematik

Latrodectus geometricus
Braune Witwe

Ordnung: Araneae – Webspinnen
Familie : Theridiidae – Haubennetzspinnen
Gattung : Latrodectus – Echte Witwen
Art: Latrodectus geometricus – Braune Witwe

Trivialname

deutsch: Braune Witwe, englisch: Brown Button Spider,
französisch: Veuve brune, swahili: —-, afrikaans: —-,

Vorkommen

Vermutlich hat die Braune Witwe ihre natürliche Heimat in Südafrika, doch durch den globalen Welthandel ist sie wahrscheinlich auf allen Kontinenten mit tropischen- und subtropischen Klima eingeschleppt worden. In Afrika ist sie südlich der Sahara sehr weit verbreitet. Bedingt durch das sehr milde Klima im Mittelmeerraum verbreitet sie sich vereinzelt auch über Nordafrika nach Europa. In Nordafrika ist sie bekannt in Mauretanien, Marokko, Libyen und Ägypten. Wir haben diese Art im westafrikanischen Gambia vorgefunden. Die natürlichen Lebensräume liegen an Gehölzen und Vorsprüngen felsiger Landschaften. Die Braune Witwe – Latrodectus geometricus ist aber eine sehr anpassungsfähiger Art und als extremer Kulturfolger lebt sie somit auch in Siedlungsbereichen des Menschen, meist in Gebäudenähe und auch in Zimmer und Flure, in Schuppen, und der Umgebung von Fenstern,Türen und Traufen. Völlig abgedunkelte Räume wie z.B. Keller meidet sie eher. Die Braune Witwe bevorzugt eher luftige, warme und hellere Versteckplätze.

Fundort

In der Umgebung von Serekunda in großen parkähnlichen Gärten nahe der Küste in einem Hotelzimmer, Gambia im Oktober 2019

Bild 1 Braune Witwe – Latrodectus geometricus mit der typisch gefärbten Unterseite

Beschreibung

Wie bei Spinnenarten üblich besteht auch bei der Braunen Witwe – Latrodectus geometricus ein stark ausgeprägter Sexualdimorphismus. Die reine Körperlänge der Weibchen beträgt etwa  10 – 16 mm und bei den Männchen liegt sie meist nur zwischen 5 und 8 Millimeter (Bild1). Die Männchen haben aber im Verhältnis zur Körpergröße längere Beine. Das farblich Spektrum der Spinne kann recht unterschiedlich sein. Von einer hellen Cremefarbe bis zu einer schwärzlichen Färbung kann die Körperfarbe variieren, am häufigsten ist aber eine hellebraune- bis dunkelbraune Färbung. Auf der Unterseite trägt sie eine rotorange Zeichnung, die einer Sanduhr ähnelt und typisch ist für einige Arten der Gattung Latrodectus (Bild 1). Auf der Rückseite ist die Braune Witwe häufig auch mehr oder weniger weiß gepunktet, wobei es auch sehr dunkle Exemplare gibt (Bild2).

Giftigkeit


Die Braune Witwe gehört wie alle Arten der Gattung Latrodectus zu den giftigen Spinnen. Ihr Gift ist neurotoxisch, ihre Beutetiere sterben sofort, doch auch kleine Jungvögel und Kleinsäuger sind bei einem Biß gefährdet. Bei einer starken Injizierung können Kleinsäuger bis zur Größe einer Hauskatze als gefährdet eingestuft werden. Für den Menschen sind Bisse der Braunen Witwe weniger gefährlich, können aber zu sehr unangenehmen medizinischen Symptomen führen. Das neurotoxische Gift wirkt auf die Nervenenden und kann zu Symptomen des typischen  Latrodektismus führen, bei dem eine ärztliche Behandlung notwendig wird. Man sollte aber bei einer Begegnung mit der Braunen Witwe nicht in Panik verfallen. Sie ist keine aggressive Spinnenart und nicht bißfreudig.

Bild 2 Braune Witwe – Latrodectus geometricus mit der Obrerseite

Fortpflanzung

Zur Fortpflanzung legt das Weibchen der Braunen Witwe in ihrem Netz runde Kokons an, sie bestehen aus Fäden, die dicht um ihre  Eier gelegt werden. Die hellen runden Kokons haben in ihrer Form die charakteristischen und zarten Seidenspitzen. Kokon enthält etwa 100 bis 150 Eier, die nach etwa 20 Tagern schlüpfen können. Während bei vielen Arten aus der Gattung Latrodectus die Männchen nach dem Sexualakt nicht um ihr Leben fürchten müssen, scheint es bei der Braunen Witwe etwas anders zu sein, denn es kommt nicht selten zum sexuellen Opferverhalten, bei dem die männliche Brauner Witwe getötet werden kann.

Nahrung

Die Braune Witwe ernährt sich hauptsächlich von Insekten, aber auch Spinnenarten (Springspinnen) können zur Beute werden. Wenn sich die Beute auf den klebrigen Fangfäden der Netze verfängt, stürzt sich die Braune Witwe auf seine Opfer und wickelt sie in klebrige Seidenfäden. Ist die Beute absolut fluchtunfähig, beißt sie zu und injiziert ihr Gift in das Beuteopfer.

Fotos (C) Christel Selke (2)