Land und Leute in Gambia
Banjul
Hauptstadt von The Gambia
Die kleine Hauptstadt Banjul im kleinsten Flächenstaat Afrikas
Geschichte der Stadt Banjul
Der Name Banjul leitet sich von Banjol was soviel wie Bambusinsel heißt ab. Die in der Mündung vorgelagerte Sandbank war zu früheren Zeiten noch dicht bewaldet. Affenbrotbäume (Baobabs) und Bambuspflanzen waren vorherrschend bis die ersten Siedlungen entstanden.
Im 15. Jahrhundert eroberten die Portugiesen diesen Landvorsprung und gaben diesem Eiland den Namen Cabo de Santa Maria. Später nannten auch die Briten dieses Gebiet St. Mary’s Island. Banjol war damals noch ein Teil des Ortes von Bakau im Königreich Kombo.
Mit dem Eindringen der Briten wurde ab 1807 das Eiland Banjol dafür genutzt, den damals sehr aktiven und grausamen Sklavenhandel einzudämmen. 1816 errichten die Briten durch Ankauf des Gebietes ein Militärstützpunkt und es gelang ihnen den Sklavenhandel zu verhindern. Schon wenige Jahre nach Gründung des Handels- und Militärstützpunktes wuchs Banjol auf fast 2000 Einwohner an. Das kleine Städtchen erhielt jetzt den Namen Bathurst nach dem Namen des damaligen britischen Kolonialminister. Bathurst erlebt noch viele Jahre nach der Gründung eine wirtschaftlich und sozial schwierige Zeit. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wechselten Seuchen und Naturkatastrophen sich regelmäßig ab und dennoch stieg die Einwohnerzahl stetig an.
Am 18. Februar 1965 wird Bathurst Hauptstadt der Republik The Gambia.
Am 24.April 1973 erhielt im Rahmen der Afrikanisierung die Hauptstadt wieder den Namen Banjul.
Lage der Stadt Banjul
Banjul ist auf einer flachen Sandbank angesiedelt und liegt direkt an der Mündung des Gambia Flusses am Atlantischen Ozean. Als kleine Hauptstadt kann sich Banjul nicht ausdehnen, da westlich von der Sandbank dichte und ökologisch wertvolle Mangovensümpfe bestehen, die eine Erweiterung der Stadt verhindern.
Banjul in Zahlen und Stichworten
Einwohnerzahl: ca.31.356 (2013), seit 1984 stetig rückläufig.
Banjul ist Hauptstadt von The Gambia und ein eigener Verwaltungsbezirk.
Fläche: Distrikt Banjul 12 qkm
Wirtschaft
Banjul profitiert vom großen und modernen Seehafen der als internationaler Umschlagplatz für Wirtschaftsgüter genutzt wird. Wichtigstes Exportgut sind Erdnüsse. Beim Import ist das Erdöl und seine Produkte für den Hafen von großer Bedeutung. Weiteres Standbein der Wirtschaft ist der Tourismus. Er stagnierte zwar in den letzten Jahren, scheint sich aber wieder zu erholen (2006). Der Flughafen liegt etwa 24 km außerhalb von Banjul.
Sehenswürdigkeiten in Banjul
Da Banjul eine kleine und übersichtliche Stadt ist, kann man ohne Probleme schon an einem Tag bei einer City-Tour vieles erleben und sehen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Banjul gehören u.a.:
Der begehbare Triumphbogen Arch 22 mit seiner Aussichtsplattform und der guten Sicht über die Stadt, das National Museum in der Gloucester Street, die große Jammeh Moschee mit Platz für 6000 Gläubige, der Albert Markt als größter in Gambia und der Craft Market der gleich daneben liegt.
Tipp: Lassen Sie sich Zeit beim Stadtbummel. Jede organisierte Stadtrundfahrt geht häufig viel zu schnell und oftmals entgehen einem die schönsten Objekte und für Fotos bleibt dann selten Zeit. Notieren Sie sich bei einer Rundfahrt die für Sie interessantesten Standorte und besuchen Sie diese später mit Taxi oder “Buschtaxi” zu zweit oder in einer kleinen Gruppe. Sie lernen so das Flair dieser Stadt kennen in seiner afrikanischen Lebensweise und erfahren viel mehr als jeder Prospekt versprechen kann.
Fotos: (c) Michael Kürschner (4) 2001