Eretmochelys imbricata

Systematik

Echte Karettschildkröte
Eretmochelys imbricata

Ordnung: Testudinata –  Schildkröten
Familie : Cheloniidae – Meeresschildkröten
Gattung : Eretmochelys
Art: Eretmochelys imbricata

Trivialname

deutsch: Echte Karettschildkröte, englisch: Hawksbill sea turtle,
französisch: Tortue imbriquée, swahili: Kambi ya Hawksbill, afrikaans: Skilpad,

Vorkommen

Die Echte Karettschildkröte – Eretmochelys imbricata bissa ist eine von zwei Unterarten mit einem riesigen Verbreitungsgebiet. Sie kommt im Roten Meer vor und umnrundet die Küsten Afrikas bis zum Atlantik im östlichen Afrika von Ägypten, Sudan über Somalia, Kenia, Tansania und Madagaskar im Indischen Ozean und weiter westlich über die Seychellen bis nach Südostasien und Ozeanien im Pazifischen Ozean. Ihre Lebensräume liegen im offenen Meer, wie auch in Küstennähe in den Mangrovensümpfen und den Korallenriffen in relativen Flachwasserzonen, wo das Sonnenlicht noch den Bodengrund erreicht.

Beschreibung

Seit 225 Millionen Jahre leben die Meeresschildkröten in den Ozeanen der Welt und haben sich bis heute kaum verändert. Die Echte Karettschildkröte kann eine Rückenpanzerlänge von etwa 90 cm erreichen bei einem Gewicht von etwa 80 kg. Der Carapax adulter Tiere ist in seiner Form länglich, flach und oval. Aus den Hornplatten des Carapax entnimmt man den wertvollen Rohstoff Schildpatt für das Kunsthandwerk und für die Schmuckherstellung. Heute ist die Bejagung  für diesen Rohstoff weltweit verboten, doch die Kontroilen dafür sind nicht leicht.

Fortpflanzung

Als reine Meeresbewohner verlassen die weiblichen Meeresschildkröten nur zur Eiablage das sichere Meer und vergraben zu nächtlicher Zeit ihre Eier an ihren angestammten Strand. Die notwendige Paarung fand dagegen im offenen Meer statt. Ein Gelege besteht aus etwa 150- 170 Eier und die Brutzeit beträgt etwa 2 Monate in dem durch die Sonne aufgeheizten Strand. Auch die frischgeschlüpften Jungtiere krabbeln zu nächtlicher Zeit aus dem vergrabenen Gelege und haben nur ein Ziel , unverzüglich das “rettende” Meer zu erreichen, denn diese kleinen, bis etwa 5 cm großen Babys, werden schon von zahlreichen Beutejägern erwartet.
Vermutlich wird die Echte Karettschildkröte mit etwa 5 Jahren geschlechtsreif und in der Paarungszeit von Juli bis Oktober kann es zu mehreren Eiablagen kommen. Es ist nicht selten, dass die Eiablagen nicht jährlich wiederholt werden, weil es zu keiner Paarung kam.

Nahrung

Die Echte Karettschildkröte hat eine vielseitige Ernährung. Die bevorzugte Nahrung besteht aus Schwämmen und Hohltieren, aber auch Krebstiere, Stachelhäuter und Weichtiere werden gefressen. Neben der tierischen Kost runden Algen und Seetang die Vielfalt der Nahrung ab.

Die Biologie der Echten Karettschildkröte Eretmochelys imbricata (Hawksbill Turtle) auf einer Schautafel zeigt die Lebensweise dieser Meeresschildkröte, die auch auf Curieuse zur Eiablage kommt. Curieuse ist eine Naturschutzinsel auf den Seychellen. Ein Besuch dieser Insel ist ein faszinierendes Erlebnis.

Artenschutz mit höchster Gefahrenstufe

Über 200 Millionen Jahre waren die vielen Freßfeinde der frischgeschlüpftem Babys der Echten Karettschildkröte nie eine Gefahr für den Artenbestand. Das änderte sich erst durch den Menschen als den gefährlichsten Feind der Meeresschildkröten. Man raubt die Eier, man nutzt ihr Fleisch, man tötet sie für den Rohstoff Schildpatt, man läßt sie in Schleppnetzen der Fischereiindustrie ersticken und letztendlich wird noch der Plastikmüll in den Meeren zu einer lebensbedrohlichen Gefahr. Selbst die Fortpflanzung bzw. die Reproduktion wird für die Echte Karettschildkröte für die Arterhaltung zu einer Gefahr, wenn die natürlichen Niststrände für touristische Bauten und Strandnutzung  zerstört werden.  All diese Lebensgefahren für diese Art sind der Menschheit bekannt und durch den IUCN: steht sie auf der Roten Liste als eine vom Aussterben bedrohte Art.
Wir beneiden jeden Taucher, der diese Tiere in freier Natur bewundern konnte. Solche Erlebnisse sollte man in fester Erinnerung behalten, es könnten auch die letzten gewesen sein, obwohl man die Hoffnung auf die Rettung dieser nie aufgeben darf.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (3)