Amasis

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Land und Leute Ägypten

Pharao Amasis
5. Pharao der 26. Dynastie in der Spätzeit

Leben und die Regierungszeit von Amasis (Ahmose II.)

Bild 1: Kopf einer Statue von Pharao Amasis

Amasis war der 5. Pharao der 26. Dynastie, über seine Herkunft ist allerdings nur sehr wenig bekannt, sein Vater ist unbekannt und von seiner Mutter hat man zumindest den Namen Tashereniset I., über Geschwister gibt es keine Belege. Er soll vermutlich aus einfachen Verhältnissen stammen und nach der Schulzeit die Militärlaufbahn eingeschlagen haben. Die wichtigste Quelle ist noch immer der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot (490/480 v. Chr – 430/420 v. Chr.). Nach seinen Texten stammte Amasis aus Siuph unweit von Sais einer antiken Stadt im westlichen Nildelta am Ostufer des Nilarms. Diese Stadt war der Hauptkulturort der Göttin Neith und Sitz der saitischen 22. bis zur 26. Dynastie, weshalb man diese Zeit auch als die Saitenzeit umschreibt.
Wie es Amasis gelang seinen Vorgänger Apries zu stürzen bleibt etwas rätselhaft und widersprüchlich. Nach einer Niederlage ägyptischer Truppen in einer Schlacht gegen die griechische Kolonie
von Kyrene kam es zur Meuterei des Heeres. Apries entsandte Amasis um alles unter Kontriolle zu bringen. Das gelang ihm auch und er soll im Anschluß sich zum Gegenkönig erhoben haben. In einer weiteren Schlacht zur Sicherung  seiner Vorherrschaft soll Apries verloren haben und nach einer griechischen Überlieferung im Anschluß erdrosselt worden sein. Es gibt aber auch Belege einer Stele aus Elephantine, wobei eine asiatische Invasion abgewehrt wurde und Apries in dieser Schlacht ums Leben kam. Ob Amasis durch einen Putsch an die Macht kam oder nur ein Nachfolger für Apries gesucht wurde, weil er in einer Schlacht fiel, bleibt widersprüchlich. Der Einfluß vom Amasis am Hofe scheint aber nicht schlecht gewesen zu sein, auch wenn er nicht zum königlichen Hofe gehörte. Durch die Heirat mit der Tochter von Apries Chedebnitjerbone II. erreichte Amaris 570 v. Chr. jedoch die Legitimierung den Pharaonenthron zu besteigen.
Außenpolitisch lagen die guten bilateralen Beziehungen mit griechischen Regionen weitestgehend im Vordergrund, was auch den finanzstarken Handelsbeziehungen dienlich war. Nach Herodot soll Amasis  jedoch Zypern militärisch und schloß ein Bündnis mit Kyrene und heiratete sogar eine Prinzessin aus dieser hellenistischen Region. Um etwa 530 v. Chr. soll Amasis in seinem 40. Regierungsjahr noch einen Feldzug nach Nubien organisiert haben.
In der gesamten 26. Dynastie war es üblich das ägyptische Militär vielfach mit gut bezahlten Söldnern zu besetzen. In bestimmten politischen Zeiten mag das vielleicht auch sinnvoll sein, denn in vielen Zeiten der gesamten ägyptischen Militärgeschichte gab es immer wieder auch Söldner in den Truppen des Heeres. Zum Ende der Lebens- und Regierungszeit von Amasis muß man sich allerdings nur fragen, ob Amasis die große aufkommende Gefahr des imperialistischen Perserreiches mit ihren territorialen Machtansprüchen gewaltig unterschätzt hat. Außenpolitisch vertraute er den Bündnissen mit griechischen Regionen und vertraute weniger dem zusätzlichen Aufbau einer starken Armee. Nach dem Tod von Amasis 526 v. Chr. sollte das sein Sohn und Nachfolger Psammetich III. schon nach wenigen Regierungsmonaten bitter erfahren.
Pharao Amasis verstarb in seinem 44. Regierungsjahr und wurde im Tempel der Neith von Sais bestattet. Von seiner Begräbnisstätte ist nicht viel erhalten geblieben. Von ihm wurden in Nähe des Grabes nur noch  einige Uscheptis gefunden. Nach der Eroberung Ägyptens durch Kambyses II. (König und Regent von Persien) soll dieser etwa ein Jahr nach dem Tod von Amasis dessen Mumie öffentlich mißhandeln und im Anschluß verbrennen.

Wirtschaft und Bautätigkeit unter Amasis

Der Pharao Amasis gehörte ohne Zweifel zu den letzten großen ägyptischen Pharaonen. Er kam zwar in wirren Zeiten vermutlich durch einen Militärputsch an die Macht und wurde Pharao durch die Zwangsehe mit der Tochter seines Vorgängers. In seiner langen Regierungszeit erlebte Ägypten einen regelrechten Wohlstand und kam zur wirtschaftlichen Blüte, die sich bis ins Volk bemerkbar machte. Für die historische Spätzeit Ägyptens eine verhältnismäßig ruhige und außergewöhnlich erfolgreiche Zeit. Die Bautätigkeit in seiner lange Regierungszeit war zwar nicht gerade spektakulär, es sind aber einige Tempelneubauten in Ober- und Unterägypten belegt. Er ließ aber auch Tempelanlagen umbauen, renovieren oder erweiterte sie sogar.

Bild 2: Kopf einer Statue von Amasis (Ahmose II) aus der Spätzeit um 550 v. Chr. aus Sais. Diese sehr fein verarbeitete Statue ist aus einem Grauwacke-Gestein gefertigt und steht heute im Ägyptischen Museum Berlin

Regierungs– und Familiendaten von Amasis

Regierungszeit: Von 570–526 v. Chr, die lange Regierungszeit betrug etwa 44 Jahre.
Eigenname: Ahmose – Der Mond ist geboren, griechisch: Amasis
Thronname: Chnum-ib-Re – Versehen mit Willenskraft, ein Re
Mutter : Tashereniset I.
Vater :
Brüder:
Schwestern:
Ehefrauen: Tentkheta (Tanetkheta) war die große königliche Gemahlin, Ladice (griechische Prinzessin und 4. Frau von Amasis), Chedebnitjerbone II. (Tochter von Apries, diese Ehe legitimierte die Thronbesteigung von Amasis), Nakhtubasterau (Nakhtbastetiru), Tadiasir
Töchter: Tashereniset, Nitocris II.
Söhne: Psammetich III., Pasenenkhonsu,
Vorgänger: Pharao Apries
Thronnachfolger : Sein Sohn Psammetich III., regierte nur sehr kurz von 526 bis 525 v. Chr. (6 Monate durch Abdankung).

Fotos: (c) Michael Kürschner (3)