Östliche Gabunviper

Systematik

Bitis gabonica
Östliche Gabunviper

Ordnung: Squamata – Schuppenkriechtiere
Familie : Viperinae – Echte Vipern
Gattung : Bitis – Puffottern
Art: Bitis gabonica

Trivialname

deutsch: Östliche Gabunviper, englisch: Gaboon viper,
französisch: Vipère du Gabon, swahili: Nyoka wa nyani, afrikaans: Gaboenadder,

Vorkommen

Die Gabunviper erhielt ihren Namen, weil durch ein Exemplar aus Gabun ihre Erstbestimmung erfolgte.  Das natürliche Verbreitungsgebiet der Östlichen Gabunviper reicht aber von den zentralafrikanischen Regenwaldzonen bis nach Ostafrika und in teilen des östlichen Südafrikas. Weil die Cashew- und Kaffee-Plantagen in Ostafrika in früheren Zeiten auch Regenwalder waren, kann man sie auch als Kulturfolger in diesen Buschlandschaften antreffen.

Bild 1: Der Kopf einer Östlichen Gabunviper – Bitis gabonica sich sich in einem Versteck befindet. Bild 2: Die typische Körperzeichnung der Östlichen Gabunviper.

Beschreibung

Die Östliche Gabunviper hat einen schweren und sehr kompakten Körperbau und kann eine Körperlänge von 120 – 180 cm erreichen und gehört mit einem Körpergewicht von 7 – 10 Kilogramm zu den schwersten Giftschlangen der Welt. In ihrer Gestalt ähneln sie ihren nahen Verwandten den Puffottern und auffallend dabei ist der breite Kopf, der sich deutlich vom schmalen Hals absetzt. Ihre bis 5 cm langen Giftzähne im Oberkiefer sind vermutlich die längsten von allen Giftschlangen der Welt. Bereits mit der Geburt haben die jungen Gabunvipern bereits voll ausgebildete Giftzähne. Es besteht ein leichter Sexualdimorphismus, denn Weibchen sind etwas schlanker und länger im Körpermaß und auch die Schwanzlänge der Weibchen ist deutlich kürzer als die der männlichen Tiere. Mit ihrer markanten Körperzeichnung und Färbung ist sie als bodenlebenden Schlange unter Laub und Gestrüpp sehr gut angepasst und getarnt. In ihrer Lebensweise ist sie eine nachtaktive Schlange die als Einzelgänger überwiegend in der Abenddämmerung aktiv wird. Tagsüber verharrt sie fast regungslos versteckt unter Laub und ist ansonsten auch nicht gerade sehr bewegungsfreundlich. Sie gilt nicht gerade als angriffslustig, kann aber im gereizten Zustand sich sehr geräuschvoll zum Ausdruck bringen. Trotz eines Notbisses in einer Gefahrenlage beruhigt sich eine Gabunviper nur sehr schwer.

Grad der Giftigkeit dieser Schlangenart

  • stark giftig <
  • sehr giftig
  • schwach giftig
  • nicht giftig

Das Gift einer Gabunviper wirkt extrem stark hämorrhagisch und cytotoxisch, kann aber auch neurotoxische Symptome zeigen. Durch die langen Giftzähne wird das Gift bei einem Biss sehr tief ins Gewebe eingebracht. Die Giftmenge einer Gabunviper muß für einen Menschen als absolut lebensgefährlich eingestuft werden und benötigt sofort ärztliche Hilfe. Durch das nichtangriffslustige Verhalten einer Gabunviper sind aber Bisse in ihren natürlichen Lebensräumen am Menschen relativ selten.

Fortpflanzung

Die Gabunviper bringt lebende Jungtiere zur Welt und ist somit ovovivipar. Die Eier werden dabei nicht abgelegt, sondern bereits im Mutterleib dotterernährt ausgebrütet, weshalb die etwa 15 Jungschlangen einer Gabunviper lebend geboren werden. Schon bei der Geburt haben die jungen Gabunvipern eine Körperlänge von etwa 25 cm.
Die Paarungszeit der Östlichen Gabunviper liegt je nach geografischer Region in den Regenzeiten zwischen März und Juni.

Nahrung

Die Östliche Gabunviper ist eine am Boden lebende Lauerjägerin, die ausgezeichnet getarnt zwischen Laub und Unterholz seelenruhig auf ihre Beute warten kann. Sie ist nicht auf irgend ein Beutetier spezalisiert, sondern nimmt, was sich gerade ergibt. Es können Vögel sein, auch wenn Nagetiere und andere Kleinsäuger wohl als Opfer überwiegen. Sie nimmt ihre Beute per Vibration und Geruchssinn war.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (1), Christel Selke (1)