Nilflughund

Systematik

Rousettus aegyptiacus
Nilflughund

Ordnung: Chiroptera – Fledertiere
Familie : Pteropodidae Flughunde
Gattung : Rousettus
Art: Rousettus aegyptiacus
Unterart: Rousettus aegyptiacus aegyptiacus

Die Familie Pteropodidae soll 42 Gattungen mit 175 Arten haben, aber in Afrika leben nur sehr wenige.

Trivialname

deutsch: Nilflughund,
englisch: Egyptian fruit bat, französisch: Roussette égyptienne,
swahili: —, afrikaans: Egiptiese vrugtevlermui,

Vorkommen

Die Verbreitung  der Nilflughunde erstreckt sich über weite Teile in Afrika. In verschiedenen regionalen Unterarten kommen  sie in Ost-, West- und Südafrika vor. In Nordafrika kommen sie mit einer Unterart hauptsächlich nur im ägyptischen Niltal und im Mittelmeeraum bis Zypern vor.
Bis auf den  ägyptischen Nilflughund leben alle Arten nicht in Höhlen sondern bevorzugen Wälder und baumbestandene Savannen.

Fundort

Ägypten 2018

Beschreibung

Diese kleinen possierlichen Flughunde gehören mit ihren 14 – 18 cm Körperlänge und einer enormen Flügelspannweite von bis zu 60 cm noch zu den mittelgroßen Fledertieren. Weibliche Tiere bleiben etwas kleiner und leichter.
Nilflughunde sind sehr gesellig, sie können in kleineren Gruppen und in Kolonien von 50 bis 100 Tieren leben, obwohl auch Kolonien von einigen hundert Exemplaren bekannt sind. Der Nachwuchs einer Kolonie bleibt lebenslänglich in seiner Geburtskolonie. Sie sind nachtaktiv und hängen schlafend am Tage in ihren Höhlen Körper an Körper dicht gedrängt und verbringen so die Tagesruhe in ihren sicheren Verstecken.
In Ägypten ist bekannt, dass die Nilflughunde auch in antiken Bauwerken, wie in Tempeln und Pyramiden, ihre Höhlen haben, wo ein guter Zugang im Mauerwerk besteht.

Fortpflanzung

Nilflughunde leben in Haremsgesellschaften, bei dieser polygamen Lebensweise teilt sich ein männliches Tier mehrere Weibchen. Die Geschlechtsreife tritt meist nach dem 1. Lebensjahr ein. Männchen sind ganzjährig sexuell aktiv und paaren sich mit den Weibchen zu den unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Nach einer Tragzeit von etwa 15 Wochen kann jedes Weibchen 1-2 Jungtiere zur Welt bringen. Die Säugezeit beträgt etwa 10 Wochen und im jungen Alter von 12 Wochen lernt der Nachwuchs das Fliegen.

Nahrung

Nilflughunde haben eine rein vegetarische Lebensweise und ernähren sich ausschließlich von Früchten, Blüten und Nektar. Sie gehen nur in der Nacht auf Nahrungssuche.

Artenschutz

Obwohl die afrikanischen Flughunde noch nicht als gefährdet einzustufen sind, sind die Bestände aber Rückläufig und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der Grad der Gefährdung  einsetzt. Sein größter Feind ist der Mensch wegen der Bejagung als Fleischlieferant. Auch die Waldrodung und das eindringen des Menschen mit neuen Siedlungen in seinem Lebensraum tragen zur Gefährdung bei.
Ökologisch haben die Flughunde eine besondere Bedeutung, tragen sie doch auch zur Berstäubung einiger Pflanzenarten bei. Zum Beispiel der Leberwurstbaum blüht nur nachts und erwartet so mit seinem ausströmenden Duft seine Flughunde.

Fotos : (c) Christel Selke (2)