Scheintüren

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Wichtige Grabbauten in der ägyptischen Antike
Scheintüren
Grabarchitektur im religiöse Totenkult

Scheintüren sehen aus wie eine echte Tür, haben einen Türahmen einen Türsturz und meist auch eine Türschwelle, was ihr allerdings fehlt, ist eine Türklinke oder eine andere Möglichkeit die Tür zu öffnen. Für Menschen im Diesseit läßt sie sich nicht öffnen und ist so auch nicht begehbar. Bei einer derartigen Tür in einem Grab oder einer Tempelkapelle, handelt es sich um eine Scheintür. Für wen sie sich, die meist aus Stein gefertigte Tür, doch öffnet, besagt eindeutig die Religionslehre im antiken Ägypten. Noch vor dem Alten Reich fand man schon Vorläufer in der Frühzeit, da waren es aber noch mehr Opferstellen in der Form einer Nische mit einer Darstellung des Verstorbenen an einem gedeckten Speisetisch. Diese wichtige Darstellung der reichhaltig gedeckten Speisetischszenen mit dem Verstorbenen hatten auch die späteren Scheintüren meist über dem Türsturz beibehalten.
Bei derartigen Türen handelt es sich um sogenannte Scheintüren. Sie gehören zu den wichtigsten Elementen der altägyptischen Grabarchitekturen. Eine Scheintür konnte einen Opferplatz darstellen, war aber im Glauben der Ägypter mehr eine direkte Verbindungsstelle zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Sie sollte den Kontakt zwischen den Lebenden und Verstorbenen herstellen. Die Ka-Seele war die Lebenskraft des Menschen und die alten Ägypter nahmen an, sie konnte die Schnittstelle zwischen dem Diesseits und Jenseits durchdringen, Man glaubte, dass die Seele des Verstorbenen durch die Scheintür das Grab verlassen konnte und auch eine Rückkehr möglich war.. Nur für  die Lebenden blieb sie ewig verschlossen, weil sie nur als Steinwand errichtet wurde.

Beispiele für Scheintüren:

Bildbeschreibungen: Bild 1 Die Scheintür von Senenmut, er war der Oberbaumeister und Freund der Pharaonin  Hatschepsut im Neuen Reich., 18. Dynastie um 1480 – 1460 v.Chr. Bild 2: Detail aus der Frontseite von der Scheintür des Senenmut. Ägyptisches Museum Berlin, Bild 3: Eine Scheintür aus Kalkstein des Pepi-mer-hebsed, er war Landgutvorsteher unter Pharao Pepi I. aus der, 6. Dynastie im Alten Reich um 2320 v. Chr. Bild 4: Detail von der Scheintür des Pepi-mer-hebsed. Ägyptisches Museum Berlin, Bild 5: Eine Scheintür in einer Kapelle in der Tempelanlage von Pharao Sethos I. aus Abydos (Abdju). Auffallend waren in diesem Raum die noch gut erhaltenen Wandmalereien und Farbreste an der Scheintür. Abydos (Ägypten), Bild 6: Eine Scheintür in der Kapelle des Re-Harachte in Abydos (altägyptisch Abdju), ist ein Teil der Tempelanlage von Pharao Sethos I. .aus dem Neuen Reich 1290 – 1279 v. Chr.. Sethos I. war der zweite Pharao der 19. Dynastie. Abydos (Ägypten).

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (4), Christel Selke (2)