Alexander der Große

Flagge Ägyptens

Land und Leute Ägypten

Alexander der Große
Eroberer und Befreier Ägyptens

Seine Herkunft und die Eroberungszeit Ägyptens durch Alexander den Großen

Alexander der Große war eigentlich Alexander III. von Makedonien. Er war ein Sohn von Philipp II. und dessen Frau Olympias von Epirus. Alexander der Große wurde 20. Juli 356 v. Chr. in Pella (Makedonien) geboren und verstarb im Alter von nur 33 Jahren am 10. Juni 323 v. Chr. auf einem seiner Eroberungszüge in Babylon..Verheiratet war er mit Roxane und später folgten noch die Ehen mit Parysatis und Stateira einer persischen Prinzessin. 336 v. Chr. folgte der erst 20-jährige Alexander III. seinem Vater auf den Thron. Seine Regierungszeit betrug demnach nur 13 Jahre bis zu seinem Tod. Alexander der Große war kein Ägypter und als makedonischer Herrscher eroberte er militärisch die Weltreiche der Zeit. Während das Reich der Perser unter ihrem Großkönig Dareios III. sich verstärkt nach Westen ausdehnte und immer wieder Ägypten eroberte, beendete Alexander der Große die Hegemonieansprüche des Perserreiches in der berühmten Schlacht bei Issos im November 333 v. Chr. Diese große Schlacht war politisch eine bedeutende Zeitenwende. Bereits als Schüler konnte ich mir seit dem Geschichtsunterricht diese Schlacht mit dem Merkspruch ” 333 bei Issos Keilerei” merken. In dieser historischen Schlacht schlug Alexander der Große mit seinem riesigen Heer Daraios III. verheerend mit der Vernichtung des Perserheeres. Die persischen Machtansprüche im Westen waren beendet, denn durch weitere Eroberungszüge von Alexander dem Großen zog sich Persien total zurück in angestammte Regionen. 332 v. Chr. eroberte Alexander der Große die Region von Gaza und marschierte von dort aus mit einem Teil seines Heeres nach Ägypten, während ein anderer Teil der makedonischen Flotte vom Mittelmeer kommend Nil aufwärts zur ägyptischen Hauptstadt Memphis vordrang. Ägypten gelangte so 332 v. Chr. kampflos in die Hände der makedonischen Griechen. Mit der Übernahme Ägyptens endete mit Alexander dem Großen gleichzeitig die 31. Dynastie der alttägyptischen Spätzeit und führte nach seinem Tod 323 v. Chr. mit kurzer Überbrückung seiner Nachfolger Philipp II. und Alexander IV. in die griechische Epoche der Ptolemäer. Als Gründer der ptolemäischen Dynastie gilt allerdings Ptolemaios I., er war ein ehemaliger General von Alexander des Großen und von 332 – 306 v. Chr. Satrap von Ägypten (Statthalter) bis er sich 306 v. Chr auch selbst zum Pharao krönen ließ.

Bilder von ritualen Beispielen von Alexander den Großen im Luxor Tempel. Bild 1: Alexander der Große mit der Blauen Krone (altägyptisch: Chepresch) in einem Opferritual vor seinerm Gott Amun, in der Erscheinungsform des Schöpfergottes Min. Bild 2: Alexander der Große mit der Rote Krone (altägyptisch: Deschret). in einer weiteren Ritualszene vor dem Gott Min Amun. Bild 3: Pharao Alexander der Große in einer Ritualszene vor Min, dem Gott der Fruchtbarkeit mit der Blauen Krone (altägyptisch: Chepresch).  Bild 4: Pharao Alexander der Große mit Opfergaben vor der Gottheit Amun Re mit der Doppelkrone von Ober- und Unterägypten (altägyptisch: Pschent) im Luxor Tempel (altägyptisch Ipet resyt)  im ehemaligen Theben am Ostufer des Nils.

Innenpolitik in der Zeit von Alexander den Großen

Alexander der Große eroberte mit seinem giechisch/makedonischen Heer 332 v. Chr. Ägypten ohne Kampfhandlungen und befreite es von der sehr unbeliebten persischen Fremdherrschaft. Auch Alexander der Große war kein Ägypter und wie alle Fremden auch eine militärisch organisierte Besatzungsmacht und somit gleichzeitig ein Eroberer und Befreier Ägyptens. Im Gegensatz zu den persischen Besatzern (der Perserkönig Artaxerxes III. (Ochos) ließ z. B. den heiligen Stier des Gottes in Memphis töten)  respektierte Alexander der Große die ägyptische Religion und Kultur und war somit eher von der Priesterschaft und der Bevölkerung akzeptiert. Schon nach der Eroberung opferte Alexander der Große in Memphis dem Gott Apis (altägyptisch:Hep) in seiner Hochachtung, denn er war in Memphis der heilige Stier, der die irdische Verkörperung des Gottes Ptah besonders geehrt wurde. MIt diesem diplomatischen Akt  erreichte Alexander der Große innenpolitisch eine Befriedung und Anerkennung. Um auch in anderen Regionen Ägyptens den Göttern hold zu sein, zeigte er sich wie zum Beispiel im Karnak Tempel  und im Luxor Tempel in Opferdarstellungen als Pharao vor den Göttern. Im März 331 v. Chr. zog Alexander der Große in die Oase Siwa in die Libysche Wüste, um sich in der dortigen Tempelanlage beim Orakel des Amun (bei den Griechen war es Zeus) als Pharao bestätigen zu lassen. Als Pharao ließ sich Alexander der Große aber erst nach der Reise nach Siwa in Memphis krönen, die Priester inthronisierten ihn zum Pharao und anerkannten ihn als Sohn des ägyptischen Sonnengottes Amun. Alexander der Große scheint politisch immer von einer gewissen Eile gejagd zu sein, denn schon im Mai 331. v. Chr. zog es ihn weiter aus Ägypten heraus und nach Tyros zurück.  Alexander der Große verweilte nur knapp 1 Jahr in Ägypten, war aber durch seine Statthalter, hohen Beamten und den Baumeistern scheinbar gut vertreten, denn es gab keine Aufstände und Ägypten stabilisierte sich langsam nach der tyrannischen Fremdherrschaft der Perser.

Bautätigkeiten unter Alexander den Großen

Alexander der Große war nicht nur einer der größten Feldherrn und Eroberer seiner Zeit, er errichtete bereits in jungen Jahren ein riesiges Weltreich, verweilte selten für längere Zeit in einem seiner Gebiete und es gab nur in Ägypten die große Ausnahme, wo er auch die Zeit fand als bedeutender Bauherr aufzutreten. Alexander der Große soll einen Traum gehabt haben, indem ihm der Gott Serapis erschienen sein soll. Nach der Legende, denn vieles ist bei Alexander dem Großen nicht belegt, soll Serapis ihm den rechten Ort für die Gründung einer Stadt gewiesen haben. So kam es dazu, dass Alexander der Große im Januar 331 v. Chr. den Grundstein für die gleichnamige Stadt Alexandria legte. Sie sollte an der Stelle der alten Ortschaft Rhakotis, gegenüber der Insel Pharos errichtet werden. Der “Oberarchitekt” Deinokrates errichtete für Alexander den Großen eine hochmoderne Stadt mit allen Ansprüchen einer Weltmetropole. Durch die vielen Eroberungsfeldzüge und dem ewigen Fernbleiben von Ägypten hatte Alexander der Große keine Gelegenheit seine Stadt Alexandria zu erleben. Er kam erst 323 v. Chr. als Leichnam zur Bestattung nach Alexandria zurück. Durch seine ptolemäischen Nachfolger wuchs Alexandria nicht nur zur politischen Hauptstadt an, sondern wurde auch eine ganz bedeutende Weltmetropole für die Wissenschaft, Kunst und Kultur.

Bilder aus dem Alexandersanktuar im Karnak Tempelkomplex im Ach-menu von Thutmosis III. Bild 5: Ritualszene der oberen Reihe auf der Südwand des Sanktuars von Thutmosis III., es wurde von Alexander den Großen für sich usurpiert und zeigt ihn mit Amun-Re und Horus. Bild 6: Fortführende Ritualszene, rechts von Bild 25. Bild 7 und 8: Weitere Darstellungen als Wandrelief von Alexander dem Großen im von ihm usurpierten Alexandersanktuar im Karnak Tempelkomplex.

Der Tod und das Grab von Alexander den Großen

Alexander der Große befand sich 323 v. Chr. in Babylon (im heutigen Irak), um von dort aus Pläne zur Eroberung der Arabischen Halbinsel in die Tat umzusetzen, doch es kam nicht mehr zu diesen Feldzügen. Im Mai 323 v. Chr. gab Alexander der Große bekannt, dass man seinen verstorbenen Freund Hephaistion einem Genaral seines Heeres zukünftig als Halbgott verehren sollte. Wie üblich bei derartigen Anlässen, gab es große Feierlichkeiten die oftmals auch in ein Trinkgelage ausarteten, und jetzt beginnen die Spekulationen um den Tod von Alexander. In der ersten Theorie verstarb Alexander an einer Alkoholvergiftung, eine weitere geht davon aus, er war Malaria-Krank und verstarb an Fieberschüben nach dem körperlichen Stress des Festes. Aber auch andere lebensbedrohliche Infektionserkrankungen könnten eine Todesursache gewesen sein. Die Meinungsvielfalt zu den Umständen seines Todes sind groß und nach einer neuen These könnte Alexander der Große auch dem Guillain-Barré-Syndrom erlegen gewesen sein. Nach den Symptomen dieser Erkrankung im Endstadium, könnte Alexander sogar unwissend lebend nach Ägypten zur Bestattung gebracht worden sein, denn man war bei der Überführung schon verwundert, weil sein Körper noch nach Tagen keinen Leichengeruch verbreitete., was man damit begründete, dass sein Körper von göttlicher Gestalt gewesen sein muss. Für die ersten Versionen seines Todes verpackte man ihn zur Überführung in Honig, um den Verwesungsprozess zu mindern. Woran Alexander der Große aber wirklich starb bleibt noch ein Rätsel im Nebel der Geschichte, denn  bis zum heutigen Tag (2022) gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege, wie Alexander zu Tode kam.
Einer seiner Generäle, Ptolemaios, organisierte die Bestattung in Ägypten. Ursprünglich sollte Alexander in der Oase Siwa bestatte werden, was aber nicht ermöglicht werden konnte. Schließlich wurde der König von Makedonien und Pharao von Ägypten in Memphis und später in seiner Stadt Alexandria begraben. Weder sein Grab noch sein Leichnam sind bis heute gefunden worden

Regierungs– und Familiendaten von Alexander den Großen

Regierungszeit : Etwa 13 Jahre von 336 – 323 v. Chr.
Gestorben: 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon
Eigenname: Alexandros,
Thronname : Setep-en-Re-merj-Amun – Auserwählt von Re, geliebt von Amun
Mutter : Olympias von Epirus,
Vater : Philipp II.,
Brüder: Philipp III. Arrhidaios, Karanos,
Schwestern: Kleopatra von Makedonien, Thessalonike von Makedonien, Kynane, Europa von Mazedonien,
Ehefrauen: Roxane, Parysatis, Stateira,
Töchter:
Söhne: Alexander IV. Aigos
Vorgänger: nicht gesichert dokumentiert
Thronnachfolger: Philipp III.

Fotos: (c) Michael Kürschner (8), Christel Selke (1)