Systematik
Lophius spp.
Seeteufel
Ordnung: Lophiiformes – Armflosser
Familie : Lophiidae – Seeteufel, Anglerfische
Gattung : Lophius
Art: Lophius spp.
Trivialname
deutsch: Seeteufel, englisch: Angler,
französisch: Baudroie commune, swahili: —-, afrikaans: —-,
Vorkommen
Zwischen Afrika und Europa sind zwei Arten bekannt: Lophius piscatorius und Lophius budegassa, wobei der erstgenannte den Nordatlantik, die Mittelmeerküste Nordafrikas und im Atlantik, die Küste vor Marokko bewohnt. Lophius budegassa lebt vor den Britischen Inseln und kommt südlich im Ostatlantik bis zum Senegal und Gambia in Westafrika vor. Die Lebensräume der Seeteufel liegen in Tiefen von 20 bis 1000 m am Meeresboden.
Fundort
Westafrikanische Atlantikküste an einem Strand in den frühen Morgenstunden in Gambia 2019
Bild 1: Kopf mit Teilen des Rumpfes von einem Seeteufel, der an der atlantischen Küste in Gambia an den Strand gespühlt wurde. Von den zahlreichen großen Fischen, die über Nacht oder in den frühen Morgenstunden an den Stränden landen ernähren sich die Kappengeier in großen Gruppen mit Genuß. Bei diesem Seeteufel erkennt man noch deutlich die Struktur des Kopfes mit seinem sehr breiten Maul. Bild 2: Seeteufel haben eine Vielzahl von kleinen spitzen Zähnen, die nach innen gerichtet sind und ein Entkommen aus dem Maul des Raubfisches unmöglich machen.
Beschreibung
Seeteufel sind zwar nicht gerade eine Schönheit, aber eine hochinteressante Fischart mit Besonderheiten im Reich der Fische. Seeteufel haben einen abgeflachten schuppenlosen Körper mit einer festen Hautschicht, die auch kälteisolierend wirkt. Auffallend ist besonders auch der stark abgeflachte und im Verhältnis zum Gesamtkörper extrem breite Kopf mit einem riesigen breiten Maul mit einer Masse von kleinen spitzen und nach innen gerichteten Zähnen, wodurch selbst große Beutefische kaum noch entkommen können. Die hier erwähnten Seeteufelarten können eine Körperlänge von etwa 200 cm erreichen, wobei die Art Lophius budegassa zum Teil deutlich kleiner bleibt. Insgesamt können Seeteufel ein Gewicht zwischen 25 und 50 kg erreichen.
Fortpflanzung
Die großen Laichgründe der Seeteufel liegen vor den Britischen Inseln in der Zeit von April bis Juni und können sich somit über mehrere Monate hinziehen. Jedes Weibchen laicht hier bis zu 1 Million violettfarbene Eier ab. Der gesamte Laich wird in einem Laichband zusammengehalten und kann eine riesige Länge von bis zu 10 Meter erreichen und eine Breite von bis zu 45 cm haben. Das gesamte Laichband ist freischwebend und wird durch die Meeresströmungen weit verbreitet. Nach dem Schlüpfen behalten die Larven eine pelagische Lebensweise bei und erst wenn sie als Jungfische eine Körpergröße von 8 bis 10 cm haben gehen sie langsam zu ihrer arttypischen Lebensweise am Grund der Meere über.
Nahrung
Der Seeteufel ist ein klassischer Raubfisch der sich hauptsächlich von Fischen ernährt, die auch eine Lebensweise in Meeresbodennähe haben. Seine Beute fängt er wie ein “Angler”, denn mit Hilfe eines stark verlängerten 1. Rückenflossenstrahls, dem Illicium ähnlich einer Angel, lockt er die Beutefische an, um dann blitzschnell sein riesige Breitmaul aufzureißen. Seine Beute wird förmlich eingesaugt und hat kaum noch eine Chance dem Schicksal zu entrinnen.
Nutzung im Fischereiwesen
Seeteufel gelten als edle Speisfische, haben einen hohen Eiweißgehalt und einen geringen Fettgehalt, der außerdem noch aus wertvollen ungesättigten Fettsäuren besteht. Seeteufel sind in der Küche sehr begehrt, das Fleisch hat eine bestimmte Festigkeit und zerfällt nicht bei der Zubereitung. Kenner genießen das angenehme und delikate Geschmacksaroma, es soll eine Mischung aus Languste und Fisch sein.
In der Fischerei ist der Seeteufel ganzjährig im Angebot. Die in Europa angebotenen Fänge stammen meist aus dem Nordatlantik und kaum aus Afrika.
Fotos: (c) Michael Kürschner (2)