Krokodile von Bakau

Land und Leute in Gambia

Das heilige Krokodilbecken
von Kachikally in Bakau

Krokodile zum Anfassen
und für den Wunsch nach Fruchtbarkeit und Glück
muß man unbedingt zu den Krokodilen von Bakau

Bild 1: Krokodile von Kachikally bei Bakau. Künstlerisch gestaltete Wand am Eingang zum heiligen Krokodilbecken von Kachikally 2019

Es gibt in The Gambia drei heilige Krokodil – Anlagen und seit vielen Jahrhunderten schwören die Frauen in Gambia auf die heilende Wirkung dieser angelegten Krokodiltümpel. In  Kachikally am südöstlichen Stadtrand von Bakau ist das natürlich eine Sehenswürdigkeit, die man sich nicht entgehen lassen kann. In diesem nicht gerade appetitlichen Wasser, dass mit Wasserhyazinthen überwuchert ist tummeln  sich über 30 Krokodile mit einer Größe von 2 – 3,5 m Länge. Frauen die sich mit diesem Wasser  am Ort vollwertig duschen oder davon trinken wird ein reichhaltiger Kindersegen  beschert. Es soll auch eine heilende Wirkung für viele Krankheiten haben, so sagt es der Volksglaube für alle Anlagen in Gambia. Auch wenn das große Wunder der Krokodilbecken wissenschaftlich nicht belegt ist, kann der tiefverwurzelte Volksglaube bekanntlich Berge versetzen. Die Krokodilbecken sind demnach keine Einrichtung speziell für Touristen, sondern im gambischen Volksglauben eine bedeutende Kultstätte mit historisch gewachsenen Wurzeln.

Bild 2: Eingang zum Gelände der Krokodilanlage von Kachikally in Bakau (2001). Neben dem Batikmarkt und dem Botanischen Garten in Bakau die Attraktion der Umgebung. Bild 3: Das Krokodilbecken von Kachikally wirkt wie ein riesiger Teich, der an der Oberfläche oftmals dicht mit Wasserpflanzen zugewachsen ist. Bild 4 bis 6: Kaum zu glauben, man läuft durch ein gutes Dutzend dieser urweltlichen Reptilien  und man kann sie sogar streicheln, einige drehen sich dabei kurz um, andere aber bleiben unbeeindruckt träge liegen. Jede Berührung soll auf jeden Fall Glück bringen. Bild 7 und 8: Es war schon ein ungewöhnliches Gefühl den Krokodilen aus nächster Nähe frei zu begegnen, sie waren nicht gesichert und ihre Mäuler zeigten ihre kräftigen Zähne. Die Krokodile hatten eine Größe von etwa 200 bis 300 cm und noch nie in unserem Leben, waren wir größeren Krokodilen so nah beim fotografieren. Bild 9: Dieses Krokodil hatte genug von uns, fühlte sich scheinbar in seiner Ruhe gestört, stand auf, lief zum Teich und verschwand im Wasser.

Das Kachikally Museum in Bakau

Gleich am Eingang zum Gelände des Heiligen Krokodilbeckens von Kachikally befindet sich ein kleines privates Museum. Es wurde 2004 eröffnet und zeigt mit etwa 1000 Ausstellungsstücken historische Objekte aus der gambischen Geschichte und Kultur, darunter viele Musikinstrumente und eine Anzahl traditioneller Masken unterschiedlicher Völker.

Bild 1 und 2:: Völkerkundliche Exponate zeigen auch traditionelle Masken aus der gambischen Kultur. Bild 3 und 4: Auch Traditionelle Musikinstrumente  bilden Schwerpunkt der Ausstellung im Museum von Kachikally. Wer sich für die gambische Kultur interessiert findet in diesem gepflegten Museum ausgezeichnete Möglichkeiten mehr von der Geschichte Gambias zu erfahren.

Bakau

Bakau ist als Fischerdorf mit seinen ständig steigenden Einwohnerzahlen einer der Hauptorte an der Atlantic Road. Bakau ist auch ein Ort mit zwei Gesichtern.  Mit Ortsteilen ärmlicher Wellblechhäuser mausert sich Bakau auch zu einem vornehmen Villenort. Die wesentlichen Sehenwürdigkeiten sind der Batikmarkt und die Krokodilanlage. Der berühmte Krokodilteich ist über einen kleinen, von der Kreuzung Atlantic Road / Old Cape Road abgehenden Weg  zu erreichen.
Die Krokodilanlage  können Frauen kostenlos gegen einen freiwilligen Spende betreten. Nur Ausländer müssen 10 Dalasi für das Betreten der Anlage bezahlen, dürfen dafür aber die heiligen Krokodile anfassen und streicheln. Von der Möglichkeit mit den Krokodilen zu reden oder anzufassen machen allerdings die wenigsten gebrauch. Schade, es ist schon ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man ein Krokodil streicheln oder fest anfassen kann.
Die meisten der anwesenden Krokodile dösen am Ufer und genießen das sehr feuchtwarme Klima. Über die erfolgreiche Wirkung des heiligen Wassers ist uns allerdings nichts bekannt geworden. Unser einheimischer Begleiter geht auch davon aus, dass der starke Glaube  hier die heiligen “Berge” versetzt.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (8), Christel Selke (5) 2001 und 2019