Systematik
Sisal Agave
Agave sisalana
Ordnung: Asparagales – Spargelartige
Familie : Agavengewächse – Agavaceae
Gattung : Agave
Art: Agave sisalana
Trivialname
deutsch: Sisal-Agave, englisch: Sisal hemp,
französisch: sisal , swahili: Mkonge, afrikaans: Sisal.
Vorkommen
Vermutlich stammt sie ursprünglich aus Mexiko. Heute ist sie eine Kultur und Nutzpflanze in vielen tropischen Ländern der Welt. Kenia gehört heute zu den führenden Anbauländern der Welt.
Fundort
Vereinzelt schon verwildert gesehen. Auch als landwirtschaftliche Nutzpflanze auf Plantagen in Kenia.
Beschreibung
Diese Agaven-Art verdankt ihren Namen der Stadt Sisal im mexikanischen Yucatan.
Schon vor der Eroberung Amerikas durch die Spanier nutzten die Indianer diese Faserpflanze. Die Eroberer verschleppten dann diese wertvolle Nutzpflanze im 18. Jahrhundert über den ganzen tropischen Gürtel der Erde. So auch nach Afrika, wo sie heute auch in Kenia in riesigen Plantagen angebaut wird.
Die sehr faserreichen Blätter können eine Länge von über 2 Meter erreichen und jährlich werden 15 – 20 neue Blätter gebildet. Die in einer Rosette engelegten Blätter sind hart und steif nach oben gerichtet.
Die Vermehrung der Agave sisalana erfolgt vegetativ durch Seitentriebe. Eine von mir aus Kenia mitgebrachte Sisalpflanze erhält jährlich in den Sommermonaten etwa 2 Seitentriebe.
Diese Nutzpflanze kann eine Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren erwarten und erst im letzten Lebensjahr erhält sie ihren bis 6 Meter hohen Blütenstand mit zahlreichen kleinen Blüten von 6 cm Größe.
Sisal als Nutzpflanze
Schon seit einigen tausend Jahren werden die harten Fasern zu Seilen, Hängematten, Netzen, Schifftaue, Teppiche und Möbelstoffe verarbeitet. Ungeachtet von der heutigen Entwicklung künstlicher Fasern ist die Nachfrage nach diesem natürlichen Rohstoff wieder steigend, weil die Nutzungsqualität der Naturfaser extrem hoch und günstig ist. Kenia liegt heute in Ertrag und Export an 3. Stelle der Weltrangliste fast gleichauf mit Tansania. Die Wertschätzung des Sisals in Kenia zeigt sich auch in der Ausgabe einer Briefmarke.
Wenn man die Hauptstraße von Mombasa nach Malindi auf der Nordküstrenroute in Kenia entlang fährt, kann man verschiedene Anbaugebiete sehen.
Fotos : (c) Michael Kürschner (6)