Syrischer Christusdorn

Systematik

Ziziphus spina-christi
Syrischer Christusdorn

Ordnung: Rosales – Rosenartige
Familie : Rhamnaceae – Kreuzdorngewächse
Gattung : Ziziphus
Art: Ziziphus spina-christi – Syrischer Christusdorn

Trivialname

deutsch: Syrischer Christusdorn, Sidarbaum, englisch: Christ’s Thorn Jujube,
französisch: Épine du Christ, Jujubier, swahili: Msidari,
afrikaans: Moerasvy, creolisch: —-, hebräisch: Schetaf matsui

Vorkommen

Ziziphus spina-christi hat seinen Ursprung in Afrika. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Nordafrika von Tunesien bis Ägypten, in Westafrika von Mauretanien, dem Senegal, Mali, Nigeria und dem Tschad, in Ostafrika, vom Sudan, Südsudan, Eritrea, Djibuti, Äthiopien, Somalia und Kenia, weiter südlich sogar bis Simbabwe. Im Nahen Osten ist er vom Sinai und Syrien bis nach Israel stark vertreten und mit größter Symbolkraft versehen. In Israel wächst er als natürliche Baumart und wird auch als Kulturpflanze angebaut.
Der Syrische Christusdorn bevorzugt in seinem Habitat ein trockenes Klima, verträgt sehr hohe Temperaturen und kann sogar Frost unbeschadet überleben. In vielen Wüstenregionen mit sehr niedrigen Niederschlägen kann er daher auch problemlos als Nutzpflanze angebaut werden.

Fundort

Umgebung von Safaga und Hurghada am Roten Meer in Ägypten 2009 – 2020

Bild 1: Laub und eine unreife Frucht vom Syrischen Christusdorn.in Ägypten. Bild 2 und 3: Unreife Früchte vom Syrischen Christusdorn

Beschreibung

Ziziphus spina christi ist eine mittelgroße gedrungen wachsende Baumart mit einer dicht verzweigten Krone. In seiner Wuchsform ist er auch als ein strauchartiges Gewächs bekannt. Er erreicht meist eine Wuchshöhe zwischen 3 und 10 Meter und der Stamm kann einen Durchmesser von etwa 60 cm erreichen. Die hellgraue Borke ist rissig und schuppig. Die etwa 5- 8 cm langen dunkelgrünen Blätter sind eiförmig und nicht selten auch fast kreisrund. Auf den Blattoberseiten erkennt man deutlich drei hellgrüne Hauptnerven. Nebenblätter sind zu kleinen Dornen umgewandelt.Die Blütezeit von Ziziphus spina christi liegt zwischen März und Oktober. Seine zahlreichen ovalen bis runden Früchte sind eßbar. Als Steinfrüchte enthalten sie ähnlich einer Kirsche oder Pflaume einen sehr harten Steinkern. Im biologischen Ökosystem ist der Syrische Christusdorn eine bedeutende Bienenweide.

Bild 4: Reife Früchte und das Laub im März. Bild 5: Die reifen Früchte vom Syrischen Christusdorn, die vom Aussehen einem Apfel ähneln. Bild 6: Die Borke vom Syrischen Christusdorn – Ziziphus spina-christi

Die kulturhistorische Bedeutung

Durch die kulturhistorisch gewachsene Nutzung erlangte der Syrische Christusdorn  in den drei großen Weltreligionen im jüdischen, christlichen islamischen Glauben eine hohe symbolische Bedeutung.
Nach christlichen Überlieferungen wurde eine Krone aus Dornen von den Römern auf den Kopf von Jesus gesetzt bevor er gekreuzigt wurde. Wie es im Neuen Testament steht, war sie aus den  Zweigen eines Baumes geformt, woher auch der Name des Baumes stammt. Aus dieser Überlieferung stammt auch der heutige botanische und volkstümliche Name. Aber schon tausende Jahre vor Christus war dieser Baum im Zeitalter der ägyptischen Pharaonen bekannt und sehr beliebt als Heilpflanze und als wertvolles frischen Obst. Im  alten Ägypten wurden  die Früchte auch zum Brotbacken genutzt und diese Tradition hielt sich bei den ägyptischen Bauern bis in die heutige Neuzeit.

 

Fotos : (c)  Michael Kürschner (3), Christel Selke (3)