Mida Creek

Kenia

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Mida Creek
Vogelparadies an der Nordküste Kenias

Geografische Lage vom Mida Creek

Mida Creek liegt an der kenianischen Nordküste, südlich von der Ortschaft Watamu und unweit vom westlich gelegenen Arabuko Sokoke Nationalpark. Der Mida Creek hat eine Gesamtfläche von etwa 32 Quadratkilometer, ist liegt geschützt und etwas entfernt vom Indischen Ozean. Diese Bucht mit ihren kleinen Seitenarmen ist von vielen Mangrovenarten umsäumt und die gesamte Landschaftszone unterliegt den Gezeiten des Indischen Ozeans.

Bild 1: Im Mida Creek findet man abwechslungsreiche Landschaften und nicht nur eine schlickreiche Bucht die von Mangroven umsäumt ist. Bild 2: Bei Ebbe sind die Wasserflächen meist nur noch ein Rinsal und reichen nicht mehr bis zu den Mangroven und man kann alles gut durchlaufen. Bild 3: Im Schlick des Mida Creek werden bei Ebbe Millionen von Schnecken, Krebsen und anderen Kleinlebewesen sichtbar, die den Vögeln die reichhaltige Nahrung bieten. Bild 4: Auf einem Steg, ähnlich einer Hängebrücke kann man in Kronenhöhe durch die Mangrovenlandschaft laufen und nicht nur die Pflanzen selbst mit Blüten erleben, sondern mit etwas Glück auch zahlreiche Vogelarten. Bild 5: In manchen Gebieten im Mide Creek ist die Weiße Mangrove vorherrschend. Bild 6: Im Mida Creek gibt es verschiedene Mangrovenarten, die alle eine besondere und wichtige ökologische Aufgabe erfüllen. Zwischen den Mangrovenwurzeln befindet sich auch die Kinderstube vieler Fischarten. Bei Ebbe kann man viele Winkerkrabben beobachten, aber auch Schlammspringer, die als Fische auch außerhalb des Wassers überleben.

Ökologische Einzigartigkeit

Seit Millionen von Jahren ist die große Bucht mit ihrem seichten Wasser, den warmen Schlickböden und den dichten Mangroven ein Naturparadies der besonderen Art. Der Mida Creek bietet für eine riesige Anzahl an   Schnecken, Krebsen, Fischen und vielen anderen Lebewesen eine optimale Lebensgrundlage und das gleiche gilt auch für die Brackwasserbereiche der kleinen Nebenarme. Eine besondere Bedeutung erlangt der Mida Creek aber durch seine Vogelwelt. Eine große Vielfalt an Zugvögeln aus Nord-, Ost- und Mitteleuropa beziehen hier ihr Winterquartier aber auch afrikanische Zugvögel aus Südafrika, die dem dortigen Winter entgehen, ziehen nach Ostafrika und verbleiben bis zum Rückzug im Mida Creek. Wegen dem enormen Nahrungsangebot ist diese Region noch zusätzlich für viele einheimische afrikanische Vogelarten ein wichtiges Brutgebiet.
Zusammen mit dem in der Nähe liegenden Arabuko Sokoke Wald Nationalpark gehört der Mida Creek zu den wichtigsten Vogelschutzgebieten auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.
Nicht ohne Grund hatte die UNESCO beide Gebiete zusammen als ein für die Welt bedeutendes Biosphärenreservat anerkannt.

Bild 7: Soldatenkrabben kann man bei Ebbe im Mida Creek in großen Massen beobachten. Bild 8: Verschiedene Winkerkrabben-Arten sind die Bewohner der Mangrovenzonen und man kann sie mit etwas Glück sehr gut beobachten. Bild 9: Die große Mangrovenschnecke  gehört an vielen Orten zu den Hauptbewohnern der Mangrovenbereiche. Bild 10: Der Reiherläufer sättigt problemlos seinen Hunger mit kleinen Krabben, die es in paradiesischer Vielfalt gibt. Bild 11: Auch der Nimmersatt gehört zur Vogelwelt im Mida Creek, weil er bei Ebbe ein reichliches Nahrungsangebot hat. Bild 12: Wie eigentlich viele Vogelarten, findet auch der Spornkiebitz im Mida Creek seine Lebensgrundlage.

Kleines Paradies für Naturfreunde

Wenn man schon an der Nordküste zwischen Mombasa und Malindi seinen Urlaub verbringt, dann  ist ein Besuch im Mida Creek schon fast eine Verpflichtung für jeden Naturfreund. Besonders Vogelfreude können hier unzählige Vogelarten  auf einem sehr engen Raum erleben im Zusammenhang mit den Besonderheiten dieser ökologisch so wichtigen Naturlandschaft. Für den interessierten Besucher wird viel geboten um alles erleben zu können, was den Mida Creek auszeichnet. Bei einer faszinierenden Schlickwanderung bis zu einer Kanutour durch die stillen Seitenarme, wird man Tieren begegnen die unbedingt fotografiert werden müssen und als Höhepunkt kann zusätzlich noch die Begehung eines Mangrovenstegs genutzt werden, der in Kronenhöhe der Mangroven mit etwas Glück sehr viele Möglichkeiten der Vogelbeobachtung bieten kann.

Der deutsche Naturschutzbund (NABU) setzt sich im Mida Creek in einem Projekt für einen sanften Ökotourismus ein, bei dem die Lebensqualität der Menschen vor Ort und die Natur im Einklang sein können.

Tipps für einen Besuch im Mida Creek

Um möglichst viel zu erleben, sollten man schon in den sehr frühen Morgenstunden den Mida Creek besuchen und 3 – 5 Stunden einplanen. Nehmen sie sich einen Guide, der Sie fachkundig durch die Landschaft führt. Notwendig wäre nur festes Schuhwerk und für die Schlickwanderung, Schuhe die Feuchtigkeit vertragen. Denken Sie bitte auch an Sonnenschutzmittel, an Trinkwasser und an eine Mütze. Auf keinem Fall darf aber die Kamera fehlen und wenn sie digital ist, auch an Ersatzakkus denken. Die Eintrittpreise sind moderat und richten sich an die Zeit der Führungen und Unternehmungen, die Sie im Mida Creek erleben wollen. Erkundigen Sie sich bitte genau wie die Gezeiten sind, denn an einem Vormittag bei Ebbe lohnt sich ein Ausflug in den Mida Creek am besten, wenn man alles sehen und erleben will.
Mit den Eintrittgeldern ermöglicht man auch gleichzeitig einen sozialen Zweck, denn aus den Überschüssen der Einnahmen werden begabte Schüler aus der Umgebung gefördert.

 

Fotos: © Michael Kürschner (8), Christel Selke (5)
2011-2012