Systematik
Termitenhügel
Termitenbauten in Kenias Landschaft
Ordnung: Isoptera – Termitenartige
Familie : Termitidae
Gattung : Macrotermes
Art: Verschiedene Arten
Häufige und bekannte Termitenart Afrikas Macrotermes bellicosus
Trivialname
deutsch: Termiten, englisch: Termites,
französisch: Les termites, swahili: Mchwa (Kenia, Tansania),
afrikaans: Termiete (Republik Südafrika), creolisch: Karya (Seychellen),
Vorkommen
In Afrika südlich der Sahara in den Savannen und im Buschland.
Fundort
Tsavo Ost- und West Nationalpark und im Buschland der Süd- und Nordküste in Kenia 1995 – 2012.
Beschreibung
Staatenbildende Insekten mit hohen sozialen Arbeiten und Funktionen
innerhalb einer komplexen Lebensgemeinschaft
Auch wenn Termiten oftmals als “weiße Ameisen” bezeichnet werden, sind sie mit den Schaben verwandt und nicht mit den Ameisen. Sie leben in sog. Kasten mit der Königin, dem König, den Soldaten und den Arbeitern und Arbeiterinnen. Den Arbeitern verdanken wir auch die fantastischen Bauten, die man in den Savannen Afrikas bewundern kann. Als Baumaterial dient der Sand der Umgebung, Holz und der eigene Kot. Die zementharten Termitenhügel haben vom unterirdischen Aufbau bis zur Spitze der oberirdischen Bauten einen komplexen Innenausbau mit einer perfekten Klimaanlage mit einer Be- und Entlüftung für ein immer gleichbleibendes Temperatur- und Feuchtigkeitsklima. Sie ernähren sich von Holz und Pilzen, die sie aber selbst züchten. Zu ihren Hauptfeinden zählen u.a. das Erdferkel, es ist mit seiner nur nächtlichen Lebensweise ein Spezialist, der mit seinen kräftigen Krallen auch die Termiten-Burgen aufbrechen kann.
Komplexe Architektur für ein Millionenvolk
Die großen Bauten der kleinen und zum Teil winzigen Termiten sind in der Savanne weit sichtbar für jedes Auge und nicht selten sehr farbenprächtige Objekte. In Tsavo, wo ich die meisten Termitenbauten gesehen habe sind häufig sehr farbintensive Bauten in Rot zu entdecken. Da diese architektonischen Kunstwerke der Natur mit und von der Erde der Umgebung gebaut werden sind sie ein Markenzeichen der Savannen-Landschaft von Tsavo. Es ist die eisenhaltige Erde die die Böden verfärbt. In Tsavo West habe ich auch stellenweise sehr helle bis weiße Bauten gesehen, die in Tsavo Ost seltener waren.
Neben manchen imposanten Bauten war man fast ein Zwerg in der weiten Landschaft. Nicht selten fand ich in Tsavo auch Burgen von weit über 3 m Höhe und Termitenbauten von 3 – 6 Metern in der Breite.
Verschiedene Tierarten der Savanne nutzen diese Hügel auch für eigene Bauten, als Aussichtsplattform oder als Reibefläche für die kosmetische Pflege der Haut. Elefanten schubbern sich gern an diesen Bauten, die dann im laufe der Zeit nicht selten runde und sehr glatte Formen annehmen.
Farbtupfer in der Savannenlandschaft
Auch wenn auf Safari diese Bauten nicht immer auf Interesse stoßen und wenig Beachtung findenn, so sind sie doch ein faszinierender und wesentlicher Bestandteil einer Savannenlandschaft und zum Beispiel Tsavo ein nicht zu übersehender Farbtupfer der afrikanischen Natur.
Fotos : Michael Kürschner (12), Christel Selke (1)