Dugong

Systematik

Dugong dugong
Dugong

Ordnung: Seekühe – Sirenia
Familie : Gabelschwanzseekühe – Dugongidae
Gattung : Dugong
Art: Dugong dugong

Trivialnamen

deutsch: Gabelschwanzseekuh, Dugong,  englisch: Dugong , französisch: Dugong,
swahili: Nguva, Dugong  afrikaans: Doegong

Vorkommen

Dugongs haben ein riesiges Verbreitungsgebiet, es reicht vom Roten Meer bis weit nach Ostafrika und östlich davon im ganzen Indischen Ozean bis weit in den Pazifik Ozeaniens. Dugongs bewohnen in mehr als 35 Ländern die tropischen und subtropischen Küstengewässer mit Seegrasböden. In Ägypten kann man in den Küstengewässern des Roten Meeres bei Quseir und Marsa Alam Dugongs beobachten.

Fundort

Die Dugongs konnten wir im Roten Meer bei Marsa Alam in ägyptischen Küstengewässern am 24. Januar 2024 beobachten.

Bild 1 und 2: Dugong in etwa 4 Meter Tiefe. Die Seekuh kam gerade von einem Seegrasfeld und trübte nach dem Fressen durch den aufgewirbelten feinen Sand am Bodengrund das Wasser merklich, trotzdem ein beeindruckender Augenblick diesen mächtigen Meeressäuger aus naher Entfernung zu beobachten. Dugongs werden häufig von Fischen begleitet. Auf diesen Fotos ist zu sehen, wie Schiffshalter sich an dem Körper der Dugongs anheften und profitieren so vom Schutz ihrer großen Wirte. Bild 3: Für einige Zeit begleitete dieser Dugong unser Boot.

Beschreibung

Dugongs gehören als Meeressäugetiere zur Ordnung der Seekühe (Sirenia), die in einem übergeordneten Taxon Paenungulata mit den Säugertieren aus den Ordnungen der Rüsseltiere (Proboscidea) und den Schliefern (Hyracoidea) eng verwandt sind, demnach waren die Vorläufer der Dugongs auch einmal Landssäugetiere, die noch im Erdzeitalter des Eozän vor etwa 56 – 34 Millionen Jahre in Feuchtgebieten lebten bis die Evolution sie langsam zu reinen Meeressäugern entwickelte, die wir heute noch als Dugong erleben können. Als Gabelschwanzseekuh ist der Dugong – Dugong dugong mit seiner Gattung der einzige Vertreter der Gabelschwanzseekühe.
Ein Dugong kann eine Körpergröße von 3 bis 4 Meter erreichen, wobei die weibliche Tiere etwas größer sind. Das durchschnittliche Gewicht beträgt etwa 400 kg. Markantes Merkmal der Dugongs ist die halbmondförmige Schwanzflosse, weshhalb sie auch als Gabelschwanzflosse bezeichnet. Dugongs haben eine korpulente schwerwirkende Figur und eine dicke feste Haut in einer graubraunen Färbung.
Als Säugetiere müssen Dugongs zum Atmen auch regelmäßig an die Wasseroberfläche kommen, dabei kommen sie mit der Kopfoberseite an die Oberfläche und halten nur die Nasenöffnungen hoch, während der Körper wesentlich tiefer liegt.
Im Wesen sind sie sehr ruhige friedliche Tiere, sie sind eher neugierig als scheu, nicht selten begleiten sie Boote oder gehen sogar auf Taucher zu. So ein Verhalten kann auch darauf zurückzuführen sein, dass sie in ihem Lebensraum keine ernsthaften Feinde haben.

Fortpflanzung

Wann Männchen die Geschlechtsreife erlangen, ist nicht genau bekannt, dagegen kann man davon ausgehen, dass ein Weibchen im Alter von 13 – 15 Jahren bereits ein Kalb austragen kann. Dugongs können im Jahre lange Paarungszeiten haben. War ein Paarungsakt erfolgreich trägt das Weibchen  mit einer Tragzeit von 13 Monaten ein Jungtier aus. Zur Geburt begibt sich das Weibchen in sehr flache und ruhige Gewässerzonen. Bei Geburt hat der neugeborene Dugong eine Größe von etwa 100 cm und ein Geburtsgewicht von etwa 25 -35 kg. Die Mutter / Kind Beziehung ist bei Dugongs stark ausgeprägt. Auch wenn junge Dugongs schon ziemlich schnell alleine das Seegras fressen, werden sie lange gesäugt und verbleiben fast zwei Jahre in mütterlicher Obhut.

Nahrung

Dugongs sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Seegras. Zum Teil bevorzugen sie dabei die kohlehydratreichen Rhizome. Der Nahrungsbedarf eines Dugongs kann bis zu 40 kg pro Tag erreichen. Die ökologisch wichtige Abweidung der Seegräser findet meist in Meerestiefen von 3 – 8 Metern statt und nicht selten auch in Gesellschaft mit Meeresschildkröten.

Artenschutz

Die friedlichen und sanftmütigen Riesen der tropischen- und subtropischen  Küstengewässer haben eigentlich keine natürlichen Feinde und sind trotzdem stark gefährdet und sogar in einigen Regionen vom Aussterben bedroht. Sie sind reine Pflanzenfresser die als natürliche “Gärtner” der Seegraswiesen eine bedeutende ökologische Aufgabe haben den Bestand der Seegraswiesen zu pflegen.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN)
führt den Dugong auf der ROTEN LISTE der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Besonders die Bestände in Ostafrika schrumpfen stark, aber auch global sieht es nicht viel besser aus. Allein der Mensch ist dafür verantwortlich, wenn die Dugongs ihre angestammten Lebensräume verlieren oder selbst Opfer menschlicher Rücksichtslosigkeit werden. Hauptkriterien der Gefährdung liegen meist im unzureichenden Küsternschutz, wenn Abwässer mit ihren chemischen Substanzen die Seegraswiesen vergiften oder sie sogar zum absterben führen. Auch die unkontrollierten Baumaßnahmen für den Massentourismus und ein starker Bootsverkehr im küstennahen Raum sind gefährliche Störungen für ein artgerechtes Leben der Dugongs. Eine weitere Gefahr geht aber auch von der Vermüllung der Küsten aus, denn  Plastik, ölhaltige Gegenstände und Reste von Fischernetzen sind nicht selten in den Habitaten der Dugongs zu finden. In allen Lebenräumen mit Seegraswiesen müssen große Schutzzonen eingerichtet werden, damit die Lebensgrundlagen der Dugongs geschützt werden können. Nur so wird es auf Dauer diesen wunderbaren Geschöpfen gelingen können unvermindert ein sicheres und artgerechtes Leben auf diesem Planeten zu führen.

Dugongs auf Briefmarken

Viele Postverwaltungen der Welt bringen schon seit vielen Jahren immer wieder Briefmarken mit Seekuh-Motiven heraus, die sich weltweit einer großen Beliebtheit erfreuen. Besonders afrikanische Staaten in West- und Ostafrika, aber auch Länder in Asien und im pazifischen Raum Ozeaniens nutzern die Gelegenheit die natürlichen Vorkommen ihrer Dugongs auf Briefmarken zu dokumentieren.

Bild 4: Kleinbogen mit vier Dugong-Motivbriefmarken aus der Republik Sierra Leone, sie wurden 2017 von der dortigen Post verausgabt. Bild 5: Dieser Kleinborgen mit drei schönen Briefmarken mit Dugong-Motiven aus dem Roten Meer stammen aus der Republik Djibouti von 2022, wo Dugongs auch einen natürlichen Lebensraum haben. Bild 6: Die Republik Niger brachte mit ihrer Postverwaltung 2016 diesen Kleinbogen mit vier attraktiven Marken heraus.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (1), Christel Selke (2)