Systematik
Vachellia xanthophloea
Fieberbaum, Gelbrinden-Akazie
Ordnung: Fabales – Schmetterlingsblütenartige
Familie : Fabaceae – Hülsenfrüchtler
Gattung : Vachellia
Art: Vachellia xanthophloea
ehemals: Acacia xanthophloea
Trivialname
deutsch: Fieberbaum, Gelbrinden-Akazie, Fieberakazie, englisch: Fever tree,
französisch: Arbre à fièvre, swahili: Mgunga (Kenia/Tansania),
afrikaans: Koorsboom, kikuyu: Murera (Kenia), maasai: Olerai (Kenia/Tansania)
Vorkommen
Südlich der Sahara im östlichen Teil des afrikanischen Kontinents von Kenia bis nach Südafrika. Das bevorzugte Habitat sind feuchte und gleichmäßig warme Standorte in Nähe von Sümpfen und anderen Gewässern. Nicht selten bilden sie lichte Wälder, wo sie dann auch die vorrangige Baumart stellen.
Fundort
Mzima Springs, Tsavo West Nationalpark in Kenia 2012
Beschreibung
Vachellia xanthophloea kann eine Wuchshöhe von über 25 Meter erreichen und in der Breite kann dieser Baum mit den sehr langen Ästen eine weit ausladende Krone bilden. Die goldgelbe bis grünliche und sehr glatte Rinde hat eine einzigartige biologische Funktion, sie unterstützt die sehr kleinen akazientypischen feinfiedrigen Blätter bei der Bildung der Photosynthese. Die weißlichen Dornen sind lang, hart und paarig angeordnet.
Die relativ kleinen gelbweißlichen Blüten bilden kugelförmige Blütenstände die einen süßlich, lieblichen und sehr angenehmen Duft verbreiten. Wenn alle Fieberbäume voll in der Blüte stehen duftet der gesamte lichte Wald kräftig nach den Blüten der Vachellia xanthophloea. Nach der Bestäubung durch Insekten entwickeln sich nach 4-6 Monaten die kleinen Hülsenfrüchte an einem langen Stiel.
Wie der Fieberbaum zu seinem Namen kam
Die frühen europäischen Siedler hatten noch keine Ahnung von der Gefahr und der Ursache für Malaria. Siedelten sie in Nähe dieser Baumart erhöhte sich das Risiko Malaria zu bekommen. Anstatt das Wissen der einheimischen Bevölkerung zu nutzen verurteilten sie diesen Baum als Auslöser für Fieber. So erhielt er von unwissenden Weißen den englischen Namen “Fever Tree” (Fieberbaum). Das Malariafieber ausschließlich von einer Mücke ausglöst wird, bedachte man dabei kaum.
Der Fieberbaum hat den gleichen Lebensraum wie die Anopheles Mücke und bevorzugt im natürlichen Habitat Feuchtgebiete, weshalb in seiner Nähe das Malaria-Risiko zwar relativ hoch liegt aber nicht von ihm verursacht wird.
In der afrikanischen Volksmedizin wird sogar aus seiner Rinde ein fiebersenkendes Mittel gewonnen, was die weißen Kolonialherren zur damaligen Zeit aus Unwissenheit aber nicht beachteten.
Fieberbaum auf afrikanischen Briefmarken
Land: Kenia, Ausgabejahr: 24.Januar 1986, Motiv: Vachellia xanthophloea, auf der Briefmarke ist aber noch der veraltete Name Acacia xanthophloea erwähnt.
Fotos: (c) Michael Kürschner (5), Christel Selke (1)