Ruinen von Mnarani

Kenia

Land und Leute in Kenia

Ruinen von Mnarani – National Monument

NATIONAL MUSEUM OF KENYA
Archäologische Ausgrabungen aus dem kenianischen Mittelalter

Kulturstätte von Mnarani in der Nähe von Kilifi

Die Mnarani Ruinen liegen im Kilifi Distrikt in der Coast Provinz unweit der Stadt Kilifi auf einem Hügel am Südufer des Kilifi Creek und etwa 200 Meter von der Hauptstaße die von Mombasa nach Malindi führt.

Bild1: Da die Ruinen von Mnarani auf einem Hügel liegen muß man 104 Betonstufen besteigen um den Ort der Geschichte zu erreichen, Bild 2 – 4: Bilder von der ehemals großen Moschee.

Die Geschichte von Mnarani

Der kleine Ort Mnarani hat seine historischen Wurzeln im frühen 14. Jahrhundert und liegt fast zeitgleich mit dem aufblühenden Ort von Gedi bei Watamu. Vom 13. bis 16. Jahrhundert war Mnarani ein bedeutender und belebter Ort der Region. Das Wort Mnarani bedeutet übersetzt “ Ort der Säulen” und entstand durch ein großes Säulengrab eines der bedeutensten Sultane der Zeit aus dem 13. Jahrhundert.
Mnarani war ein reicher und wirtschaftlich starker Ort der vom Export von Menschenware lebte. Die vorherrschende Macht der arabischen Muslime lebte vom Sklavenhandel den sie mit brutaler Gewalt umsetzten. Tausende der schwarzen einheimische Bevölkerung aus dem Hinterland wurde in den arabischen und indischen Raum exportiert und in Mnarani in einer Steinhöhle gelagert bis zur Verschiffung, denn am Südufer befand sich strategisch wertvoll der natürliche Hafen im Creek.
Ab dem 16. Jahrhundert übernahmen die Portugiesen als europäische Entdecker Ostafrikas die Herrschaft über Mnarani und vertrieben die grausamen arabischen Eroberer.
Aus dem alltäglichen Leben der Stadt ist nicht viel erhalten, obwohl zur damaligen Zeit viele hundert Menschen hier gelebt haben. Seit 1950 wurden die Ruinen kontinuierlich freigelegt und werden heute vom NATIONAL MUSEUM OF KENYA verwaltet und gepflegt. Erhalten sind die Reste der großen Moschee aus dem Jahr 1425 und die kleinere Privatmoschee sowie mehrere Gräber und dabei ein großes achteckiges Säulengrab und verschiedene Schriften in Stein gehauen. Bewundernswert ist auch der große Brunnen mit einer Tiefe von über 30 Meter.

Bild 5: Blick auf die Überreste der kleinen Moschee die am Rand der Anlage liegt, Bild 6-7: Dieser große Brunnen auf dem Vorplatz zur großen Moschee hat eine Tiefe von etwa 30 Meter und ein Durchmesser von mehreren Metern und stammt aus der Gründerzeit von Mnarani. Der Bau eines solchen Brunnes in der Größe und Tiefe war zur damaligen Zeit im 14. Jahrhundert eine enorme Leistung.

Ausflug in die Geschichte der Küste Kenias

Ein Besuch der Ruinenstätte Mnarani hat aber neben den geschichtlichen Eindrücken auch für Naturfreunde einiges zu bieten. Schon auf dem Weg zu den Stufen kommt man an Mangroven vorbei und am dichtbewachsenen Wegesrand begegnet man zahlreichen und interessanten Landkrabben die man mit etwas Ruhe und Geduld ausgezeichnet beobachten kann.
Ein überwältigender Höhepunkt ist aber unweit der kleinen Moschee auf einem sakralen Platz ein riesiger alter Baobab (Affenbrotbaum – Adansonia digitata). Bei seinem mächtigen Stamm hatte er riesige ausladende meterdicke Zweige und eine Höhe von fast 30 Meter. Experten schätzen sein Alter auf über 800 Jahre. Er muß demnach schon hundert Jahre vor der Stadtgründung Mnarani dort gestanden haben. Wenn dieser Baobab sprechen könnte wäre er ein historisch wertvoller Zeitzeuge verschiedener Menschheitsepochen.

Baobab – Adansonia digitata

Öffnungszeiten:

Diese bedeutende Ausgrabungsstätte bei Kilifi kann man täglich zwischen 9:00 und 18:00 besichtigen. Mit dem Eintrittsgeld bekommt man einen Führer der durch die Ruinenstätte führt und viele Dinge ausführlich erklärt. Ein Besuch lohnt sich, denn er gibt interessante Einblicke in die frühe Geschichte der kenianischen Küste.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner, (5), Christel Selke (4)