Systematik
Giraffa tippelskirchi
Massai Giraffe
Ordnung: Paarhufer – Artiodactyla
Familie : Giraffenartige – Giraffidae
Gattung : Giraffa
Art: Giraffa tippelskirchi
Nach neuen Erkenntnissen der Forschung (2016) soll die Massai Giraffe keine Unterart mehr von Giraffa camelopardalis sein, sondern als eigenständige Art geführt werden.
Trivialname
deutsch: Massai Giraffe, englisch: Masai giraffe,
französisch: Girafe Masaï, swahili: Timu ya Maasai, afrikaans: —-,
Vorkommen
Massai-Giraffen leben heute nur noch in Ostafrika, im Süden von Kenia und in Tansania in trockenen und offenen Baum-und Buschsavannen.
Fundort:
Tsavo Ost Nationalpark, Masai Mara und im Shimba Hills Nationalpark in Kenia 1995 – 2012
Beschreibung
Zur markanten Körperform der Giraffen zählt natürlich der lange Hals und die Vorderläufe, die höher gestellt sind als die Hintergliedmaßen, wodurch die Rückenlinie nach hinten stark abfällt. Der lange Hals trägt eine Mähne bis zu den Schultern.
Massai Giraffen haben bei beiden Geschlechtern auf dem Oberkopf zwei behaarte Hörner und eine Wulst auf der Stirn. Über den großen dunklen Augen tragen sie lange schwarze Wimpernhaare.
Das Fell ist hellbraun gefärbt und mit dunkelbraunen Flecken gezeichnet. Bei der Massai Giraffe sind die Flecken etwas kleiner und unregelmäßig bis sternenförmig. Der Bauch ist heller und fast unbefleckt. Da die Fleckenzeichnung auch einem Weinblatt sehr ähnlich aussehen kann, wird sie nicht selten auch Weinblatt-Giraffe genannt.
- Körperhöhe 540 – 580 cm
- Kopfrumpflänge 440 – 500 cm
- Schwanzlänge 090 – 140 cm
- Widerristhöhe 280 – 330 cm
- Länge der Zunge > 40 cm
- Gewicht 400 – 600 kg
- Lebenserwartung > 24 Jahre in der Natur
Die Weibchen bleiben etwas kleiner und leichter als die die Männchen.
Fortpflanzung
Geburten erfolgen immer im Stehen und das Junge fällt dann aus 2 Meter Höhe auf den Boden. Nach etwa einer Stunden können die kleinen auf ihren noch wackligen Beinen stehen. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihr Junges und führt es nach wenigen Wochen in den Trupp wo es mit anderen adulten Weibchen in Sicherheit ist.
- Anzahl der Jungtiere 1 Jungtier
- Die Tragzeit beträgt 430 – 460 Tage
- Geburtsgewicht 050 – 070 kg
- Säugezeit
- Geschlechtsreife wird mit etwa 4 Jahren erreicht
Nahrung
Die Evolution hat mit dem längeren Hals und den den hohen Gliedmaßen die Giraffen konkurrenzlos angepaßt für die Nahrungsaufnahme in den Baumkronen. Zum Speiseplan gehören Blätter, Triebe und Rinde von Bäumen und Sträuchern. Die Massai-Giraffe ist an Trockenheiten gewöhnt, ihren Bedarf an Wasser entnehmen sie meist aus der Nahrung. Nur wenn sie sich absolut sicher fühlen und die Notwendigkeit gegeben ist, trinken sie auch aus einem Wasserloch. In dieser sensiblen Situation, in der sie ihre Vorderbeine weit spreizen müssen, sind sie verwundbar für Löwen und Hyänen.
Verhalten
Giraffen leben häufig in kleinen Trupps von 2 bis 14 Tieren, nur die Giraffenbullen leben nicht selten allein. Da Giraffen aber sehr friedliche Tiere sind, können vorübergehend auch mehere Trupps sich zu einer großen Gruppe bilden. Giraffen sind keine Wanderer wie andere Huftiere und bilden auch keine Reviere und streifen eher behutsam durch die Weiten ihres Lebensraums. Man kann sie auch als seßhaft bezeichnen, denn sie kehren immer wieder an ihren angestammten Ort zurück.
Die Kämpfe unter den Bullen dienen nur der Klärung einer Rangordnung und wenn diese gesichert ist, geht das ruhige Leben der Giraffen weiter. Die Kämpfe haben meist keine Folgen, denn Verletzungen gibt es nur selten, es sind mehr Ritualkämpfe ohne heftigen Körperkontakt. Anders in der Paarungszeit, da schlagen sie ihre Hälse schon heftiger gegeneinander.
Vor Raubtieren sind Giraffen einigermaßen sicher. Löwen und Hyänen wären die möglichen Feinde, doch die sind bei so einem riesigen Tier vorsichtig. In Gefahr sind nur Jungtiere oder alte kranke Tiere, eine gesunde starke Giraffe könnte auch einen Löwen oder Hyänen mit den Hinterläufen förmlich schlagen, verletzen oder töten. Giraffen haben ein sehr großes Herz und einen starken Blutdruck, sie können blitzschnell reagieren und beim auslösen des Fluchttriebs eine Geschwindigkeit von über 50 km/h erreichen.
Artenschutz
Auch wenn einzelne Unterarten gefährdet erscheinen, die Massai Giraffe als Art gehört nicht dazu. Man kann sie auf Safari in allen Nationalparks im Süden Kenias noch in großer Anzahl bewundern. Es ist ein faszinierender Anblick, die schönen und harmonischen Giraffen-Silhouetten mit dem schlanken langen Hals in den Weiten der Savanne zu beobachten. Aber auch ihre ruhigen Bewegungen sind beeindruckende Bilder, die man auch nach einer Safari nie vergessen wird.
Fotos: (c) Michael Kürschner (9) Christel Selke (8)