Entada gigas

Systematik

Affenleiter, Seeherz
Entada gigas

Ordnung: Fabales – Schmetterlingsblütenartige
Familie : Fabaceae – Hülsenfrüchtler
Gattung : Entada
Art: Entada gigas

Trivialname

deutsch: Seeherz, Juju Nuss, Affenleiter,
englisch: Seaheart, Monkey-Ladder,
französisch: —-, swahili: Mgambari, afrikaans: —,
creolisch: —-,

Vorkommen

Die genaue und ursprüngliche Heimat von Entada gigas ist nicht bekannt. Sie kommt in den tropischen Breiten vor, von Südamerika bis in die Karibik und auch in Westafrika. Von Zentralafrika und Ostafrika bis nach Südostasien und Ozeanien. Durch ihre Fortpflanzungsart ist sie ein globaler Wanderer unter den Pflanzen. In Ostafrika strandet sie z.B. in Kenia, Tansania und Mosambik an. Der Lebensraum sind tropische und feuchte Regenwälder.

Fundort

Kenias Südküste an Strände angespült Samen 1995 – 2010

Diese Bohnenfrüchte wurden an Kenias Stränden gefunden nach einer Flut in den Morgenstunden. Die verkrusteten Salzspuren lassen erkennen, dass die Früchte von Entada gigas schon eine längere Zeit im Indischen Ozean geschwommen sein müssen. Die Samen, die wir gefunden haben, hatten eine Durchschnittgröße von 5,6 cm in der Breite und etwa 5,8 cm in der Länge. Die eigentliche Pflanze haben wir nie zu Gesicht bekommen.

Beschreibung

Juju Nuss ist irreführend, denn bei dieser Bohne handelt es sich um einen Hülsenfrüchtler Fabaceae mit der größten Hülsenfruchtschote der Welt und nicht um eine Nuss. Die riesigen Schoten können 120 – 200 cm lang werden mit einer Breite von etwa 15 cm. In der Schote reifen etwa 10 – 20 Bohnen mit einer Länge 5 – 7 cm, einer Breite von 5 bis 6 cm und einer Höhe von bis zu 2 cm.
Bei der Mutterpflanze handelt sich um ein schnellwüchsiges strauchartiges bzw. lianenartiges Gewächs, dass sich schon mit 80 bis 100 Länge wie eine Schlingpflanze um mehrere Urwaldriesen im Regenwald ranken kann.
Fällt so eine Schote zu Boden keimt sie im feuchtwarmen Boden ziemlich schnell und noch im gleichen Monat wächst eine neue Entada gigas und verdichtet den Urwald. Fällt sie in einen Bach kann sie auch auf Wanderschaft gehen und über Flüsse ins Meer gespült werden, wo sie entsprechend der Strömungen auch monatelang unterwegs sein kann bis sie an irgend einen Strand der Tropen angespült wird. Sie hat den großen biologischen Vorteil, das die mahagonifarbene Schale sehr hart und absolut salzwasserresistent ist und zur Schwimmfähigkeit einen großen Hohlraum hat. Durch diese biologische Besonderheit kann sie sich ihre Keimfähigkeit auch über Jahre bewahren.

Ein rätselhafter Samen an Afrikas Stränden

Viele Touristen haben schon mit Sicherheit diesen exotischen Samen am Strand gefunden und kaum jemand kann sich erklären, was es ist oder welche Pflanze hinter dem rätselhaften Fund steckt. Jeder, der so eine Frucht an Kenias Stränden findet hat eine Pflanze in der Hand, die schon seit Monaten auf dem Indischen Ozean auf Reisen gewesen sein kann. Sie muß nicht unbedingt aus Kenia selbst stammen, vielleicht stammt sie aus Tansania, Uganda, Mosambik oder einer tropischen Insel aus den Weiten des Ozeans. Auf jeden Fall ist der Fund eines solchen Samens von der Entada gigas ein kleines Wunder, denn den wenigsten ist es bisher vergönnt die Mutterpflanze in freier Natur gesehen zu haben. Schon deshalb wird das “wandernde Seeherz” der Entada gigas auch von Einheimischen als Glücksbringer gewertet.

Fotos: (c) Michael Kürschner (2)