Land und Leute Ägypten
Die Ägyptische Wüste
Steinige Wüste zwischen Nil und dem Roten Meer
Die Ägyptische Wüste, auch Östliche- oder Arabische Wüste genannt ist der östlichste Teil der Sahara und liegt zwischen der Küste des Roten Meeres und dem Nil im Westen, südlich reicht sie bis in die nubische Region des Nassersees und geht dann nahtlos in die Nubische Wüste im Sudan über. Dieses steinige und zum Teil sehr bergige Trockengebiet nimmt mit seinen 220.000 Quadratkilometer etwa 20 Prozent des ägyptischen Staatsgebietes ein. In der West/Ost-Ausrichtung hat die Arabische Wüste im Norden eine Breite von etwa 120 km und im Süden von Ägypten etwa 300 km. Von wenigen Regionen mit flacher oder hügeliger Landschaft beseht die meiste Fläche dieser Wüste aus Gebirgszügen mit Höhen von 100 bis 2100 Meter. die meist aus Basalt, Granit und sogar aus Diorit bestehen.
Die Ägyptische Wüste wird sehr oft auch Arabische Wüste genannt. Der Name ist etwas irreführend, denn die Große Arabische Wüste liegt eigentlich in Saudi Arabien auf der Arabischen Halbinsel in Westasien. Genau deshalb scheint mir der Name Ägyptische Wüste passender zu sein für diesen Ostteil der Sahara auf afrikanischem Boden.
Impressionen einer Wüstentour
Bild 1: Ein breites Trockental (Wadi) durchzieht die Gebirgslandschaft der Arabischen Wüste (Ägyptische Wüste). Bild 2: Wie eine abgeflachte Pyramide steht dieses Felsmassiv auf einem canyonartigen Gebirgszug westlich von Hurghada. Bild 3: Je nach Lichteinfall zeigen sich die Mineralien der Felsen in unterschiedlichen Farben, wie hier auf dem Bild zu sehen in der frühen Abenddämmerung. Bild 4: Die Ägyptische Wüste zeigt recht unterschiedliche geologische Formationen. Bei diesem Felsmassiv scheint sich über Millionenjahre alles aufgeschichtet zu haben. Bild 5 – 6: Wir sind immer wieder fasziniert, wie zwischen lockeren Sand und Steinen in einer so trockenen und lebensfeindlichern Landschaft sich eine Pflanzenwelt entwickeln kann. Bild 7 – 8: Ein tiefes Wadi im zerfurchten Gebirgszug mit zum Teil steilen Hängen. Um die Größe und Weite der Landschaft zu begreifen, verweise ich gerne auf unsen Safari-Geländewagen in der Bildmitte unter der Akazie.
Leben in der Wüste
Bild 9: Bäume sind in der Wüste eher seltene Pflanzen, weil sie einen höheren Wasserbedarf haben. Diese Akazieart überlebt mit dem Trick ihrer sehr tiefreichenden Wurzeln, in denen sie in Tiefen von bis zu 35 Metern das Grundwasser anzapfen können. Bild 10: An den Rändern der Wadis kann man wie diese Sukkulente Pflanze, auch eine unterschiedliche Flora vorfinden. Bild 11: Wo Vögel wie dieser Saharasteinschmätzer – Oenanthe leucopyga leben, muß das Leben wesentlich vielfältiger sein als man sich es sich in der Wüste vorstellen kann, denn dieser Vogel hat große Insekten, kleine Reptilien und Jungvögel auf seinem Speiseplan. Bild 12: Stark giftig und gefährlich aber auch faszinierend und hoch interessant ist die Begegnung mit einer ägyptischen Sandviper – Cerastes vipera. Solche Augenblicke sind während einer Wüsten-Safari ein glückliches und aufregendes Erlebnis, dass man in seinem Leben wohl kaum vergessen wird.
Meeresfossilien in der Wüste
Bild 13 – 14: Die heutige Ägyptische Wüste war einst vor 60 – 35 Millionen Jahre noch Teil eines der Urmeere (Tethys), weshalb man heute noch sehr viele Fossilien und Spuren einer vielfältigen Meeresfauna entdecken kann. Die Bilder 13 und 14 zeigen fossiles Korallengestein. Das Niltal und das Rote Meer gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Verschiedene Landschaftsbilder der Wüste
Bild 15: Der Nil bei Assuan mit seiner schmalen Grünzone am Ufer. Im Hintergrund erhebt sich ein Felsmassiv mit lockerem Wüstensand an seinen Hängen. Bild 16: Ein einsamer Baum im nubischen Wüstensand. Bild 17: Im Süden Nubiens reicht die Wüstenlandschaft oftmals auch bis zum Ufer des Nassersee. Bild 18: Auf der Autofahrt von Assuan nach Luxor kommt man auch an sehr flachen Regionen vorbei. Das Bild zeigt ein E-Werk im ebenen Wüstensand, der den Strom vom Assuanstaudamm in den Norden führt. Bild 19: Auf dem Weg von Hurghada nach Luxor fährt man auf gut ausgebauten Autobahnen direkt durch die Arabische Wüste mit seinen verschiedenen und bizarren Felslandschaften Bild 20 – 21: Bei einer Autofahrt durch die Arabische Wüste erlebt man die Vielfalt der felsigen Landschaft und immer wieder entdeckt man dabei Wüstenpflanzen, die in diesen absoluten Trockengebieten überleben. Bild 22: Blick vom 1464 Meter hohen Galala-Plateau, wo in der Einöde dieser Gebirgswelt in der Arabischen Wüste auch das St. Antoniuskloster liegt.
Fata Morgana in der Wüste
In der Wüste ist eine Fata Morgana keine Seltenheit. Bei so einem Phänomen werden unsere Sinne durch eine Lichtspiegelung absolut getäuscht. Vor unseren Augen erleben wir eine Illusion, die durch den sehr heißen Wüstensandboden und der darüberliegenden kälteren Luft entsteht, wodurch sich der Himmel am Boden spiegelt. Bild 23 zeigt dieses Phänomen, bei dem wir in geringer Entfernung die Illusion erfahren, dass vor uns ein See in der Wüste erscheint und die Felsengruppe im Wasser liegt. Will man sich diesem sichtbaren See näher, verschwindet die Illusion und verschiebt sich immer weiter. Ein Phänomen, dass eigentlich ein physikalischer Wettereffekt ist, denn die stark aufgeheizte Luft auf dem Sandboden ist wesentlich heißer als die darüberliegende Luftschichten, die eine wesentlich geringere Dichte haben. So eine Luftspiegelung nach unten (der Himmel spiegelt sich am Boden) nennt man eine Fata Morgana.
Fotos: (c) Michael Kürschner (15), Christel Selke (10)