Pyramiden von Gizeh

Flagge Ägyptens

Ausflug zu den 4600 Jahre
alten Weltwundern der Menschheit

Pyramiden von Gizeh
aus der 4. Dynastie

Das Gizeh-Plateau mit den Pyramiden, der Sphinx
und den Nekropolen der altägyptischen Geschichte

Am westlichen Nilufer und etwa 15 Kilometer südwestlich von Kairo auf einem flachen Plateau eines Ausläufers der westlichen Wüste stehen die Pyramiden von Gizeh, in Ägypten auch Giza genannt. Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den großen Nekropolen des Alten Reiches, die sich von Abu Rawasch im Norden  bis nach Dahschur im Süden erstrecken und auf einer Strecke  von etwa 30 Kilometer befinden sich am östlichen Rand  des westlichen Wüstenplateaus sechs verschiedene Gruppen von Pyramiden. Die bedeutensten Pyramiden- bauwerke befinden sich allerdings auf dem Gizeh-Plateau etwa 8 Kilometer südwestlich von Gizeh (Giza) einer Stadt mit 2 Millionen Einwohnern nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Dort wo die Pyramiden von Gizeh stehen befinden auch noch zahlreiche Gräber (Mastaba) von Mitgliedern der  königlichen Familien und höheren Beamten. Nicht unerwähnt sollte bei alle Bauten die weltberühmte Sphinx sein, denn sie ist unmittelbar in der Nähe der Pharao Chephren Pyramide die wohl größte und mächtigste Statue der Welt.
Ausgrabungen ergaben, dass schon seit der 1. bis 3. Dynastie das Gizeh-Plateau eine Begräbnisstätte (Nekropole) war, doch erst die 4. Dynastie wurde mit den riesigen Pyramiden ein Zeugnis pharaonischer Macht und Größe. Die drei Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos gehören ohne Zweifel zu den “Sieben Weltwunder” der Antike, die der Menschheit erhalten blieb. Die Phänomentale Baukunst ist einzigartig und alle Bauten sind noch bis heute 4600 Jahre später voller Geheimnisse und Rätsel. Seit 1979 gehören alle Bauwerke zum UNESCO Weltkulturerbe.

Chephren-Pyramide

Bildbeschreibung Bild 1 Die große Chephren-Pyramide im Vordergrund, links daneben die kleinwirkende Mykerinos-Pyramide mit einer von den drei noch kleineren Königinnen-Pyramiden. Bild 2 Chephren-Pyramide, Bild 3 Im oberen Viertel hat die Chephren-Pyramide noch die Reste ihrer ursprünglichen Verkleidung aus Tura-Kalkstein. Mit diesem Merkmal ist sie unverwechselbar mit den anderen beiden Pyramiden von Gizeh.

Pharao Chephren (altägyptisch: Khafre, Chaefre) ließ seine Pyramide in unmittelbarer Nähe zu seinem Vater (Cheops) erbauen. Sie wurde die zweitgrößte Pyramide, wirkt aber mächtiger und höher.  Das ist eine Täuschung, denn sie wurde auf einer etwa 10 m höheren Stelle des Plateau errichtet und hat außerdem einen steilerin Neigungswinkel.  Für den inneren Zugang hatte die Chephren-Pyramide zwei Eingänge, die über zwei Korridore zur Grabkammer führen. Die Grabkammer hat die Maße von 14,15 m in der Länge und 5 m in der Breite bei einer Dweckenhöhe von 6,83 m. Das Baumaterial stammt auch aus der Umgebung. In der Bauweise hat sie nicht die Qualitä der Cheops-Pyramide, sie ist wahrscheinlich schneller erbaut. Die Steinlagen sind gröber gehauen und die Fugen oftmals breiter und teilweise  ohne Mörtel. An der Spitze sind noch die Reste der Verkleidung aus Kalksteinplatten erhalten, die ursprünglich die ganze Pyramide umgab. Wie bei allen Pyramiden wurde auch die von Pharao Chephren schon ziemlich schnell geplündert und man nutzte sie in späteren Jahrunderten  auch als Steinbruch. Kein anderer als der große Pharao Ramsis II. ließ die Kalksteinplatten der Verkleidung in der 19. Dynastie plündern, er brauchte die Steine für einen Tempelbau in Heliopolis. Den nächsten großen Steinraub gab es dann noch zwischen  1356 und 1362 n.Chr. in der islamischen Epoche, als man den Rest der weißen Pyramidenverkleidung für den Bau der Sultan-Hasan-Moschee in Kairo verwendete.

Daten zur Chephren-Pyramide

  • Bauzeit vermutlich um 2550 v. Chr., 4. Dynastie
  • Ursprüngliche Höhe :  143,5 m
  • Heutige Höhe :  136,4 m
  • Seitenlänge, Basismaß:  215,2 m

Cheops-Pyramide

Bild 4  Cheops-Pyramide ist die größte ihrer Art auf dem Gizeh-Plateau, Bild 5  Der ursprüngliche Eingang der Cheops-Pyramide an der Nordseite, er ist heute verschlossen und nicht zugänglich. Er liegt in einer Höhe von etwa 30 m (?) in der 19. Blockschicht. Bild 6  Foto von der Basis der Cheops-Pyramide: A Die Außenwände der Pyramide wurden mit waagerecht angeordneten großen und schweren Blöcken errichtet. die im unteren Viertel schon Höhen von über 150 cm haben konnten. B Im mittleren Teil des Bildes kann man noch erkennen wie mit weißen Tura-Kalkstein die Außenwand der Pyramide einmal ursprünglich komplett verkleidet war. C Hier liegen noch die originalen dicken Steinplatten die vor der Pyramide liegen und wie für einen Vorplatz ausgelegt wurden. Es ist schon sehr erhaben, auf solchen Steinen zu gehen, die schon vor über 4500 Jahren von Menschenhand bearbeitet und verlegt wurden.

Die Cheops-Pyramide ist die älteste, größte und höchste  der drei Pyramiden von Gizeh. Sie war als Grabmal vom Pharao Cheops (altägyptisch: Chufu) errichtet. In der Bauweise ist sie mathematisch absolut exakt berechnet und handwerklich ist sie in der Feinarbeit von hoher Baukunst, die nie wieder von den Nachfolgern erreicht wurde. Als Baumaterial diente Kalkstein der aus der Umgebung stammt.. Ursprünglich war die Pyramide mit weißem Tura-Kalkstein ummantelt und somit im Sonnlicht  als monumentales Bauwerk leuchtend in den Himmel ragte. Die Cheops-Pyramide ist genau nach den vier Himmelrichtungen ausgerichtet. Der Eingang an der Nordseite führt im Innern nach einem verhältnismäßig langen Gang zu einem Kammersystem mit drei Hauptkammern. Die Mumie oder Grabbeigaben von Cheops wurden nicht gefunden. Leider begannen schon in der pharaonischen Zeit die Plünderungen und die Pyramide selbst wurde  als Steinbruch genutzt, wodurch sie auch ihre Spitze verlor und trotzdem ist sie heute noch die höchste aller Pyramiden.

Daten zur Cheops-Pyramide

  • Bauzeit vermutlich zwischen 2620 und 2580 v. Chr.
  • Ursprüngliche Höhe : 146,649 m
  • Heutige Höhe : 138,544 m
  • Höhe des fehlenden Pyramidions : 9,26 m
  • Durchschnittliche Seitenlänge :  230,356 m
  • Anzahl der Steinlagen : 203
  • Vermutliches Gewicht in Tonnen ca. 6 Millionen
  • Verbaute Steinblöcke   ca. 2 Millionen

Mykerinos-Pyramide

Bild 7: Mykerinos-Pyramide, sie ist die kleinere der drei berühmten Pyramiden von Gizeh, Bild 8: Auf der Nordseite der Mykerinos-Pyramide findet man ziemlich mittig eine riesige Spalte, sie soll ein ungeheuerlicher Teil eines Zerstörungsversuches gewesen sein. Im Mittelalter soll der islamische Sultan Abd al-Malik al-Aziz Utman bin-Yusuf versucht haben alle Pyramiden von Gizeh zu zerstören. Mit der Mykerinos-Pyramide sollte begonnen werden, doch zum Glück scheiterte der Abriss und geblieben ist die weit sichtbare Spalte. Bild 9:  Der Eingang zur Mykerinos-Pyramide an der Nordseite. Bild 10: Das untere Drittel der Mykerinos-Pyramide war auf allen vier Seiten mit solc hen  Granitplatten verkleidet.

Die Pyramide vom Pharao Mykerinos ist die mit Abstand kleinste der drei Pyramiden von Gizeh, sie ereicht nicht einmal die halbe Höhe der zwei anderen Pyramiden von Cheops und Chephren. Mykerinos ließ seine Grabstätte etwa 450 m südwestlich von der Chephren-Pyramide erbauen. Als Baumaterial diente der Kalkstein aus den Steinbrüchen der Umgebung. Der Eingang zur Pyramide befindet sich an der Nordseite in einer relativ niedrigen Höhe von nur  4 Metern. Der absteigende Korridor führt durch den Kernfels und weiteren Vorkammern über einen weiteren Gang direkt zur Grabkammer. Die Grabkammer selbst wurde mit großen Granitblöcken ausgekleidet. Als einzige der drei Pyramiden von Gizeh wurde die von Mykerinos im Basisbereich bis in eine Höhe von 8 m von außen mit Granitblöcken verkleidet. Sie ist heute nicht mehr vollständig aber noch deutlich erkennbar an der Nordseite.

Daten zur Mykerinos-Pyramide

  • Bauzeit vermutlich zwischen 2540 und 2520 v. Chr.
  • Ursprüngliche Höhe : 66 m
  • Heutige Höhe :62 m
  • Seitenlänge  an der Basis: 108,5 m

Die große Sphinx von Gizeh

Bild 11 – 13:  Vor der mächtigen Chephren-Pyramide wirkt der Sphinx verhältnismäßig klein in der Weite der Wüstenlandschaft des Gizaplateau. Die große Sphinx von Gizeh (Giza) in Ägypten ist die wohl größte und berühmteste Monumentalstatue.die jemals erbaut wurde. In der Gestalt besteht der Spinx aus dem Körper eines Löwen und der Kopf zeigt ein menschliches Gesicht. Es gibt ägyptologische Untersuchungen, die davon ausgehen, im Gesicht das Antlitz von Pharao Chephren zu erkennen. Es gibt aber bis heute (2018) noch keine 100 % sicheren Belege, dass der Sphinxkopf mit dem königlichen Nemes-Kopftuch den Pharao Chephren darstellt. Auch die unmittelbare Nähe zu seiner Pyramide ließ die Vermutung aufkommen, Chephren wäre auch der Bauherr der Sphinx, doch bis heute ist es nur eine wissenschaftliche Vermutung, die noch eine genauere Klärung bedarf, auch wenn man allgemein davon ausgeht, er hätte den Bau beauftragt.

Näheres siehe auch unter Pharao Chephren

Die Mastaba – eine typische Grabform in Gizeh (Giza)

Mastabas waren im alten Ägypten eine typische Kulturform der Begräbnisstätten. Ursprünglich in der vorpyramidischen Zeit auch für Könige gedacht, entwickelten sie sich schon in der 3. Dynastie als Grabstätten für hohe Würdenträger, Priester, Beamte und Angehörige der pharaonischen Familie. Neben Sakkara und Theben gehörte die Nekropole von Gizeh zu den bedeutensten Begräbnisstätten im alten Ägypten.
Ihre kulturelle Blütezeit erreichten die Mastabas in der Nekropole von Gizeh zur Pharaonenzeit unter Cheops, Chephren und Mykerinos in der 4. Dynastie. in der sich die Mitglieder der Königsfamilie und die sehr hohen Beamten nahe der Pyramiden ihres Pharaos bestatten ließen. Durch die räumliche Nähe erhofften sie sich von ihrem Pharao im Jenseits mit versorgt zu werden.
In der Nekropole von Gizeh  wurden mit der 6. Dynastie und dem Ende des Alten Reichs einige hundert Mastabas errichtet. Anschließend verlor Gizeh an Bedeutung. Es begann das Ende der Pyramidenzeit und auch die sehr aufwendigen Mastabas verloren ihre Bedeutung. Es war wohl weniger der Verlust kultureller Werte sondern eher leere Staatskassen, die zu einer Art “Götterdämmerung” führten. Mit der 7. Dynastie versank Ägypten in politischen Wirren der 1. Zwischenzeit.

Bild 14: Mastaba-Grab G 2385 war die letzte Ruhestätte von Senedjemib Mehi dem führenden Architekten unter Pharao Unas aus der 5. Dynastie im Alten Reich. In diesem Grabkomplex in der Nekropole von Gizeh sind auch seine Frau und die KInder bestattet. Bild 15: Grabeingang von Senedjemib Inti, er war ein Wesir unter Pharao Djedkare dem 8. Pharao  aus der 5. Dynastie. Sein Sohn Senedjemib Mehi erbaute die Mastaba für seinen Vater. Bild 16: Die Mastaba von Seschemnefer IV. liegt auch in Gizeh, südöstlich der Cheops-Pyramide (5. bis  Anfang 6. Dynastie). Sie ist mit drei weiteren Mastabas zu einem Komplex verschmolzen.. Die Vorhalle mit dem Eingan zur Grabstätte wird von zwei Säulen gestützt. Den Zugang flankieren zwei Sitzstatuen des Grabherrn. Seschemnefer IV. war als Beamter Vorsteher des Harims und somit Leiter für den Palastbereich der Frauen und Kinder. Bild 17: Detail von der rechten Sitzstatue des Grabherrn Seschemnefer IV.

Ausflug zum Gizeh-Plateau

Schon vor dem Eingang erblickt man die Cheops-Pyramide mit ihrer imposanten Größe. Eine faszinierende Spannung steigt in einem auf , bei dem Gedanken in wenigen Minuten auf eine Zeitreise zu gehen und die weltberühmten Pyramiden von Gizeh zu erleben. Das Plateau von Gizeh kommt einem riesig vor und man muß sich sehr viel Zeit nehmen um alles zu sehen, denn bei den Pyramiden, dem Boots Museum mit dem Totenschiff von Cheops, den Mastabas und der riesigen Sphinx vergeht die Zeit wahnsinnig schnell. Wir waren über 3 Stunden vor Ort und konnten längst nicht alles auf uns einwirken lassen.  In der Regel verbleiben Touristen mit Tourführungen etwa 2 Stunden bei den Pyramiden und das ist leider viel zu kurz. Auf eine unserer nächsten Ägyptenreisen werden wir uns mehr Zeit nehmen, denn dann kommt ja auch noch das  neue “Grand Egypt Museum” in Gizeh dazu, dass zu diesem Thema dann wohl alle Museen der Welt in den Schatten stellen soll.

Bild 18:  Die imposante Cheops-Pyramide erblickt man schn am Eingang. Bild 19 und 20: Wenn man nicht gerade ein Souvenir kaufen möchte, sollte man um die Händler einen großen Bogen machen, die Preise sind deutlich überhöht und die Verkäufer sind nicht selten sehr aufdringlich. Das gleiche gilt für Kaleschenfahrten, Pferde- und Kamelreiten. Es mag ja alles faszinierend sein, doch nutzt man alle Angebote bleibt kaum noch Zeit für den eigentlich Grund die geheimnisvolle Welt der Pyramiden zu erleben. Bild 21: Das Gizeh-Plateau mit den Pyramiden und Nekropolen der altägyptischen Geschichte ist zwar eine vegetationslose Steinwüste, doch für die ägyptische Krähe (Corvus cornix pallescens) scheint sie sich als Lebensraum zu lohnen.

Der Ticketpreis liegt zur Zeit bei 120 Ägyptische Pfund (Euro 5,65) Stand März 2018

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (11), Christel Selke (10)