Puffotter

Systematik

Bitis arietans
Puffotter

Ordnung: Squamata – Schuppenkriechtiere
Familie : Viperinae – Echte Vipern
Gattung : Bitis
Art: Bitis arietans

Trivialname

deutsch: Puffotter, englisch: African Puff adder
französisch: Vipère heurtante, swahili: Nyoka wa jamii ya bafe, afrikaans: Pofadder,

Vorkommen

Die Puffotter gehört zu den giftigsten Schlangen in Afrika und ist südlich der Sahara in den Savannen und lichten Wäldern weit verbreitet. Auch in Nordafrika vorkommend bis auf den zentralen Bereich der Sahara. In Kenia ist sie nicht selten, wobei sie in den Regenzeiten auch die Nähe menschlicher Siedlungen aufsucht. Wie uns berichtet wurde, mußte schon manch ein Garten von dieser Schönheit befreit werden. Puffottern kommen in Höhen von bis zu 3000 m vor. Nur in den Biotopen der dichten Regenwälder ist sie nicht beheimatet. Durch ihre weite Verbreitung ist sie in Afrika wegen ihres Giftes eine gefürchtete Viper.
In Kenia ist die Puffotter sogar in zwei Unterarten beheimatet. Da die Puffotter eine extrem weite Verbreitung in Afrika hat und somit fast jedes Land bevölkert genügen auch die Angaben, wo sie nicht beheimatet ist. Das sind die Länder Tunesien, Libyen, Ägypten, Tschad, Djibuti, im Zentrum der Demokratische Republik Kongo und Lesotho.

Puffotter – Bitis arietans
Puffotter – Bitis arietans in der gelben Form

Beschreibung

Puffottern sind dämmerungs- und nachtaktive Schlangen. Am Tage liegen sie ruhig zusammengerollt im hohen Gras oder versteckt unter Steinen oder Wurzeln. Nicht nur in der Körperform sondern auch im Verhalten wirken sie plump und träge. Man sollte sich aber von diesem Eindruck nicht täuschen lassen, denn sie kann in Bruchteilen einer Sekunde blitzschnell einen Notwehrbiss ausführen, der weit unter unserer menschlichen Reaktionsfähigkeit liegt. Größere Beutetiere verfolgt sie nicht, auch der Mensch ist nur dann gefährdet, wenn er in unmittelbarer Nähe der Schlange mit seinen Schritten eine Gefahr auslöst und sie sich bedroht fühlt. Von sich aus ist die Puffotter keine angriffslustige Schlange. Sie lebt vorwiegend bodenständig, klettert ungern und auch sehr schlecht.
Die bis zu 180 cm lang werdende Puffotter hat einen gedrungenen Körperbau. Ihr kurzer, flacher Kopf setzt sich breit vom Hals ab. In den meisten Fällen bleibt die Puffotter mit ihrem massiven Körper mit 100 – 120 cm deutlich kleiner.

Grad der Giftigkeit dieser Schlangenart

  • stark giftig <
  • sehr giftig
  • schwach giftig
  • nicht giftig

Durch das starke Gift eine gefürchtete Schlange in Afrika

Nicht ohne Grund ist die Puffotter in ganz Afrika gefürchtet, ihre Giftmenge reicht aus um 5 Menschen das Leben zu nehmen und viele Todesopfer durch Schlangenbisse gehen auf das Konto der Puffotter. Allein schon die hohe Todesrate machen die Puffotter zur gefährlichsten Giftschlange Afrikas. Das Gift hat eine extrem starke hämatotoxische Wirkung. Es handelt sich dabei um ein Gift, dass schon nach zwei Tagen die Zellen im Blut lebensgefährlich zerstört und somit schwerwiegende Gewebeschäden verursacht. Als Folge des Bisses sterben die Menschen dann meist am Kreislaufversagen. Findet man in der Wildnis den Teil eines vertrockneten Kiefers, ist nach wie vor Vorsicht geboten, denn am Zahn könnte noch das kristalisierte Gift sein mit seinen gefährlichen Folgen.

Die vertrockneten Überreste eines  Unterkiefers von einer Viper. Deutlich sieht man den großen Giftzahn.

Fortpflanzung

Geschlechtsreife: im Alter von etwa 2 Jahren, Paarungszeit: Zwischen Oktober und Dezember, Anzahl der Jungen: Puffottern sind sehr fruchtbar und ihr Nachwuchs kann zwischen 45 – 80 Jungtieren liegen, Tragzeit: etwa 5 Monate und die Eier entwickeln sich im Mutterleib, die Jungen kommen somit frisch geschlüpft lebend zur Welt, bei der Geburt sind die Jungen etwas 20 cm lang und häuten sich bald danach.

Nahrung

Was die Beute anbetrifft sind Puffotter nicht spezialisiert oder wählerisch. In der Jagdweise ist sie ein Jäger der ausschließlich seine Beute auflauert und dann blitzschnell zubeißt, wenn die Beutetiere in sicherer Zugriffsnähe sind. Sie ernähren sich überwiegend von kleinen Säugetieren, aber auch Vögel, Reptilien und sogar große Insekten werden gefressen.
Auch wenn die Puffotter durch ihr Gift ein gefährlicher Jäger ist, hat sie auch Feinde denen sie selbst zum Opfer fallen kann. Nicht nur Greifvögel, auch Säugetiere, wie die Zebramanguste und Hyänen können ihr selbst sehr gefährlich werden.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (7), Christel Selke (1)   Kenia 2009 – 2012