Niembaum

Systematik

Azadirachta indica
Niembaum

Ordnung: Sapindales – Seifenbaumartige
Familie : Meliaceae – Mahagonigewächse
Gattung : Azadirachta
Art: Azadirachta indica

Trivialname

deutsch: Niembaum, englisch: Neem, Neem-tree,
französisch: Margousier, swahili: Mkilifi, Mwarubaini kamili,
afrikaans: —-, creolisch: —-,

Vorkommen

Die ursprüngliche Heimat des Niembaumes liegt in Indien, Sri Lanka und Burma. Außerhalb Südasiens wird diese Baumart in vielen Trockengebieten der Tropen und Subtropen angebaut. In Ostafrika ist er keine Seltenheit im wirtschaftlich genutzten Anbau oder als schattenspendender Straßenbaum in vielen Orten.

Fundort

Südküste in Kenia, Juli 2010

Beschreibung

Azadirachta indica ist ein schnellwüchsiger und mittelgroßer Baum, der eine Höhe von 12 – 20 m erreichen kann. Er ist eine immergrüne Art, die größere Trockenheiten gut  überstehen kann und nur bei extremer Dürre auch unbeschadet laubabwerfend sein kann. Seine Äste sind stark verzweigt und dicht belaubt. Die gefiederten Laublätter haben eine Länge von ca. 25 – 40 cm und bestehen aus zahlreichen Einzelblättern, die eine zarte hellgrüne Färbung haben. Die vielen kleinen fast unscheinbaren Blüten bilden sich an langen Rispen. Der sehr alt werdende Niembaum beginnt in Afrika im Alter von etwa 5 Jahren Früchte zu tragen, die stark an eine olivenähnliche Steinfrucht erinnern.

Azadirachta indica – eine wertvolle Nutzpflanze

Frei übersetzt heißt der Niembaum in Ostafrika “ Baum der 40 Krankheiten heilt”. Allein dieser Name dokumentiert die große Bedeutung die der Niembaum in der afrikanischen Heilkunde hat. Die Wirkstoffe werden gewonnen aus der Rinde, den Blättern, den Blüten und Samen. Da die Malaria in Afrika nicht ganz ungefährlich ist, sind Extrakte aus der Rinde des Niembaums gegen das Malaria-Fieber ein wichtiges Heilmittel. Aber das ist nur ein kleines Beispiel für die medizinische Bedeutung des Niembaums.
Eine weitere Bedeutung erlangt der Niem in der Landwirtschaft und in Gärten als Pflanzenschutzmittel gegen Pilze, Bakterien und als Insektizit. Hausstaubmilben leiden unter einer Niembehandlung und werden verdrängt. Durch einen Wirkstoff im Niem-Öl können Kulturpflanzen vor Fraßinsekten geschützt werden, das Gift hemmt die Freßeigenschaft und macht die Larven unfruchtbar und hemmt ihre Entwicklung. Somit kann eine ökologisch wertvolle Pflanzenschutzmethode angewandt werden, die für andere Tiere und Menschen ungefährlich ist.
Auch gesundheitlich wertvolle Haar- und Hautpflegemittel wie Seifen und Shampoo werden heute auch in Europa schon mit Neem verarbeitet.
Unter Wildtieren ist der Niembaum auch sehr beliebt. Vögel fressen gerne die Früchte und Affen die Blüten und Früchte für eine bessere Verdauung ihrer Nahrung.

Fotos : (c) Michael Kürschner (4), Christel Selke (2)