Brettspiele im Alten Ägypten

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Brettspiele im Alten Ägypten
Beliebte Spiele der altägyptschen Oberschicht

Die Brettspiele im Alten Ägypten sind die ältesten der Welt

Bereits 3200 Jahre v. Ch. gab es Brettspiele im Alten Ägypten mit ernstaften Regeln, die der Unterhaltung dienten. Die archäologischen Funde in Grabstätten belegen somit auch die Tatsache, dass die altägyptischen Brettspiele zu den ältesten der Menschheit gehören. 

 

Bild 1:Das Senet-Spiel war für die Unterhaltung ein viel genutztes Brettspiel im alten Ägypten und erfreute sich in allen Gesellschaftsschichten großer Beliebtheit. Bild 2: Senet-Brettspiel des Sennefer mit Spielsteinen. Es stammt aus der 18. Dynastie im Neuen Reich. Es ist aus Holz und Bein gefertigt und die Spielesteine sind aus Fayence, Ägyptisches Museum Berlin.

Senet – Das unterhaltsame und spannende Brettspiel der Pharaonen

Das Senet war zweifellos das  beliebteste Brettspiel im alten Ägypten. Es ist bereits seit der Frühzeit belegt und war in seiner spielerischen Leidenschft in allen pharaonischen Epochen über 3000 Jahre das besondere Brettspiel im alten Ägypten. Das Senet wurde in der ägyptischen Oberschicht, wie auch im gesamten Volk mit Begeisterung gespielt. Wer es sich leisten konnte, hatte das Senet in hochwertigen Materialien fertigen lassen, im einfachen Volk reichte auch ein aufgemaltes Spielfeld auf Kalkstein oder improvisiert im festen Sand geritzt. Grabfunde von Pharaonen und hohen Beamten dokumentierten bis weit ins Neue Reich, wie hochwertig und aufwendig das Senet gefertigt wurde. Es sollte den verstorbenen im Jenseits an nichts fehlen, denn ein begeisterter Senet-Spieler wollte auch im Jenseits auf sein Senet nicht verzichten. Im Grabschatz von Tutanchamun fand man vier Senet-Spiele und darunter auch das wertvollste Exemplar, dass man jemals in einem Grab gefunden hat. Diese recht große Luxusausgabe bestand aus einem Schlitten als Gestell aus Ebenholz mit Goldverarbeitung und die Spielfelder waren aus Elfenbein gefertigt, nur die Schublade vom Spieltisch war leer, es fehlten leider alle Spielsteine, die vermutlich schon frühzeitig geräubert wurden.
Das Senet spielte man auf einem rechteckigen Spielbrett zu zweit, dessen Oberseite in 30 Spielfelder, die in dreimal zehn quadratische Feldreihen unterteilt waren. Jeder Spieler verfügt über die gleiche Anzahl an Spielsteinen, die sich auch farblich unterscheiden konnten.. Durch flache Wurfstöckchen ( Vorläufer der bekannten Spielwürfel) konnte jeder Spieler seine Spielsteine setzen. Im Prinzip versuchte jeder Spieler die Spielsteine des Gegners zu blockieren. Es siegte wohl der Spieler, dem es zuerst gelang, mit seinen Spielsteinen das Ende der Spielfelder zu erreichen. Während man noch in der Frühdynastischen Zeit bis ins Alte Reich noch mit sieben Spielsteinen spielte, änderten sich scheinbar im Neuen Reich die Regeln und das Senet wurde nur noch mit fünf Spielsteinen gespielt.

Bild 3: Eines der vier Senet-Brettspiele die im Grab des Tutanchamun gefunden wurden. In seinen Hauptbestandteilen wurde es aus Holz, Elfenbein und Gold verarbeitet und hat die Maße mit einer Höhe von 5,8 cm, einer Breite von 9 cm und einer Länge von 27,5 cm. In seinem Grab wurde auch ein großes und sehr edles Senet-Brettspiel in einer wahren Luxusausgabe gefunden, Ägyptisches Museum in Kairo (2018).

Mehen – Ein beliebtes Gesellschaftsspiel der altägyptischen Oberschicht

Das im altägyptischen genannte Brettspiel “mehen” wurde auf einem runden Brett gespielt in der Form einer eingeringelten Schlange deren Kopf im Zentrum lag, weshalb man es auch Schlangenspiel nannte. Dieses Brettspiel hatte im alten Ägypten ihre große Beliebtheit von der Frühzeit bis zur Endphase des Alten Reiches um etwa 2100 v. Chr. So populär das Spiel auch war, leider sind bis heute die Regeln schriftlich nicht überliefert, obwohl man es in diversen Gräbern sogar  als Grabbeigabe gefunden hat.

Bild 4und 5:  Das Schlangenspiel “mehen” mit Spielsteinen und einem Würfel. Es stammt aus der Frühdynastischen Zeit um etwa 3000 v. Chr., es ist aus Kalkstein gefertigt und wurde in Abydos gefunden., Ägyptisches Museum Berlin

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (2), Christel Selke (2)