Pisonia grandis

Systematik

Pisonie
Pisonia grandis

Ordnung: Caryophyllales – Nelkenartige
Familie : Nyctaginaceae – Wunderblumengewächse
Gattung : Pisonia
Art: Pisonia grandis

Trivialname

deutsch: Pisonie, englisch: Grand devil’s-claws, Bird catcher Tree,
französisch: —-,  swahili: —-,
afrikaans: —-. creolisch: Bwamapou   (Seychellen)

Vorkommen

Pisonia grandis ist in ihrem Verbreitungsgebiet eine echte pantropische Pflanzenart die auf allen tropischen und subtropischen Regionen der Kontinente verbreitet sein kann. Kommt somit auch im pazifischen Raum und im Indischen Ozean vor. Auf den Seychellen ist diese Art auf einigen Inseln in guten Beständen verbreitet, so auch auf Aldabra, Aride, Cousin, Cousine, Fregate, Mahé, Praslin und Silhouette. In seinem Habitat ist Pisonia grandis ein typischer Küstenbewohner der lichte Wälder bilden kann auf Korallenböden zwischen mächtigen Granitfelsen .

Fundort

Insel Praslin, Seychellen 2019, wahrscheinlich aber auch auf Cousin, wo Pisonia grandis uns aber nicht besonders auffiel, weil es im Oktober/November keine Blütezeit war.

Beschreibung

Pisonia grandis ist ein mittelgroßer Baum, der auch strauchartig wachsen kann. Als Baum kann er Wuchshöhen von 15 – 20 m erreichen. Seine großen Blätter sind meist von ovaler Form mit einer Länge von etwa 30 cm. Die Blütenstände sind vielblütig, die Blüten selbst sind sehr klein und erscheinen meist in Massen doldenartig. Den noch sehr jungen Baum, den wir gesehen haben, hatte einen doldenartigen Blütenstand der fast schirmförmig gebildet war. Die kleinen sehr unscheinbaren Einzelblüten geben einen intensiven Geruch ab, die sehr intensiv von verschiedenartigen Insekten aufgesucht wurden.
Die reifen Samen sind schleimig und klebrig überzogen. Sie können sich am Vogelgefieder anheften, wenn diese mit dem Fruchtstand in Kontakt kommen. Der biologische Sinn liegt hier in der Reproduktion und Verbreitung von Pisonia grandis.

Pisonia grandis kann auch Vögel töten

Allgemein ist ja bekannt, das Vögel Bäumen und Sträuchern bei der Reproduktion behilflich sein können, sie tragen oftmals Samen weit von der Mutterpflanze entfernt zu einem neuen Standort oder scheiden die Samen über den Kot aus, wenn sie die Früchte gefressen haben. Bei Pisonia grandis ist aber einiges anders, denn seine klebrigen ausgereiften Samen heften sich an das Gefieder der Vögel. Das wäre im Prinzip zwar noch nicht schlimm, da aber zum Beispiel die Noddyseeschwalben auf den Seychellen  diesen Baum häufig aufsuchen und auch als Nistplatz nutzen oder die Blätter für den Nistplatz aussuchen, kommen sie häufiger in die Gefahr die klebrigen Samen unbewußt aufzunehmen. Ist die Anzahl der aufgenommenen Samen aber  zu hoch, kann der betroffene Vogel die Flugfähigkeit verlieren. Belastet mit dem Massen an klebrigen Samen muß er verhungern bis zum qualvollen Tod. Früher glaubte man, dass der verstorbene Vogel die Nährstoffgrundlage für die Entwicklung der Baumkeimlinge ist, doch neuere wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen diese These. Diese biologische Aktion einer Pflanze den Helfer bei der Reproduktion zu töten scheint in der Natur einmalig zu sein.
Ist etwa  hier die Strategie der Evolution nicht aufgegangen?
Auch wenn jährlich dutzende von Noddyseeschwalben und andere Seevögel zum Opfer von Psonia grandis werden und ihre Kontakte grausam mit dem Leben bezahlen sind die Vogelbestände durch diese Pflanze nicht gefährdet.

Fotos: (c) Michael Kürschner (2), Christel Selke (2)