Achatina albopicta

Systematik

Große Achatschnecke
Achatina albopicta

Ordnung: Stylommatophora – Landlungenschnecken
Familie : Achatinidae
Gattung : Achatina
Art: Achatina albopicta

Trivialname

deutsch: Große Achatschnecke,
englisch: African land snail,
französisch: —-, swahili: —-, afrikaans: —-,
creolisch: Gro Kourpa  (Seychellen),

Vorkommen

Im ostafrikanischen Kenia und Tansania stark verbreitet, aber auch auf Madagaskar nicht selten.
Sehr invasive Art, eingebürgert in Brasilien, Asien und Ozeanien hat sie große ökologische Schäden verursacht, weil sie keine Feinde hatte. Sie griff nicht nur in den Naturhaushalt ein, sondern auch in Plantagen und vermehrte sich rasant. Deshalb ist diese Art auch in den USA verboten in Einfuhr und Haltung.

Fundort

Die Naturfotos von Achatina albopicta sind an verschiedenen Standorten im Süden von Kenia in küstennahen Regionen aufgenonmen worden im August 2008 und Juli 2010.

Beschreibung

In Ostafrika ist diese Riesenlandschnecke Achatina albopicta keine Plage und reguliert sich im natürlichen Gleichgewicht der Arten. Das Gehäuse ist in der Regel rötlichbraun, aber die Färbung kann variieren je nach Nahrung und Umwelteinflüsse. Der sog. Aalstrich auf dem Körper ist nur schwach angedeutet.
Lebt überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, daher an sonnenreichen Tagen mit großer Trockenheit nur in Verstecken unter Büschen, Wurzeln oder Steinen zu finden. In der Regenzeit, wenn die Sonne sich etwas rar macht und regelmäßige Niederschläge und eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht, kann man die Achatina albopicta auch am Tage sehr aktiv erleben.
Die Gehäuselänge kann 12 – 16 cm und die Gesamtkörperlänge bis 25 cm betragen, kann ein enormes Gewicht von 800 Gramm erreichen. Bei einer Gehäuselänge von 12 cm kann sie schon ein Durchmesser von 5 cm haben. Die Afrikanische Riesenschnecke auch große Achatschnecke genannt gehört somit zu den größten Landschnecken der Welt.

Bild 1 – 3: Große Achatschnecke – Achatina albopicta auf nächtlichen Streifzügen nach einem warmen Regen am Boden und in Sträuchern, Bild 4: Achatina albopicta im Nationalpark Shimba Hills, wo sie gerade im Dauerregen am Tage  einen Sandweg überquert, Bild 5 und 6: Achatina albopicta ist sehr kletterfreudig und befindet sich hier gerade auf dem steilen Weg einen hohen Baumstamm zu bezwingen und das noch am Tag, Bild 7: Die Schnecken haben vier Fühler, zwei kleinere Tastfühler am unteren Teil des Kopfes und zwei große am oberen Teil des Kopfes mit den Augen an der Spitze. Auf der rechten Seite befindet sich am Kopf die Geschlechtsöffnung, Bild 8: Arttypisch für Achatina albopicta ist der rosafarbene Apex (Gehäusespitze).

Fortpflanzung

Sexualbiologisch ist sie zwittrig (Hermaphrodit), sie hat sowohl eine Vagina und einen Penis und ist eierlegend. Nach etwa 9 Monaten tritt die Geschlechtsreife ein und es kann eine Gelege von bis zu 200 Eiern abgelegt werden. Eine reine Selbstbefruchtung ist allerdings relativ selten und kommt eher in populationsarmen Lebensräumen vor. Die Fortpflanzungsbiologie hat die Achatschnecke gut ausgestattet, sie kann in klimatischen Ausnahmesituationen Spermien weit über ein Jahr befruchtungsfähig speichern und somit für eine Nachkommenschaft sorgen, wenn durch Regenzeiten das Nahrungsangebot reichhaltig genug ist. Eine weitere Erstaunlichkeit in der Sexualität der Achatschnecken ist auch die bilaterale Befruchtung, wodurch bei vollzogenen Sex beide Geschlechtspartner sich gegenseitig befruchten können. Eine sexuelle Paarung findet meist in der Nacht statt, doch in Regenzeiten kann es auch in absonnigen Lagen am Tage  zur Paarung kommen, wie ich es oftmals beobachten konnte.

Nahrung

Ernährt sich überwiegend von Laub und anderen verrotteten Planzenteilen, sowie von frischen Blättern, Gräsern und Früchten. Aber auch Aas kann auf dem Speiseplan der Achatschnecken stehen.

Meine Erlebnisse mit Achatina albopicta

Während einer kleinen Regenzeit ist mir die Achatina albopicta erstmalig 2008 aufgefallen, denn in den Jahren zuvor hab ich sie in den heißen Trockenzeiten nicht entdecken können.
Wenn die feuchten Witterungsverhältnisse es zuließen, konnte ich Achatina albopicta recht aktiv in der Nacht wie auch am Tage beobachten. Ich sah sie an Wegrändern, sogar Bäume erklimmen und im dichten Buschwerk ständig auf der Suche nach Nahrung. Wenn die Luftfeuchtigkeit extrem hoch war konnte man sie sogar etwas absonnig beobachten, wie sie die frischen Blattspitzen der Bougainvillea aßen und ließen sich dabei nicht stören, wenn Affen oder Tausendfüßer ihren Weg kreuzten.

Fotos : (c) Michael Kürschner (11)