Thalassia hemprichii

Systematik

Thalassia hemprichii

Ordnung: Hydrocharitales
Familie : Hydrocharitaeeae
Gattung : Thalassia
Art: Thalassia hemprichii

Trivialname

deutsch: Schildkrötengras, Sichelgras, englisch: Turtle Grass, Sickle Seagrass,
französisch: —-, swahili: —-, afrikaans: —-Creolisch: —-,

Thalassia hemprichii an der Nordküste in Kenia

Vorkommen

Relativ häufige Seegrasart an den Küsten Ostafrikas. Ihr Vorkommen reicht vom Indischen Ozean bis zum Pazifik Ozeaniens und Südostasiens.In Ostafrika reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Horn von Afrika (Somalia), Kenia, Tansania und Mosambik. Auch vor den Küsten der Inselstaaten Seychellen und Madagaskar ist sie verbreitet. Bevorzugt die Flachwasserzonen und kommt in Tiefen von 0,5 – 10 Meter vor.

Fundort

An den Küsten in Kenia September 2010/12

Bild 1: Intakte Seegraswiese von Thalassia hemprichii, Bild 2: Einige Seeigelarten verstecken sich gerne in den Seegraswiesen, zum Teil nutzen sie das Seegras auch als Nahrung. Oftmals entdeckt man die Seeigel kaum, wenn sie mit den Blättern ihren Körper bedecken und gut getarnt sind. Bild 3: Seevögel waten auf der Suche nach Nahrung durch die Seegraswiesen im  Flachwasser bei Ebbe. Für die Vögel ist dieser Gezeitensaum wie ein gedeckter “Tisch im Schlaraffenland”. Bild 4: Jahreszeitlich bedingt spülen stürmische Fluten riesige Massen an abgestorbenen Blättern von Thalassia hemprichii an den Strand. Über mehrere hundert Meter türmten sich im September 2012 bei Kilifi diese Massen an und wie durch Zauberhand nahm der Indische Ozean durch veränderte Strömungen nach etwa 3 Wochen diesen “Seegrasteppich” wieder mit und der traumhafte weiße und sehr feine Korallensandstrand zeigte sich wieder in seiner vollen Schönheit.

Beschreibung

Thalassia hemprichii ist eine schnellwüchsige Art, die dichte und große Wiesen bilden kann. Sie vermehrt sich nicht nur durch die Samen als Blühpflanze, sondern auch mit stark entwickelten Rhizomen. Die Samen sind schwimmfähig und können so über weite Strecken vom Meer verteilt werden. Durch die Wurzelbildung schützt sie auch als Seegraswiese den Gezeitensaum vor Erosionen. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen.
Die Blätter können eine Länge von etwa 40 cm erreichen bei einer Breite von 8 – 12 mm

Ökologie

Die Seegraswiesen vor den Küsten Ostafrikas haben eine ökologische wertvolle Funktion. Da es sich hier nicht um Algen sondern um grasähnliche Pflanzen handelt verwurzeln sie sich derart stark, dass sie den feinen Korallensand am Gezeitensaum festhalten und die Gezeiten keine Erosionen verursachen können. Sie sind aber auch ein schützenswertes Biotop für eine Vielzahl an Tieren. Für zahlreiche Krabben, Seewalzen, Seeigel und einer reichhaltigen Fischbrut sind sie wichtige Versteckplätze und somit eine Schutzzone zum überleben.
Gleichzeitig ist dieses Seegrasbiotop auch eine wertvolle Nahrungsgrundlage für die Vogelwelt.

Vorsicht

Für den Menschen können derartige Seegraswiesen sehr gefährlich sein, wenn man barfuß oder ohne ein vernüftiges Schuhwerk durch derartige Biotope läuft. Das Schuhwerk sollte seewassertauglich sein und eine feste geländefähige Sohle aufweisen, damit man sich vor Verletzungen an den Füßen schützen kann. Das Seegras ist zwar ungefährlich, doch Seeigel und andere Meeresbewohner leben gerne in den Seegraswiesen versteckt und können unangenehme Verletzungen verursachen.

Fotos : (c) Michael Kürschner (3), Christel Selke (2)