Afrikanischer Strauß

Systematik

Struthio camelus
Afrikanischer Strauß

Ordnung: Struthioniformes – Laufvögel
Familie : Struthionidae – Straußenvögel
Gattung : Struthio
Art: Struthio camelus

Unterarten
Struthio camelus camelus – Nordafrikanischer Strauß
Struthio camelus massaicus – Massai Strauß
Struthio camelus australis – Südafrikanischer Strauß

Trivialname

deutsch: Afrikanischer Strauß, englisch: Ostriches,
französisch: L’Autruche d’Afrique, swahili: Mbuni,
afrikaans: Afrika volstruis,

Vorkommen

Diese außergewöhnlichen Laufvögel haben ihre Heimat in den offenen Savannen und in der Buschsavanne. Aber auch in den trockenen, pflanzenarmen fast habwüstenartigen Gebieten sind sie anzutreffen. Der Lebensraumn erstreckt sich südlich der Sahara ab der westafrikanischen Sahelzone bis nach Ostafrika.
In Ostafrika vom Südsudan, Äthiopien und Somalia über Kenia, Tansania bis ins südliche Afrika. In Kenia haben wir diese majestätisch wirkenden und flugunfähigen Vögel am häufigsten im Tsavo Ost Nationalpark beobachten können.

Fundort

Amboseli, Tsavo Ost Nationalpark  und Masai Mara in Kenia in den Jahren von 1995-2012 und im Senegal 1998

Beschreibung

Der Strauß ist das schnellste Lebenwesen auf zwei Beinen. Er kann Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen und sogar auf längeren Strecken noch 60 km/h. Die unglaublich hohen Geschwindigkeiten, werden nicht nur durch die kräftigen muskulösen Beine erreicht. Auch seine Lauftechnik ist einmalig. Er berührt den Boden nur mit zwei Zehen. Im schellen Lauf wird sogar nur die innere der beiden Zehen, die mit einem flachen großen Nagel versehen sind belastet.
Obwohl Strauße im Verhältnis sehr große Flügel haben, sind sie flugunfähig, weil das Gewicht des Vogels viel zu schwer ist. Die Evolution hat aber aus dem Strauß einen perfekten Laufvogel gemacht, der wie kein anderer Vogel anatomisch für das Leben am Boden ausgestattet ist.
Die normale Lebenserwartung in der Wildnis kann zwischen 30 und 40 Jahren schwanken. In der Gefangenschaft erreichen Strausse auch schon mal ein Alter von 50 Jahren.
Größe und Gewicht:  Größe  200 – 240 cm, Gewicht 90 – 150 kg. Die Hennen bleiben meist etwas kleiner und sind leichter im Gewicht.

Afrikanischer Strauß, Unterart im Senegal in Westafrika

Fortpflanzung

Strauße unterliegen keiner besonderen Brutzeit und sie sind ständig fortpflanzungsfähig. Der Antrieb Nachwuchs zu zeugen, wird auch vom Nahrungsangebot gesteuert. Jeder Hahn paart sich gewöhnlich mit meheren Hennen; in der Regel sind es drei. Jede Henne legt 5 – 8 Eier in das gemeinsame Nest. In Abständen von 1 – 4 Tagen legen die Hennen ihre Eier ins Nest. Es herrscht unter den Weibchen eine strenge Rangordnung und nur die alpha Henne ist die eigentliche Gefährtin des Hahns.
Gelege: 6 – 20 Eier je Henne, Eigewicht liegt zwischen 800 und 1500 g und sie haben einen Durchmesser von bis zu 16 cm, Die Eier sind grau-weiß oder elfenbeinweiß, oval und mit einer porzellanartigen und sehr harten Schale versehen. Die Brutzeit beträgt 42- 48 Tage. Es wird ein einfachen Nest gebaut in Form einer Mulde am Boden.
Je nach Gegend und Unterart sind die Küken bis zu einem Alter von zwei Monaten weißbis rötlich gefärbt, mit schwarzen Flecken an Kopf und Hals. Die Rückenfedern sind hart wie Stacheln, Flanken- und Bauchfedern dagegen weich und biegsam. Erst nach 3 – 4 Jahren haben die Männchen ihr voll ausgefärbtes Federkleid.

Nahrung

Auf dem Speiseplan der Strauße stehen Gräser, Kräuter, Samen, Insekten und kleine Wirbeltiere.
Durch ihren einzigartigen Verdauungsapparat ist es ihnen möglich selbst die härtesten Pflanzen, mitsamt der Wurzel auszureißen und hinunterzuschlingen. Er nutzt dafür die Aufnahme von Gastrolithen, harte Objekte wie z. B. Steine, die im muskulösen Magen die aufgenommene Nahrung zerreiben und teilen.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (7), Christel Selke (4)