Dromedar

Systematik

Camelus dromedarius
Dromedar

Ordnung: Paarhufer – Artiodactyla
Familie : Kamele – Camelidae
Gattung : Camelus
Art: Camelus dromedarius

Trivialname

deutsch: Dromedar, englisch: Dromedary,
französisch: Dromadaire, swahili: Ngamia afrikaans : Dromedaris

Vorkommen

Das große Verbreitungsgebiet der Dromedare liegt in ganz Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel und in Ostafrika mit den Ländern Kenia und Somalia. Die Populationen in Kenia liegen in den Wüsten und Halbwüsten im Norden und Nordwesten des Landes. Aber die wohl höchsten Dromedarbestände gibt es im ostafrikanischen Somalia.  Zwischen 1840 und 1907 wurden Dromedare als Nutztiere in Australien eingeführt. Inzwischen gibt es aus diesen Beständen noch einige große Gruppen verwilderter Tiere. Wo Dromedare als Wildtiere ihre ursprüngliche Heimat hatten, ist nicht genau geklärt, ausgestorben sind sie wahrscheinlich schon zur Zeit der frühen Antike. Heute ist das Dromedar ein reines Haustier, dass schon vor über 5000 Jahren domestiziert wurde.  Dromedare sind wertvolle MIlchlieferanten, Reit- und Lasttiere in den heißen und wasserarmen Wüstengebieten.

Bild 1: Dromedar – Camelus dromedarius in einem nubischen Dorf in Ägypten  Bild 2: Dromedare meistern problemlos ein schwieriges Wüstengelände. Bild 3: Kopfstudie einer Dromedar-Dame.

Fundort

In Beduinen Dörfern und zahlreich in ländlichen Gebieten Nubiens und im Nationalpark Wadi el Gemal (Januar 2024) in Ägypten und in Kenia an den Stränden der Diani Beach, wo Dromedare in der sonnendurchfluteten Hitze  geduldig warten, um Touristen über die Stränden zu führen.

Bild 4 – 6: Wildlebende Dromedare im Nationalpark Wadi El Gemal südlich von Marsa Alam im Januar 2024. Im Aussehen unterscheiden sie sich deutlich von den hochgezüchteten Dromedaren die als Nutztier gehalten werden. Bild 7: Da der Nationalpark Wadi El Gemal nicht eingezäunt ist, kann es schon vorkommen, dass ein Dromedar sich auch an einen Straßenrand verirrt.

Bild 8: Links im Bild ein noch junges Dromedar. Bild 9 – 11: Die wild lebenden Dromedare im Wadi El Gemal kennen nicht nur die Sandwüsten, sondern leben meist auch in überwiegend steinigen Wüsten mit einer sehr kargen Vegetation. Die Aufnahmen entstanden im Januar 2024 in dem sich ein zartes Grün bilden konnte durch die Regenfälle im November/Dezember.

Beschreibung

Dromedare sind die Kamelart mit nur einem Höcker und eines der bedeutensten Symbole für den Lebensraum Wüste. Für den Menschen sind sie als Nutztiere auch heute im Zeitalter der Digitalisierung und Technik unverzichtbar. Diese gemächlichen, langhälsigen und hochbeinigen Überlebenskünstler in der Wüste werden heute noch für die gleichen Aufgaben benötigt wie vor 5000 Jahren.

Bild 12 und 13:  Dromedare in einem Beduinen Dorf in Ägypten Bild 14 und 15: Reitdromedare warten auf Touristen an Kenias Strände.

Größe und Gewicht

  • Kopfrumpflänge : 2,40 – 340 m
  • Schwanzlänge: > 55 cm
  • Widerristhöhe : Männlich: > 2,50 m, Weiblich: > 1,9 m
  • Gewicht : Männlich: > 600 kg,  Weiblich: > 540 kg

Fortpflanzung

Als Herdentiere haben Dromedare eine polygame Lebensweise. Die Fortpflanzungsperioden fallen gewöhnlich in die Wintermonate.

  • Anzahl der Jungtiere: 1
  • Tragzeit : 14 – 15 Monate
  • Säugezeit : > 12 Monate
  • Geschlechtsreife: > 4 – 6 Jahre

Nahrung

Die Ernährung dieser wiederkäuenden Wüstentiere ist rein pflanzlich und besteht meist aus Blättern und Gräsern. Dromedare sind auch in der Lage dornige Pflanzeteile zu verspeisen. Als echte Wüstentiere sind sie perfekt an Klimabedingungen und der spärlichen Vegetation angepasst. Der Höcker ist hier eine biologische “Vorratskammer”, denn im Bindegewebe werden Fette und andere Ernährungsbestandteile gespeichert. Ein gesunder und kräftiger Höcker ist somit auch der beste Beweiß für ein gut genährtes Tier. Eine weitere biologische Besonderheit liegt im Wasserbedarf. Dromedare können bei Nacht ihre Körpertemperatur senken und sie am Tage langsam wieder hochfahren, sie schwitzen dadurch deutlich weniger und senken somit auch den Wasserbedarf. In Extremfällen können Dromedare über 14 Tage ohne Wasseaufnahme auskommen und sind somit auch extrem an das trockene und heiße Wüstenklima angepasst. in etwa 15 Minuten können sie über 100 Liter Wasser aufnehmen. Das Wasser wird aber nicht wie oft irrtümlich geglaubt im Höcker gespeichert sondern im Magenbereich.

Fotos : (c) Michael Kürschner (9), Christel Selke (7)