Quelea quelea

Systematik

Blutschnabelweber
Quelea quelea

Ordnung: Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie : Ploceidae – Webervögel
Gattung: Quelea
Art: Quelea quelea

Trivialname

deutsch: Blutschnabelweber,
englisch: Red-billed Quelea, französisch: Travailleur a  bec rouge,
swahili: Kwelea Domo-jekundu, afrikaans: Rooibekkwelea,

Vorkommen

Südlich der Sahara, Sahelzohne und von Ost- bis Südafrika recht weit verbreitet. Zum bevorzugten Lebensraum gehört die Baumsavanne. Er meidet kein Kulturland, wo z.B. auch Hirse angebaut wird.

Fundort

Tsavo Ost Nationalpark 2007 und Tsavo West Nationalpark 2012 in Kenia

Beschreibung

Die Körperlänge beträgt etwa 12-13 cm bei einem Gewicht von 30 Gramm. Der rote und relativ kräftige Schnabel ist das Markenzeichen von Quelea quelea. Zur Brutzeit tragen die Männchen zur deutlichen Unterscheidung eine schwarze Gesichtsmaske.

Blutschnabelweber können die größten
Schwärme aller Vogelarten bilden

Man schätzt, dass die Population dieser Art in ganz Afrika etwa 1,5 bis 2 Milliarden Tiere umfaßt. Wo sich riesige Schwärme von hunderttausenden oder eine Millionenanzahl dieser Vögel versammelt kann man dafür im Umkreis von tausend Kilometern kaum noch Blutschnabelweber antreffen.
Als ich die ersten Schwärme am Horizont sah dachte ich zu erst an einen sehr fernen Sandsturm oder ähnliches. Mir wurde dann aber schnell bewusst, dass es sich um Vogelschwärme handelte, die egal in welche Richtung ich auch schaute plötzlich überall auftauchten. Die Schwärme waren so dicht, dass sie mir den Blick in die weite Ferne der Savanne unmöglich machten. Einige Schwärme hatten eine Länge von einigen hundert Metern und andere türmten sich zu seltsamen hohen Formationen auf.Trotz dieser riesigen Masse an Vögeln war es extrem ruhig, als wenn die gesamte Natur sich diesem Schauspiel ergibt und für mich ein aufregendes Naturerlebnis in den Weiten der afrikanischen Savanne Ostafrikas.

Die Schwarmfotos enstanden im Tsavo Ost Nationalpark an einen späten Nachmittag im April 2007 und die eigentlichen Bilder der Blutschnabelweber konnten erst auf einer weiteren Reise im September 2012 im Tsavo West Nationalpark aufgenommen werden. Bild A: Kurz vor einem kleinen See, ein gewaltiger Schwarm Blutschnabelweber geht zu Boden und verfärbt die Landschaft in Bodennähe schwärzlich, Bild B: Ein Schwarm Blutschnabelweber überquert unseren Weg im Tsavo Ost Nationalpark, Bild C: Ein großer Schwarm steigt auf und  30 Minuten später war alles vorbei, die riesige Menge an Blutschnabelweber zog weiter, man hatte zu unserem Erstaunen wieder eine klare Sicht in alle Richtungen, so als wenn niemals dieses Phänomen vor unseren Augen aufgetaucht wäre.

Fortpflanzung

Brütet in kleinen und großen Kolonien, ist aber monogam. Das Männchen baut ein nierenförmiges Nest mit einem seitlichem Eingang, das an einem Zweig hängt. Das Gelege umfaßt nur 2-3 Eier und wird vom Weibchen in einer schnellen Zeit von knapp 12 Tages ausgebrütet

Nahrung

Blutschnabelweber ernähren sich hauptsächlich von kleineren Saaten. Da der Blutschnabelweber auch als Kulturfolger auftritt, ist er in der Masse bei den Bauern nicht gerade beliebt, wenn sie die Getreidefelder überfallen.

Blutschnabelweber als Markenmotiv
auf einer afrikanischen Briefmarke

Republik Niger 1985, Motiv Blutschnabelweber – Quelea quelea

Fotos : (c) Michael Kürschner (5), Christel Selke (1)