Faidherbia albida

Systematik

Faidherbia albida
Anabaum

Ordnung: Fabales – Schmetterlingsblütenartige
Familie : Fabaceae – Hülsenfrüchtler
Gattung : Faidherbia
Art: Faidherbia albida – Anabaum

Trivialname

deutsch: Anabaum, englisch: Apple-ring acacia, Winter thorn, Ana tree
französisch: —-,  swahili: Mkababu, Mgunga, massai: Olasiti, Olerai,
afrikaans: Anaboom,

Vorkommen

Die natürliche Heimat von Faidherbia albida liegt in Afrika südlich der Sahara vom Senegal und Gambia in Westafrika in einem breiten Band bis nach Ostafrika über Mali, Burkina Faso, Niger dem Tschad und Sudan. Im östlichen Teil des Kontinents reicht das Vorkommen bis in den Norden der Republik Südafrika und westlich von Angola bis nach Namibia. Seine Lebensräume sind meist Baumsavannen in trockenen Klimazonen, kommt aber auch in feuchtenwarmen Regionen mit regelmäßigen Regenzeiten vor.

Fundort

Waldrandlichtungen am Bijilo Forest Park Nature Trails im westlichen Gambia 2019

Bild 1: Faidherbia albida mit seinem Stamm, seinen feinfiedrigen Blättern und den hellen Zweigen und der typischen Anordnung der Dornen. Bild 2: Ein zarter frischer Blatttrieb direkt aus einem Ast. Bild 3: Kennzeichnend für Faidherbia albida ist das große Gewirr kleiner Zweige mit einer hohen Anzahl an wehrhaften Dornen.

Beschreibung

Faidherbia albida ist eine Baumart der überwiegend trockenen Lebensräume der Subsahara auch wenn sie in Regionen mit regelmäßigen Regenzeiten beheimatet sein kann. Dieser widerstandfähige Baum kann unabhängig von einer ständigen Oberflächenbewässerung die lebenserhaltende Feuchigkeit durch seine extrem bis 40 Meter tiefwachsende Pfahlwurzel erhalten. In den sonnenreichen Trockengebieten ist Faidherbia albida durch seine ausladende Krone auch ein begehrter schattenspendener Baum für Mensch und Tiere der außerdem noch eine Wuchshöhe von über 30 Meter erreichen kann. Charakteristisch für Faidherbia albida sind die sehr zahlreichen starken Dornen, die sich aus den umgebildeten Nebenblättern bilden und diese Baumart gegen Fressfeinde zu einer wehrhaften Pflanze machen. Faidherbia albida ist laubabwerfend und bekommt sein neues Laub meist erst wieder zum Beginn der Trockenperiode. Die wechselständigen Laubblätter sind doppelt gefiedert.
Die langgestreckten gelben ährigen Blütenstände können bis 16 cm Länge erreichen. Eine Bestäubung kann durch verschiedene Insektengruppen erfolgen. Die kräftigen in der Reife rotbraun gefärbten Hülsenfrüchte haben eine gekrümmte oder gedrehte Form und eine Länge von über 20 cm erreichen und beinhalten eine Anzahl von 10 – 30 großen Samen.

Die ökologische Bedeutung von Faidherbia albida

In allen Trockengebieten Afrikas hat diese Baumart eine gewisse Bedeutung und besonders wird dies in der Sahel- und Sudanzone deutlich.
Weil diese Baumart zum Beginn einer Regenzeit das Laub abwirft ist sie mit dieser Eigenschaft ein bedeutender Stickstofflieferant als Düngemittel in der Landwirtschaft und die großen Hülsenfrüchte sind für das Vieh eine wertvolle Eiweißquelle und als Nebeneffekt wird auch eine bessere Keimung erreicht, wenn die Samen durch den tierischen Darmtrakt gegangen sind.
Für die Sahel-Zone, ein 6.000 Kilometer breiter Streifen südlich der Sahara zwischen dem Senegal im Westen und Eritrea im Osten, kann Faidherbia albida eine bedeutende Rolle in der Wiederbegrünung dieser Regionen erlangen. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gab, gehen die betroffenen Staaten davon aus, dass ein grünes Band der Sahelzone, dass weitere Vordringen der Sahara aufhalten kann. Allein in der Republik Niger sind bereits 200 Millionen Faidherbia albida verpflanzt worden.
Die agraforstliche Nutzung von Faidherbia albida bringt mindestens drei ökologische Vorteile, denn durch die Masse der tiefen Pfahlwurzeln halten Anabäume das Wasser in höheren Erdschichten und als Stickstofflieferant macht er für die Landwirtschaft die Böden fruchtbarer. Der 3. Vorteil der Wiederaufforstung der Sahelzone wäre die starke Bindung von Kohlenstoff. Nach Plänen der UNCCD einer Organisation der Vereinten Nationen (UN) könnte bis 2030 eine Fläche von 100 Millionen Hektar Land mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden und Faidherbia albida soll dabei einem wesentlichen Anteil haben und gleichzeitig klimawirksam sein, wenn durch Baumpflanzen im Zuge der Photo­synthese auch Millionen Tonnen CO2 abge­baut werden.
Aber nicht nur in der Sahelzone, sondern auch in Trockengebieten in Ost- und Südafrika bringt Faidherbia albida der Landwirtschaft die Hoffnung auf mehr ertragreiche Ernten durch fruchtbarere Böden und dem Gewinn von neuen Ackerland in Trockenzonen.

Faidherbia albida auf einer Briefmarke in Namibia

Die Briefmake zeigt nicht nur die mögliche Wuchsform von Faidherbia albida, sondern auch den Blütenstand, die reife Hülsenfrucht und die zahlreiche Anordnung der Dornen auf dxen selbst kleinsten Zweigen.

Faidherbia albida auf einer Briefmarke in Namibia von 1997

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (3)