Pepi I.

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Land und Leute Ägypten

Pharao Pepi I.
Der 3. Pharao der 6. Dynastie im Alten Reich

Sein Leben und die Regierungszeit von Pepi I.

Pepi I. war vermutlich der einzige Sohn von Pharao Teti II., dem Begründer der 6. Dynastie und der königlichen Gemahlin Iput I., einer Tochter von Pharao Unas. Über den Zeitraum seiner Regierungszeit gibt es leider noch keine genauen Belege, weshalb Ägyptologen noch immer von unterschiedlichen Angaben ausgehen. Selbst die pharaonische Machtübernahme ist noch nicht genau geklärt. Nach der Ermordung seines Vaters und den politischen Wirren um den Nachfolger Userkare, der auch nur extrem kurz regiert hat (um 2300 v. Chr.), kam Pepi I. auf den Pharaonenthron. Sicher scheint nur zu sein, dass Pepi I. in der Wendezeit vom 24. zum 23. Jahrhundert v. Chr. regiert haben muß. Die mögliche Dauer seiner Regierungszeit ist nicht genau belegt und lag wahrscheinlich zwischen 40 und 50 Jahren. Auch die Regierungszeit von Pepi I. war nicht frei von internen Wirren. In seinem 20. Regierungsjahr überstand Pepi I. wahrscheinlich eine Haremsverschwörung, weil eine seiner Gemahlinnen ihren Sohn zum Thronfolger machen wollte. Zum Ende seiner Regierungszeit musste Pepi I. noch eine weitere Verschwörung geführt von seinem Wesir abwehren.
Auch wenn von Pepi I. aus seinem eigentlichen Leben nicht viel überliefert ist, weiß man zumindest, dass er zahlreiche Gemahlinnen gehabt haben muß. Seine ältere Gemahlin, die an der Haremsverschwörung beteiligt war ließ er beseitigen (näheres ist nicht bekannt). Kurz nach der Verschwörung  heiratete er Anchenespepi I., Anchenespepi II. zwei Töchter des Chui aus Abydos. Von diesen zwei Schwestern verstarb allerdings früh die ältere Anchenespepi I.nach der Geburt ihres Sohnes Merenre, der später auch der Thronfolger von Pepi I. wurde. Anchenespepi II. überlebte ihren Gemahl und gebar ihm aber noch den Sohn Pepi II., der später noch in die Geschichte als letzter Pharao der 6. Dynastie einging. Mit Nubwenet, Inenek, Haaheru und  Behenu sind noch weitere Frauen im Leben von Pepi I. bekannt.

Das Ende der 6. Dynastie unter Pepi II. war bedingt durch eine Klimakatastrophe auch der Untergang der 1. ägyptischen Hochkultur und der Übergang zur 1. Zwischenzeit der altägyptischen Geschichte.

 

Bild 1 und 2: Oberteil einer Statue von Pepi I. aus der 6. Dynastie. Diese außergewöhnliche Statue eines Pharaos besteht rein aus Kupfer. Gefunden wurde sie im Horustempel von Nechen, der späteren Hauptstadt Hierakonpolis. Sie ist in Lebensgröße geformt und hat die Höhe von 177 cm. Die Identifikation als Pharao Pepi I. ist durch eine Inschrift gesichert. Gesehen haben wir diese Statue im Ägyptischen Museum in Kairo (2018).

Innen – und Außenpolitik von Pepi I.

Pharao Pepi I. lebte so ziemlich am Ende des Alten Reichs und seine Regierungszeit war geprägt von einem wirtschaftlichen Aufschwung und einem blühenden Handel im Rahmen bilateraler Beziehungen, die zum Teil weit bis nach Punt ins nördliche Ostafrika reichten. Aber auch der klassische Rohstoffhandel mit Türkis und Kupfer aus dem Sinai florierte, wie der Handel mit Gold aus Nubien. Obwohl der Wohlstand Ägyptens eigentlich für Ruhe hätte sorgen müssen, waren innenpolitische Spannungen nicht zu unterschätzen. Der politische Druck kam aus den Provinzen des Landes. Die Macht der Gaufürsten wurde in der Regierungszeit von Pepi I. immer stärker und mußte befriedigt werden. Ämtervererbung sowie der mit dem Amt verbundene Landbesitz mit den Leibeigenen ließ die Familien der Provinzfürsten reicher werden und somit auch politisch mächtiger erscheinen.
Durch den ägyptischen Wirtschaftswohlstand gab es im ganzen Land einen regelrechten Arbeitskräfte Mangel, den man zu beheben versuchte, in dem man Menschen in Nubien als Gefangene nahm, um sie in Ägypten als Arbeitsplätze verstärkt im Nildelta zwangsweise anzusiedeln. Durch den großen Mangel an Arbeitskräften litt auch das ägyptische Heer und es wurden erstmals auch nubische Söldner ins ägyptische Militär integriert.
Unter Pepi I. galt Ägypten außenpolitisch als befriedet und sicher in seinen Grenzen. Entsprechend seiner langen Regierungszeit sind daher auch nur wenige Feldzüge bekannt. Belegt sind Feldzüge nach Palästina und auf der Sinai-Halbinsel.

Bautätigkeit von Pepi I.

In der langen Regierungszeit von Pepi I. sind zahlreiche Sakralbauten im ganzen Land bekannt vom Nildelta bis nach Elephantine im nubischen Landesteil. In Abydos ließ er sogar für den altägyptischen Totengott Chenti-imentiu eine Kapelle errichten. Sein größtes Bauvorhaben, war aber seine Pyramide, sie befindet sich in Sakkara-Süd, nördlich der Merenre-Pyramide. Der Name der Pyramide lautete Men-nefer-Pepi / Dauernd und vollkommen ist die Pyramide des Pepi von diesem Namen leitete sich auch der spätere Hauptstadtname Memphis (griech.) ab. Heute ist von der Pyramide leider nicht mehr soviel erhalten. Sie hatte ursprünglich ein Basismaß von fast 79 Meter und eine Höhe von 52,5 Meter und von dieser Höhe sind heute noch 12 Meter erhalten. Seine Pyramide war Teil eines sehr großen Pyramidenkomplexes und umfaßte noch einen Totentempel, eine kleinere Kultpyramide und für seine vielen Königinnen jeweils eine Pyramide als Grabstätte.

Regierungs– und Familiendaten von Pepi I.

Regierungszeit: 3. Pharao der 6. Dynastie im Alten Reich, die Regierungszeit von Pepi I. lag wahrscheinlich in der Zeit von 2295 – 2250 v. Chr. (1)
Eigenname:  Pepi
Thronname: Nefer-sa-Hor – Mit vollkommenem Schutz, ein Horus und Meri-Re – Geliebter des Re
Mutter : Iput I.
Vater : Teti II.
Geschwister: keine bekannt
Ehefrauen: (2) Anchenespepi I., Anchenespepi II., Nubwenet, Inenek, Haaheru, Behenu,
Töchter: Neith, Meritites IV., Iput II.,
Söhne: Merenre, Pepi II., Hornetjerichet,
Vorgänger: Userkare
Thronnachfolger: Sein Sohn Merenre von der königlichen Gemahlin Anchenespepi I.

Quellen:
(1) Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002.
(2) Königsmütter , Silke Roth / ÄAT Bd. 46 Harrassowitz-Verlag 2001,

Fotos: (c) Michael Kürschner (2), Christel Selke (1)