Wunderbaum

Systematik

Ricinus communis
Wunderbaum, Rizinus

Ordnung: Malpighiales – Malpighienartige
Familie : Euphorbiaceae – Wolfsmilchgewächse
Gattung : Ricinus
Art: Ricinus communis

Einzige Art der Gattung Ricinus

Trivialname

deutsch: Wunderbaum, Rizinusstaude, Rizinus, 
englisch: Castor oil plant, französisch: Ricin commun, 
swahili: Mbarika, Mbono, masaai: Ol-dule
afrikaans: Kasterolieboom, creolisch: Tantan (Seychellen),

Vorkommen

Heimisch in Ostafrika. Heute aber in fast allen tropischen Gebieten sehr stark verbreitet.

Fundort

In verschiedenen Regionen in Kenia als Wildpflanze. Sie scheint wirklich keine Ansprüche zu stellen, ich fand den Rizinus nicht selten auch an Straßenrändern wachsen.
Fundorte auf den Seychellen waren die Inseln Curieuse, La Digue, Mahé und Praslin.

Bild 1: Junge wildwachsende Rizinuspflanze am Straßenrand in Kenia, Bild 2: Älteres Blatt der Rizinusstaude (Wunderbaum) – Ricinus communis, Bild 3: Die Haupt- und Blattstiele sind meist rötlich gefärbt während die großen Altblätter sich später kräftig grün verfärben, Bild 4 und 5: Blühende Rizinusstaude mit der aufrechten Blütenrispe, Bild 6: Diese kleinen weichen “Igelbällchen” sind die reifenden Fruchtkapseln von Ricinus communis.

Beschreibung

Der Wunderbaum oder auch Rizinus ist eine schnellwachsende und in den Tropen mehrjährige Pflanze die in wenigen Monaten mehrere Meter Höhe erreichen kann. Die Blätter erreichen eine Größe von etwa 30 – 50 cm, sind handähnlich geformt und teilt sich in 5 -8 lanzettartige Blattabschnitte. Die Pflanzenstiele sind glatt und verholzen bei adulten Pflanzen.
Eine Rizinuspflanze bringt reichlich Früchte und ist schnell keimend, weshalb sie sich durch die vielen Samen rasch vermehren kann. An der Blütenrispe sind die roten Blüten weiblich und die männlichen gelb. Die Blütezeit liegt zwischen August und Oktober. Die riesigen Blätter können eine Größe von über 50 cm erreichen. Die Stängel sind in den meisten Fällen rotgefärbt, so wie ich sie auch in Kenia gesehen habe. Sie können aber auch grün sein.
In dem Namen Rizinus steckt das deutsche Wort für Zecke, denn die Samen zeigen wie in der unteren Abbildung das Aussehen einer Zecke. Rizinus gehört zu den Schnellkeimern und kann sich so in kurzer Zeit sehr stark verbreiten. Die dunklen Samen haben eine ovale Form und eine maximale Größe zwischen 10 und 20 mm. Der Samen ist auch der einzige Pflanzenteil der nutzbar ist.

Der Rizinussamen vom Wunderbaum – Ricinus communis in Kenia

Gift01

Vorsicht im Umgang mit der Rizinus-Staude, sie gehört zu den sehr giftigen Pflanzen, Mit seiner Schale ist der Rizinussamen nicht nur für den Menschen sehr giftig, auch für alle Haus- und Nutztiere kann das Gift eine tödliche Wirkung auslösen.. Da das Gift Ricin nicht fettlöslich ist, ist das gepresste Öl daher ungiftig für die medizinische Anwendung.

Nutzung

Der Wunderbaum hat eine vielfältige Nutzung. Als Heilpflanze findet er eine unterschiedliche Anwendung in der Medizin und historisch zählt er zu den ältesten Heilpflanzen der Menscheit. Schon im alten Ägypten, etwa 4000 Jahre vor der Zeitwende, kannte man die natürliche Heilwirkung von Ricinus communis.
Auch in der natürlichen Kosmetikherstellung findet das Öl eine Anwendung und in der Industrie hat das Öl zur Herstellung von Schmierstoffen eine wertvolle Nutzung.
In Europa wird der Wunderbaum inzwischen auch schon als Zierpflanze kultiviert in verschiedenen Zuchtformen und wächst in den Sommermonaten auch in unseren Gärten und öffentlichen Parkanlagen.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (7)