Ölpalme

Systematik

Elaeis guineensis
Ölpalme

Ordnung: Arecales -Palmenartige
Familie : Arecaceae – Palmengewächse
Gattung : Elaeis
Art: Elaeis guineensis

Trivialname

deutsch : Ölpalme, englisch: Oil Palm,
französisch: Palmier à huile,  swahili: Mchikichi, Mjenga,
afrikaans:
—-. creolisch : —-,

Vorkommen

Endemische Palmenart aus Afrika, die ihre natürliche Heimat in den Regenwaldgebieten Westafrikas hat. Heute ist sie im gesamten tropischen Afrika weit verbreitet und wird auch kultiviert für wirtschaftliche Zwecke. Außerhalb Afrikas ist die Ölpalme in Südostasien eine stark verbreitete Nutzpflanze geworden. Bevorzugt als Klima und Lebensraum tropische, regenwaldähnliche Verhältnisse.

Fundort

Auf kleinen Plantagen in Nordgambia 2001

Ölpalme – Elaeis guineensis in einer Plantage in Gambia

Beschreibung

Aufrechtwachsende Palmenart mit einem schweren Stamm, der einen Durchmesser von über 50 cm erreichen kann. Die Naturform kann eine Wuchshöhe von 18 – 30 Meter reichen, wobei die für den wirtschaftlichen Ertrag gezüchteten Formen auch erheblich kleiner bleiben können. Die gefiederten Blätter können eine Länge von über 3 Meter erreichen. Entwickelt männliche und weibliche Blüten an einem Baum. Der Blütenstand liegt zwischen den Blattbasen und mehrfach im Jahr kann die Ölpalme weibliche Blüten entwickeln.
Die Früchte der Ölpalmen wachsen in großen und dichten Büscheln und bereits im 3.- 4. Lebensjahr kann diese Palmenart Früchte tragen. Eine adulte Ölpalme produziert nach einer Blühphase Fruchtstände von über 50 kg. Das Öl wird aus dem gelblich/orangefarbenen Fruchtfleisch gewonnen.
Die Kerne sind extrem hart und an einem Ende spitz bei einer Länge von bis zu 3 cm. Die Kerne haben eine sehr lange Lagerfähigkeit.

Bedeutende tropische Nutzpflanze

Die Ölpalme liefert eines der wichtigsten Pflanzenöle der Welt. Als afrkanische Palmenart  ist die Ölpalme heute in allen tropischen Ländern der Welt stark verbreitet und wird auf großen Plantagen wirtschaftlich genutzt.

Die Wirtschaftlichkeit der Ölpalme in Afrika

Auch in vielen afrikanischen Staaten hat die Ölpalme eine große wirtschaftliche Bedeutung. Nigeria und die Elfenbeinküste sind sogar in den Top ten auf dem Weltmarkt. Das Palmöl wird als Rohstoff für Margarine und andere Lebensmittel, aber auch für Waschmittel, Seifen, Kosmetik und Kerzen verwendet. Ferner kann der Rohstoff auch zur Gewinnung von Biodiesel verwendet werden.
Die einheimischen stechen an den Blattbasen den Saft an und lassen ihn in Flaschen tropfen.
Aus dem Saft gewinnt man auch einen lieblichen und süffigen Wein oder man erzeugt den berühmten afrikanischen Palmenschnaps. Wir hatten beides mit großem Interesse probiert und können beides gerne weiter empfehlen.

Vom Ölpalmanbau zur ökologischen Gefahr

Neben dem glücklichen Umstand, die Ölpalme für die Landwirtschaft nutzbar machen zu können, entsteht langsam auch die gefährliche Entwicklung besonders in Südamerika und Südostasien, wo man aus zerstörten Regenwaldgebieten ausschließlich die industrielle Nutzung für riesige Ölpalmplantagen errichtet. Da Ölpalmen bevorzugt auf Regenwaldböden besser gedeihen, werden somit wertvolle Naturflächen für kommerzielle Zwecke vernichtet.
In der afrikanischen Heimat der Ölpalme wird zwar auch die landwirtschaftliche Nutzung gefördert und ausgebaut, doch die Naturzerstörung hält sich hier heute noch in Grenzen.

Ölpalme auf afrikanischen Briefmarken

Die Ölpalme auf Briefmarken der Republik The Gambia aus dem Jahr 1973

 

Fotos: (c) Michael Kürschner ( 4)