Zimtbaum

Systematik

Cinnamomum verum
Zimtbaum
, Echter Zimt

Ordnung: Laurales – Lorbeerartige
Familie : Lauraceae – Lorbeergewächse
Gattung : Cinnamomum
Art: Cinnamomum verum (zeylanicum)

Trivialname

deutsch: Zimt, Ceylon Zimt, Zimtbaum, englisch: Cinnamon,
französisch: Cannelier, Cannelier de Ceylan,  swahili: Mdalasini,
afrikaans: Kaneel, creolisch: Kannel  (Seychellen),

Zimtbaum Cinnamomum verum auf den Seychellen

Vorkommen

Die Urheimat dieser Zimtart ist Sri Lanka (Ceylon), wo er von einem wilden Zimtbaum zu einer wertvollen Kulturpflanze entwickelt wurde. Versuche diese Art auch in anderen tropischen Gebieten einzubürgern scheiterten meist an der nicht erreichten Zimtqualität. Einzige Ausnahme waren die Seychellen und Madagaskar als afrikanische Inseln im Indischen Ozean. Auf den Seychellen wurde der Ceylon Zimt  Cinnamomum verum schon vor 250 Jahren eingeführt und entwickelte sich zu einer Kulturpflanze mit der höchsten Qualität die für Zimt erzielt werden kann. In den frühen Kolonialzeiten rodete man auf den Seychellen für diesen Rohstoff ganze Wälder für den Zimtanbau. Heute findet ein radikales Umdenken statt. Die Renaturierung hat höchste Priorität. Der Zimtanbau ist jetzt auf den Seychellen nur noch eine kleine Wirtschaftsnische zum Schutz der eigenene Natur. Der Zimt ist aber von den Seychellen nicht wegzudenken, er ist zahlreich verwildert und macht die Seychellen zu einen weltweit klassischen Zimtland nach wie vor. Als stark invasive Pflanze macht er allerdings den Auflagen des Naturschutzes einige Probleme, wenn es um den Erhalt der nativen und endemischen Flora und Fauna geht. Auf den Seychellen wird man wohl langfristig mit dem Kompromiss leben müssen, dass auch der Zimt sich zur einheimischen Flora entwickeln wird.

Fundort

Insel Praslin auf den Seychellen 2013/14

Beschreibung

Der Echte Zimtbaum Cinnamomum verum ist ein mittelgroßer immergrüner Baum, der eine Wuchshöhe von etwa 10 – 12 Meter erreichen kann. Das große Wunder dieser Baumart liegt unter der Rinde. Die Schicht zwischen Baum und Borke enthält das starke aromareiche Zimtaldehyd, es ist das Hauptaroma des uns bekannten Zimts. In geringeren Mengen findet sich dieser Stoff auch in den Blättern. Auf den Seychellen wird die Rinde des Stammes und von stärkeren Zweigen geerntet. Der Zimt auf den Seychellen besteht meist aus dünnen ungeschälten Plattenstücken und nicht aus getrockneten Röllchen und sollte nicht verwechselt werden mit der ostasiatischen Art Cinnamomum cassia. Der Ceylon-Zimt auf den Seychellen ist auch aromatischer und bekömmlicher und enthält deutlich geringere Mengen von dem umstrittenen Cumarin und ist somit auch wesentlich gesünder.
Der rispenartige Blütenstand ist etwa 10 cm lang und entwickelt zahlreiche kleine gelbliche Blüten.
Die Laubblätter sind im jungen Stadium rötlich und entwickeln sich später in ein kräftiges Grün. Die reifen Blätter haben einen kurzen Stiel und erreichen eine Länge von 15 – 20 cm. Typisches Merkmal der Zimtblätter sind die drei deutlich hervorgehobenen Blattnerven. Die Blätter sind fest und fühlen sich fast ledrig an.

Zimt als bedeutende Nutzpflanze

Der Zimt gehört zu den ältesten Gewürz- und Heilpflanzen der Welt. Der wertvolle Ceylon-Zimt kam als fertiges Gewürz schon um das Jahr 1500 nach Europa und galt als Gewürz der Reichen. Um 1770 gelangten die edlen Zimtpflanzen durch französische Kolonialherren aus Mauritius auf die Seychellen, weil man die Übermacht des britischen Gewürzhandels in Indien durchbrechen wollte. Der Siegeszug des Zimts war nicht mehr aufzuhalten und wurde rasch zu einer klassischen Gewürzpflanze, die wir auch in Europa sehr zu schätzen wissen.
Wir kennen den Zimt hauptsächlich als Gewürz zur Geschmacksveredelung in Lebensmitteln. Milchreis mit Zucker und Zimt oder im Weihnachtsgebäck verwenden wir gerne dieses aromatische Gewürz. Auf den Seychellen verwendet man den Zimt auch in natürlich verarbeiteten Seifen und Parfüms. Am wenigsten ist aber bekannt, dass der Zimt auch als Heilpflanze genutzt werden kann in der klassischen Medizin, wie auch in der Homöopathie.

 

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (8), Christel Selke (3)