Land und Leute Ägypten
6. Pharao aus der 18. Dynastie im Neuen Reich
Das Grab von Thutmosis III.
Grab von Thutmosis III. im Tal der Könige im KV 34
Thutmosis III. (* um 1486 v. Chr.; † 4. März 1425 v. Chr.) aus der 18. Dynastie im Neuen Reich gehörte zu den größten und bedeutensten Pharaonen im ägyptischen Reich. Seine Stiefmutter war die berühmte Pharaonin Hatschepsut. Seine Regierungszeit liegt zwischen 1479 und 1425 v. Chr. Thutmosis III. wurde nach seinem Tod zuerst im Grab KV 34 im Tal der Könige bestattet. In der 22. Dynastie wurde er zu seinem Schutz vor Grabräubern im Cachette von Deir el-Bahari umgebettet. Seine Mumie wurde schon 1870 von Grabräubern entdeckt. Heute befindet sich diese nicht sehr gut erhaltene Mumie von Thutmosis III. im Ägyptischen Museum von Kairo.
Das Grab von Thutmosis III.
Der Zugang zum Grabmal von Thutmosis III. liegt am Ende des Tals in einer Höhe von über 30 Meter und kann auf einer steilen Metalltreppe in einer sehr schmalen Felsschlucht erreicht werden. Es handelt sich dabei um das südlichste Wadi im Tal der Könige. Das Grab wurde am 12. Februar 1898 durch Victor Lorets entdeckt.
Nach dem steilen Aufstieg zum Grabeingang führt jetzt im Grab ein steiler Absteig (Treppe) über zwei Korridore, einer zentralen Rampe und einen Brunnenschacht zu einer Pfeilerkammer, so genannt, weil er zwei mittige Pfeiler hat. Über eine weitere Treppe nach unten gelangt man in die Gabkammer, die mit ihren runden Ecken an eine Kartusche erinnern soll. Auch der königliche Sarkophag, den man in der Grabkammer besichtigen kann hat die Form einer Kartusche. Der dunkelfarbige Sarkophag ist mit einer hohen Anzahl an Hieroglyphen verziert. BIs auf den Pfeilerraum und der Grabkammer, sind ab dem Eingang die Treppenräume und die Korridore ohne Dekoration, so wie es in allen Gräbern der 18. Dynastie üblich war. Weil einige Touristen an den Wandgrafiken immer wieder respektlos Schädigungen verursachten, sind fast alle Wanddarstellungen im Grab jetzt hinter Glas geschützt.
Bilder aus dem Grab von Thutmosis III.
Die Wände in der Grabkammer sind mit massenhaften Szenen aus dem Amduat dekoriert. Das Amduat ist ein altägyptisches Literaturwerk aus der Gattung der Jenseitsbücher. Es entstand als Zusammenfassung unter dem Amduat-Titel “Das Buch von dem, was in der Duat ist”. Als Duat bezeichneten die alten Ägypter das Jenseits. Die einfachen Umrisslinien der Figuren sowie die in Kursivhieroglyphen verfassten Texte an den Wänden zeigen, dass an dieser Stelle versucht wurde eine großvormatige Papyrusvorlage zu schaffen.
Bild 1: In der Brunnenkammer sind die ersten Dekorationen des Grabes zu sehen. An der Oberkante der Wände findet man ein malerisches Kheker-Fries vor, abgegrenzt ist es mit einem dunkelblauen Band mit gelben Sternen. Das gleiche Sternenmotiv ziert auch die gesamte Decke in der Brunnenkammer, im Pfeilerraum und in der Grabkammer. Bild 2: Der Pfeilerraum wirkt für den Betrachter auf den ersten Blick wie eine literarische “Wandzeitung”. Es sind die Erzählungen aus der Unterwelt und ausführliche Szenen der Götter aus dem Amduat. Unter einem weiteren Kheker-Fries sind im Pfeilerraum in drei goldgelben Reihen bis zu den Götterszenen weiße Sterne mit jeweils einer Kerze zu sehen.
Einige Beispielszenen aus dem göttlichen Amduat in der Pfeilerkammer des Grabes von Thutmosis III.
Bild 3 und 4: Alle Darstellungen sind mit schwarzer und roter Tinte gezeichnet. Nicht nur an den Wänden, sondern auch die Pfeiler sind mit zahlreichen göttlichen Strichzeichnungen dekoriert. Ein Interessantes Detail zeigt eine Bilderszene, bei der Isis in der Darstellung einer Baumgöttin den Pharao Thutmosis III. säugt.
In der Grabkammer
Bild 5 – 8: Auch in der Grabkammer setzen sich die Massen an bildlichen Darstellungen aus der Literatur der Götterwelt fort. Bild 9: Darstellungen auf den Außenwänden des Sarkophags von Thutmosis III.
Bild 10: Der sehr fein gearbeitete Sarkophag des Herrschers Thutmosis III. aus rotem Quarzit war zum Zeitpunkt seiner Entdeckung bereits leer. Seine Mumie wurde in der “Cachette” von Deir el-Bahari endeckt und befindet sich heute in Kairo.
Foto: (c) Michael Kürschner (12)