Gelbschnabel-Würger

Systematik

Corvinella corvina
Gelbschnabelwürger

Ordnung: Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie : Laniidae – Würger
Gattung: Corvinella
Art: Corvinella corvina
Unterart: Corvinella corvina corvina

Trivialname

deutsch: Gelbschnabelwürger, englisch: Yellow-billed Shrike,
französisch: Corvinelle à bec jaune, swahili: Mbwigu Domo-njano,
afrikaans: —-,

Gelbschnabelwürger – Corvinella corvina in Gambia

Vorkommen

Der Gelbschnabelwürger kommt in vier bekannten Unterarten in Afrika südlich der Sahara vom äußersten Westafrika von Südmauretanien, Senegal und Gambia in einem breiten Band östlicher Richtung bis zum Südsudan, Norduganda, westliches Kenia  und in der  nordöstlichen Demokratischen Republik Kongo in Ostafrika vor.
Der hier beobachtete Gelbschnabelwürger entspricht der Unterart Corvinella corvina corvina und stammt aus dem südwestlichen Gambia. Seine natürlichen Lebensräume sind die Trockensavannen mit bis zu 6 Monate ohne Niederschläge bis nahe der Vegetationsformen feuchtwarmer Tropenwälder.

Fundort

In der Umgebung von Serekunda in großen parkähnlichen Gärten nahe der Küste, Gambia 2019

Beschreibung

Innerhalb der Familie der Würger ist der Gelbschnabelwürger der einzige Vertreter seiner Gattung Corvinella, er erreicht eine Körperlänge von etwa 30 – 32 cm, wobei allerdings etwa 18 cm allein auf die Schwanzfederlänge fallen. Die Grundfärbung der Oberseite ist eine graubraune Tönung, während die Unterseite wesentlich heller gefärbt erscheint und nur an der Brust und Flanke braun gestrichelt ist. Die Geschlechter lassen sich in der Freilandbeobachtung kaum unterscheiden weil es keinen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus gibt. Der gelbe bis gelborange Hakenchnabel ist mit einem Falkenzahn versehen.
Gelbschnabelwürger sind aktive und gesellige Vögel die meist in Gruppen von 8 bis 18 Tieren auftreten können, wobei sie eine Art von sozialer Gruppenstruktur durchleben, in der ein Weibchen eine dominante Rolle spielt.

Fortpflanzung

In dem großen Verbreitungsgebiet kommt es zu unterschiedlichen Brutzeiten, sie richten sich an die regional einsetzenden Regenzeiten, wodurch es auch zu mehreren Bruten im Jahren kommen kann. Zur Paarung kommt es meist durch das dominierende Weibchen einer Gruppe. Ein einfaches Nest aus Zweigen und Grashalmen wird durch das Brutpaar und von Helfern der Gruppe in über 5 Metern hohen Sträuchern errichtet. Ein Gelege besteht aus 2 – 5 Eiern, es brütet nur das Weibchen in etwa 16 Tagen und die Nahrungsversorgung gewährleistet das Männchen und Helfer aus der Gruppe. Die Nestlingszeit beträgt etwa 3 Wochen und alle Gruppenmitglieder und das Männchen versorgen den Nachwuchs.

Nahrung

Insekten und die Larven gehören zur Hauptnahrung der Gelbschnabelwürger, aber auch Regenwürmer, kleine Amphibien und Reptilien sowie Jungvögel können regional ein wichtiger Bestandteil der Beutetiere sein. Früchte und Beeren sind saisonbedingt eine bedeutende Nahrungsergänzung.

Fotos: (c) Christel Selke (3)