Wüstendattel

Systematik

Balanites aegyptiaca
Wüstendattel

Ordnung: Zygophyllale – Jochblattartige
Familie: Zygophyllaceae – Jochblattgewächse
Gattung : Balanites
Art: Balanites aegyptiaca

Trivialname

deutsch: Wüstendattel, Zachunbaum,
englisch:
Desert date, Soapberry tree, Thorn tree, Egyptian balsam,

französisch: Dattier du desert, Hagueleg, Balanite,  swahili: Mjunju, Mchunju ,
afrikaans:
Enkelgroendoring, arabisch: Heglig, Hoglig,

Vorkommen

Auch wenn die ursprüngliche Heimat der Wüstendattel kaum noch zu ermitteln ist, kommt sie heute in fast allen Trockengebieten und Halbwüsten der Sahara und Sahalezone vor. Die Verbreitung reicht vom Senegal bis zum nordöstlichen Teil Afrikas und weiter südlich bis nach Malawi in Ostafrika. Außerhalb Afrikas von Jordanien bis zur gesamten Arabischen Halbinsel. Viele Lebensräume liegen in Wadis und Hammadas in sogenannten Fels- und sandigen Steinwüsten.

Bild 1: Typischer Lebensraum der Wüstendattel – Balanites aegyptiaca in einem Wadi in Ägypten.

Fundort

An unterschiedlichen Orten im Nationalpark Wadi el Gemal südlich von Marsa Alam am Roten Meer in Ägypten im Januar 2024

Bild 2 – 4: Drei Fotos mit mittelgroßen Bäumen der Wüstendattel in einer typischen Wadi-Landschaft. Bild 5: Die Borke eines adulten Baumes der Wüstendattel sie ist überwiegend bräunlich und und längs sehr tief gefurcht.

Beschreibung

Der Name Wüstendattel ist eigentlich irreführend, denn die Frucht der Wüstendattel hat nichts mit einer Dattel gemeinsam. Die echte Dattel ist die Frucht einer Palmenart und die hier beschriebene Wüstendattel gehört botanisch zu den Jochblattgewächsen (Zygophyllaceae).
Die Wüstendattel wächst zwar meist als ein kleiner Baum, kann aber auch strauchartig sich entwickeln. Sie ist laubabwerfend, hat oftmals ein kugelförmigen Kronenaufbau und in diesem eine dichte Verzweigung. Die Wuchshöhen können je nach Standort variieren und können zwischen 3 und 10 Metern liegen und der Stamm kann einen maximalen Durchmesser von etwa 30 cm erreichen. Die weißgelben Blüten sind unscheinbar klein und fallen bei der dichtverzweigten Krone kaum auf, doch die reifen Früchte sind dagegen auffallender, sie sind eine fleischige Steinfrucht mit einer Größe von etwa 2 – 3 cm.

Bild 6: Das dichte Laub der Wüstendattel und ihre kleinen fast unscheinbaren Blüten im Vorfrühling im Januar 2024.  Bild 7 und 8: Die überhängenden Zweige sind über den Blattachseln mit Dornen besetzt und je nach Alter können die Dornen sehr kräftig ausfallen (Bild 8). Bild 9: Die Früchte der Wüstendattel ähneln im Aussehen stark einer Dattel, sind auch eßbar, unterscheiden sich aber gewaltig von den echten Datteln.

Nutzung

Die Wüstendatteln werden in der traditionellen Naturheilkunde eingesetzt und haben somit den Status einer Heilpflanze, man verwendet sie sogar durch den pflanzlichen Komplex mit saponinreichen Extrakten aus den Früchten der Wüstendattel (Balanites aegyptiaca) zu kosmetischen Pflegeprodukten. Die Früchte sind eßbar, sollen etwa unangenehm riechen und leicht bitter im Geschmack sein. Auch die Blätter sind eßbar und werden von einheimischen Bewohnern der Wüste als Gemüse gekocht und auch als Tierfutter gereicht.
Das Holz hat eine harte Struktur, wird gerne als Brennholz verwendet und dient auch zur Herstellung von Gegenständen des Alltags.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (6), Christel Selke (3)