Uganda Giraffe

Systematik

Giraffa camelopardalis rothschildi
Uganda Giraffe

Ordnung: Paarhufer – Artiodactyla
Familie : Giraffenartige – Giraffidae
Gattung : Giraffa
Art: Giraffa camelopardalis
Unterart: Giraffa camelopardalis rothschildi

Es gibt in dieser Gattung Giraffa  nur eine einzige Art mit etwa 8 Unterarten die in ganz Afrika südlich der Sahara verbreitet sind.

Trivialname

deutsch: Uganda Giraffe, englisch: Giraffe,
französisch: Girafe, swahili: Twiga afrikaans: kameelperd,

Uganda Giraffe – Giraffa camelopardalis rothschildi in Kenia

Vorkommen

Der Lebensraum dieser Unterart liegt südlich der Sahara in Uganda und Westkenia. Sie lebt im dichten und offenen Buschland und in Savannen mit einem hohen Anteil an Akazien.

Fundort

Bamburi Nature Trail, Kenia 2011 und 2012

Beschreibung

Zur markanten Körperform der Giraffen zählt natürlich der lange Hals und die Vorderläufe, die höher gestellt sind als die Hintergliedmaßen, wodurch die Rückenlinie nach hinten stark abfällt. Der lange Hals trägt eine Mähne bis zu den Schultern.
Uganda Giraffen haben bei beiden Geschlechtern auf dem Oberkopf zwei behaarte Hörner und ein kleines Horn auf der Stirn. Über den großen dunklen Augen tragen sie lange schwarze Wimpernhaare.
Die Uganda Giraffe zählt zu den größten aller Unterarten, wobei die Weibchen etwas zierlicher und kleiner bleiben. Die braunen Flecken der Fellzeichnung werden fast am ganzen Körper von beigefarbenen Linien getrennt und nur am oberen Hals und am Kopf überwiegt eine weißliche Färbung. Auch sind die Ohren überwiegend weiß und fast ohne Zeichnung.

  • Körperhöhe   540 – 580 cm
  • Kopfrumpflänge   440 – 500 cm
  • Schwanzlänge   090 – 140 cm
  • Widerristhöhe   280 – 330 cm
  • Länge der Zunge   > 40 cm
  • Gewicht   400 – 600 kg, Weibchen bleiben etwas kleiner und leichter als Männchen
  • Lebenserwartung   > 24 Jahre in der Natur
Fellzeichnung der Uganda Giraffe

Fortpflanzung

Geburten erfolgen immer im Stehen und das Junge fällt dann aus 2 Meter Höhe auf den Boden. Nach etwa einer Stunden können die kleinen  auf ihren noch wackligen Beinen stehen. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihr Junges und führt es nach wenigen Wochen in den Trupp wo es mit anderen adulten Weibchen in Sicherheit ist.

  • Anzahl der Jungtiere: 1 Jungtier
  • Die Tragzeit beträgt   430 – 460 Tage
  • Säugezeit:

Die Geschlechtsreife wird mit etwa 4 Jahren erreicht.

Nahrung

Die Evolution hat mit dem längeren Hals und den den hohen Gliedmaßen die Giraffen konkurrenzlos angepaßt für die Nahrungsaufnahme in den Baumkronen. Zum Speiseplan gehören Blätter, Triebe und Rinde von Bäumen und Sträuchern. Sie verbringen den ganzen Tag mit der Nahrungsaufnahme und nicht selten verspeisen sie dabei über 50 kg Nahrung. Auch die Uganda Giraffe ist an Trockenheiten gewöhnt, ihren Bedarf an Wasser entnehmen sie meist aus der Nahrung. Nur wenn sie sich absolut sicher fühlen und die Notwendigkeit gegeben ist, trinken sie auch aus einem Wasserloch. In dieser sensiblen Situation, in der sie ihre Vorderbeine weit spreizen müssen, sind sie verwundbar für Löwen und Hyänen.

Verhalten

Giraffen leben häufig in kleinen Trupps von 2 bis 14 Tieren, nur die Giraffenbullen leben nicht selten allein. Da Giraffen aber sehr friedliche Tiere sind, können vorübergehend auch mehere Trupps sich zu einer großen Gruppe bilden. Giraffen sind keine Wanderer wie andere Huftiere und bilden auch keine Reviere und streifen eher behutsam durch die Weiten ihres Lebensraums. Man kann sie auch als seßhaft bezeichnen, denn sie kehren immer wieder an ihren angestammten Ort zurück.
Die Kämpfe unter den Bullen dienen nur der Klärung einer Rangordnung und wenn diese gesichert ist, geht das ruhige Leben der Giraffen weiter. Die Kämpfe haben meist keine Folgen, denn Verletzungen gibt es nur selten, es sind mehr Ritualkämpfe ohne heftigen Körperkontakt. Anders in der Paarungszeit, da schlagen sie ihre Hälse schon heftiger gegeneinander.
Vor Raubtieren sind Giraffen einigermaßen sicher. Löwen und Hyänen wären die möglichen Feinde, doch die sind bei so einem riesigen Tier vorsichtig. In Gefahr sind nur Jungtiere oder alte kranke Tiere, eine gesunde starke Giraffe könnte auch einen Löwen oder Hyänen mit den Hinterläufen förmlich schlagen, verletzen oder töten. Giraffen haben ein sehr großes Herz und einen starken Blutdruck, sie können blitzschnell reagieren und beim  auslösen des Fluchttriebs eine Geschwindigkeit von über 50 km/h erreichen.

Artenschutz

Die Uganda Giraffe gehört zu den seltensten Unterarten und ihr Bestand ist stark gefährdet. Da die Populationen in einigen Gebieten weiter rückläufig sind und nicht selten nur 12 – 20 Tiere umfaßt, schätzen Experten von der Weltnaturschutzunion (IUCN), dass diese Unterart auch in Kenia kurz vor dem Aussterben stehen kann. Ihr Hauptverbreitungsgebiet in Kenia liegt im Lake-Nakuru Nationalpark.
Da der Lake Nakuru Nationalpark von der Küste ziemlich weit entfernt liegt, kann man die Uganda Giraffe auch in der Nähe von Mombasa im Bamburi Nature Trail (Haller Park) hautnah erleben.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (7), Christel Selke (1)