Hibiscus sabdariffa

Systematik

Roselle / Afrikanische Malve
Hibiscus sabdariffa

Ordnung: Malvales – Malvenartige
Familie : Malvaceae – Malvengewächse
Gattung : Hibiscus
Art: Hibiscus sabdariffa

Trivialname

deutsch: Roselle, Malve, Afrikanische Malve, Hibiscus Teepflanze,
englisch: Roselle Plant, Roselle hibiscus

französisch: L’Oseille de Guinée, Roselle, karkadé,
ägyptisches arabisch: Karkadeh, كركديه

Vorkommen

Hibiscus sabdariffa ist ursprünglich als Afrikanische Malve im ostafrikanischen Abessinien beheimat und fand bereits schon vor vielen Jahrhunderten den Weg von Ostafrika nach West- und Nordafrika und ist heute in Ägypten und Sudan eine begehrte Kultpflanze für den berühmten Karkadeh, ein Hibiscus Tee der überwiegend in Oberägypten um Assuan und im Sudan angebaut wird. Als  Roselle und Afrikanische Malve  wird der Hibiscus sabdariffa zwischenzeitlich auch in vielen westafrikanischen Ländern kultiviert und angebaut. In den südasiatischen, karibischen und anderen amerikanischen Regionen gilt Hisbiscus sabdariffa als eingeführt.

Fundort

Im oberägyptischen Nubien bei Assuan in der Entezeit und als angebaute Afrikanische Malve im westafrikanischen Gambia, 2019

Bild 1: Hibiscus sabdariffa ist eine beliebte Arznei- und Genusspflanze, sie wird  heute in vielen tropischen Regionen Afrikas angebaut. Die Afrikanische Malve in Ägypten und dem Sudan auch als Karkadeh bekannt wird auch in Westafrika angebaut und erlangt auch im Spätherbst ihre Erntereife in Gambia. Bild 2 und 3: Die Roselle – Hibiscus sabdariffa mit den erntereifen roten Früchten.in Gambia.

Beschreibung

Roselle, botanisch Hibiscus sabdariffa ist auch als  Afrikanische Malve bekannt und eine einjährige einfach verzweigte und aufrecht wachsende krautige Staude die eine Wuchshöhe von etwa 250 cm erreichen kann. Die roten oder grünroten runden Stängel sind glatt, können aber auch von einigen zarten Stacheln bestückt sein. Die wechselständigen grünen Laubblätter haben bis zu 8 cm lange Blattstiele und in der Regel eine rötliche Färbung. Die Blüten erscheinen einzeln nur in den Blattachseln auf bis zu 2 cm langen Stielen. Die Blüten sind zwittrig und haben einen Durchmesser von etwa 6 cm. Die gelblichen Kronenblätter haben an der Basis eine dunkelrote Färbung. Die Fucht ist eine 5fächerige fast eiförmige strohgelbe Kapselfrucht mit einer Größe von etwa 2 cm, ummantelt vom Blütenkelch in einem leuchtenden Rot zur Samenreife. Jede Frucht kann bis zu 40 nierenförmige Samen entwickeln.

Bild 4: Im Monat November sieht man auf den Landstraßen in Oberägypten bei Assuan viele Bauern die ihre Ernte vom Hibiscus sabdariffa einfahren und in überladenen Lastenfahrzeugen manch ein Stau verursachen. Bild 5: Die Afrikanische Malven-Teepflanze Hibiscus sabdariffa  ist in Ägypten als Karkadeh bekannt und wird als ganze Staude geerntet.

Nutzung

Die roten säuerlich schmeckenden Blütenkelche mit der Frucht werden bereits frisch oder im getrockneten Zustand  mit heißem Wasser zu einem bekömmlichen und gesunden Tee aufgebrüht, den man kalt oder heiß genießen kann. Diese afrikanische Malvenpflanze hat als Teepflanze und für die Zubereitung von Süßspeisen im tropischen Gürtel der Welt einen erfolgreichen und sehr beliebten Siegeszug erreicht. Die weltweit bedeutenden und größten Anbaugebiete sind der Sudan und Ägypten in Afrika aber auch in Indonesien, Sri Lanka, Thailand, China und Mexiko gehören zu den größeren Anbaugebieten. Zu den weiteren Anbaugebieten in Afrika zählen auch die westafrikanischen die Länder Senegal, Mali und Burkina Faso. Obwohl wir in Ägypten beobachten konnten, wie die gesamte Staude bei der Ernte geschnitten wurde, schneidet man im Sudan mit einer Schere nur die die absolut reifen Blütenkelche, um so auch eine weitere Ernte zu ermöglichen, weil nicht alle Früchte zur gleichen Zeit erntereif sind. Auch wenn der ägyptische Karkadeh beliebt und berühmt ist, gilt der Sudan als Geheimtipp für einen qualitativ hochwertigen Karkadeh, einem Hibiscus Tee mit höchsten Ansprüchen.
Schon in der altägyptischen Pharaonenzeit galt der Karkadeh als ein gesunder, sehr bekömmlicher Trinkgenuß. Von Kleopatra VII. soll bekannt sein, dass sie diesen Hibiscus Tee nicht nur sehr gerne trank, sondern auch zur kosmetischen Hautpflege in ihm badete.
Hibiscus sabdariffa (Roselle, Karkadeh) ist aber nicht nur als beliebtes Getränk bekannt, sondern hat nachgewiesen auch verschiedenen Auswirkungen auf körperliche Funktionen und ist somit in der afrikanischen, wie auch in der asiatischen Naturheilkunde eine ganz bedeutende Pflanze von nicht zu unterschätzenden Wert.

Bild 6 und 7: Für die Teezubereitung fertig getrocknete Früchte der Roselle,  der Afrikanischen Malve Hibiscus sabdariffa aus Ägypten. Dieser Tee kann kalt oder heiß getrungen werden, beide Möglichkeiten schmecken vorzüglich und sind bei heißem Wetter immer ein begehrter Durstlöscher. Übrigens können nach der Teezubereitung die erhitzten Blütenkelche auch gegessen werden, sie haben einen hohen Proteingehalt und zusätzlich 13 Aminosäuren die zum Teil für die menschliche Gesundheit unentbehrlich sind.  Bild 8: Wenn man die ganzen getrockneten Früchte erwirbt, kann man mit etwas Glück auch noch die Roselle Samen vom Hibiscus sabdariffa der Afrkanischen Malve.erhalten.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (5), Christel Selke (3)