Dorfweber

Systematik

Ploceus cucullatus
Dorfweber, Textorweber

Ordnung: Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie : Ploceidae – Webervögel
Gattung: Ploceus
Art: Ploceus cucullatus

Trivialname

deutsch: Dorfweber,Textorweber,
englisch: Village (Spotted-Backed) Weaver,
französisch: Tisserin gendarme,

swahili: Kwera Nguya, afrikaans: Bontrugwewer,

Männlicher Dorfweber im Brutkleid – Ploceus cucullatus in Gambia

Vorkommen

Der Dorfweber ist südlich der Sahara relativ weit verbreitet. In wahrscheinlich acht geografischen Unterarten kommt er vom Senegal und Gambia in Westafrika bis nach Äthiopien und Kenia in Ostafrika vor. Südlich über Tansania, Mosambik nach Angola und im gesamten Südafrika beheimatet. Sein bevorzugter Lebensraum sind die Buschsavannen und die Ränder lichter Wälder. Ist häufig auch als Kulturfolger in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen.

Fundort

Den Dorfweber konnten wir in verschiedenen Regionen in Gambia, im Senegal und Kenia beobachten.
Wo Dorfweber oder auch Textorweber genannt auftreten, gibt es von früh bis spät ein dauerhaftes Gezwitscher, das nur bei einer Störung oder Gefahr verstummt. Hat sich die Lage beruhigt geht das Gezwitscher weiter bis zum Sonnenuntergang. Für Vogelliebhaber ein geeigneter Vogel, der sich in der Wildnis ausgezeichnet beobachten läßt.

Im Oktober 2019 waren wir gerade zur Paarungs- und Brutzeit in Gambia. In der Nähe von Kunta Kinte Island im Gambia Fluss entdeckten wir am Ufer einen Baum mit mindestens hundert Nestern, die die fleißigen männlichen Dorfweber in einer unermüdlichen Kleinarbeit für ein paarungsbereites Weibchen erbauten. Während die Männchen ständig neue Nester bastelten, waren die Weibchen in anderen bereits beim bebrüten der Eier oder es gab schon Nestlinge die versorgt werden mußten (untere Bildreihe, 2. Foto von rechts).

Beschreibung

In seiner Lebensweise sehr gesellig und in der Brutzeit sogar in Kolonien. Eine Kolonie hat nicht selten 25 – 150 Vögel dieser Art. Dorfweber erreichen eine Körpergröße von etwa  17 – 18 cm. Während der Paarungszeit tragen die Männchen eine leuchtend gelbes Gefieder, der Kopf ist in dieser Zeit völlig schwarz gefärbt und die Flügel haben eine starke schwarze Zeichnung. Somit besteht nur während der Paarungszeit ein deutlich ausgeprägter Sexualdimorphismus, denn außerhalb der Fortpflanzungszeit ähnelt das Gefieder der männlichen Dorfweber dem der Weibchen.

Fortpflanzung

Um der “Dame” des Herzens zu gefallen bauen die Männchen in der Balzzeit mehrere Nester und erst wenn die Auserwählte ein Nest für geeignet hält, kommt es zur Begattung. Sie wird sich dann nach der Eiablage allein um die Brut kümmern, denn er baut anschließend neue Nester und bleibt weiterhin in der Balz für das nächste Weibchen seiner Wahl.
Ein Gelege besteht aus 2-4 Eiern, die überwiegend vom Weibchen in 20 Tagen ausgebrütet werden.

Nahrung

Seine Ernährung besteht hauptsächlich Sämereien, aber auch Früchte gehören zur Nahrungsergänzung. Nestlinge und flügge Jungtiere werden dagegen mit Insekten versorgt.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (10), Christel Selke (1)