Systematik
Seychellen Vasapapagei
Coracopsis nigra barklyi
Ordnung: Psittaciformes – Papageien
Familie : Psittacidae
Gattung : Coracopsis
Art: Coracopsis nigra
Unterart: Coracopsis nigra barklyi
Nach neuen genetischen Erkenntnissen könnte der Seychellen-Vasapapagei sogar als eigenständige Art anerkannt werden, aber dafür gibt es derzeit noch keine wissenschaftliche Bestätigung (2018).
Trivialname
deutsch: Seychellen-Vasapapagei, Kleiner Vasapapagei, Seychellen Rabenpapagei
englisch: Seychelles Black Parrot,
französisch: Vasa des Seychelles, swahili: —-,
afrikaans: —-, Creolisch: Kato Nwanr (Seychellen)
Vorkommen
Endemische Unterart vom Vasapapagei, die nur auf den Seychellen beheimatet ist. Sein einziger Lebensraum liegt auf der Insel Praslin und hauptsächlich im kleinen Nationalpark Vallée de Mai, wo der Baumbestand überwiegend aus endemischen Palmen besteht. Ansonsten bevorzugt er lichte Wälder und Buschland. Seit 1988 gibt es auch einen kleinen Bestand auf der Insel Curieuse, auf der allerdings noch keine Fortpflanzung bekannt ist.
Fundort
Nationalpark Vallée de Mai, Insel Praslin, Seychellen 2013/14
Beschreibung
Mit seinen etwa 30-32 cm Körperlänge zählt der Seychellen Vasapapgei zu den größeren Arten Afrikas. Sein Federkleid ist von einer schlichten braungrauen bis schwärzlichen Färbung, wobei sich die Geschlechter äußerlich kaum unterscheiden.
In seiner Lebensweise ist der Vasapapagei gesellig und überwiegend tagaktiv, wobei der Seychellen Vasapapagei wohl wegen seiner begrenzten Lebensräume häufig auch einzeln oder paarweise auftritt.
Fortpflanzung
Höhlenbrüter, der in hohen und sehr alten Bäumen tiefliegende Höhlen für sein Nest benötigt. Ein Gelege besteht meist aus 2-4 weißen Eiern, die in einem Zeitraum von unter 3 Wochen ausgebrütet werden.
Da der Seychellen Vasapapagei gesetzlich streng geschützt ist, werden in seinen Lebensräumen auch große Nistkästen angelegt um die Fortpflanzung seiner Art intensiv zu fördern.
Nahrung
Die Nahrung besteht überwiegend aus Obst, aber auch Blüten und Knospen gehören zu seiner Ernährung und hier überrascht es auch nicht, dass auch der Seychellen-Vasapapagei gern die männlichen Blüten der Coco de Mer (Seychellenpalme) bevorzugt.
Auf Praslin gehören die Früchte der endemischen Palme Verschaffeltia splendida zu einem seiner Lieblingsspeisen. Aber auch Kulturfrüchte, wie Mango und Papaya werden gerne gegessen und hätten ihn zur Kolonialzeit fast zur Ausrottung gebracht, weil man ihn in den Plantagen jagen durfte. Im Naturschutzgebiet Vallée de Mai auf Praslin kann man mit etwas Glück bei absoluter Stille den Seychellen Vasapapagei erleben. Meist aber aus großer Entfernung, da sie bei der Nahrungssuche sich häufig unter dem Blätterdach des Waldes aufhalten um an die leckeren Früchte zu gelangen.
Artenschutz
Auf den Seychellen gilt der landesspezifische Seychellen Vasapapagei als nationales Symbol mit kritischer Gefährdung und man bemüht sich im Rahmen der gesetzlichen Schutzmaßnahmen in den Naturreservaten diese Art in ihren Beständen zu stabilisieren. Außerhalb dieser Gebiete werden sie in Plantagen nach wie vor unrechtmäßig verfolgt.
Eine weitere Gefahr kommt durch den stark invasiven Hirtenmaina- Acridotheres tristis, einer Starenart aus Indien, die die Nistplätze der Papageien erobern. Auf Grund ihres ökologischen Einflusses auf die Vogelwelt im indopazifischen Raum stellen sie eine große Gefahr für alle endemischen Arten dar.
Mit einem wahrscheinlichen Bestand von 500 – 900 Tieren gehört der Seychellen Vasapapagei zu den seltensten Papageienarten der Welt (2014). Er gilt auch schon deshalb als stark gefährdet, weil sein natürlicher Lebensraum sich nur auf wenige Hektar beschränkt. Doch das entschiedene Schutzprogramm auf den Seychellen gibt Hoffnung diese Art in ihrer Natur zu erhalten.
Der Nationalvogel der Seychellen auf Briefmarken des Landes
(A) Anlaß dieser Ausgabe aus dem Jahr 1976 war ein Ornithological congress, (B) Der Seychellen Vasapapagei mit der heimatlichen Landkarte von der Insel Praslin. Briefmarkenausgabe aus dem Jahr 1989
Alle Fotos sind aus dem Nationalpark Vallée de Mai 2013/14, (c) Michael Kürschner (7), Christel Selke (1)