Tsetse Fliege

Systematik

Glossina sp.
Tsetse Fliege

Ordnung: Dipterea – Zweiflügler
Familie : Glossinidae – Zungenfliegen
Gattung : Glossina – Tsetse Fliegen
Art: Glossina sp.

Glossina ist die einzige Gattung dieser Familie mit etwa 30 Arten, die sich alle sehr ähnlich sind. Sie werden nach den  geografischen Lebensräumen systematisch erfaßt.

Trivialname

deutsch: Tsetse Fliege, englisch: Tsetse Fly,
französisch: Mouches tsé-tsé, swahili: Mbungo, afrikaans: Tsetse vlieg,

Vorkommen

Die Tsetse-Fliegen sind endemische Arten Afrikas. Ihr großes Vorkommen reicht von südlich der Sahara bis ins südliche Afrika. Sie kommen mit ihren unterschiedlichen Arten und Unterarten in verschiedenen Lebensräumen vor. Bevorzugte Habitate sind die Gras- und Buschsavannen, Regen- und Trockenwälder, aber auch Feuchtgebiete  in Nähe von Flüssen und anderen Gewässerarten. Die bekanntesten Vertreter der Tsetse Fliegen sind die Glossina morsitans (Ostafrika) aus den Savannen und die Glossina palpalis (Westafrika),  die die Feuchtgebiete als Lebensraum bevorzugt.

Fundort

Arabuko Sokoke Nationalpark, Kenia 09.2010

Viele afrikanische Länder brachten über ihre Postverwaltungen Briefmarken zum Thema Tsetse Fliegen heraus. Sie dokumentieren alle das enorme gesundheitliche Problem für Menschen und Tiere in ihren Ländern. Die hier abgebildeten Briefmarken aus einigen ostafrikanischen Staaten zeigen deutlich mit welcher Ensthaftigkeit man mit Hilfe von Briefmarken die Bevölkerung aufklären will über die Gefahr, die von der Tsetse Fliege ausgehen kann. Die Briefmarke aus Äthiopien (2009) zeigt wer gefährdet ist und dokumentiert mit der Kontinentalkarte das große Verbreitungsgebiet der Tesetse Fliege. Eine  Briefmarke aus Uganda zeigt deutlich, wie die Bevölkerung auf dem Lande aufgeklärt wird im Umgang mit der Tsetse Fliege, wie man sie bekämpfen kann und wie man sich vor ihr schützt. Welche Gefahr für den Menschen besteht zeigt die Briefmarkenszene in einem Hospital. Ein Mann leidet an der gefürchteten Schlafkrankheit die von der Tsetse Fliege übertragen wird. Auch westafrikanische Staaten wie zum Beispiel Nigeria  zeigen auf Briefmarken das gefürchtete Gesundheitsproblem, dass die Tsetse Fliege auslösen kann. Auch die Briefmarke aus Malawi verdeutlicht die Gefahr für Mensch und Rind.

Beschreibung

Tsetse Fliegen sind mittelgroße Stechfliegen die selten größer als 10 bis 12 mm werden. Man erkennt sie sehr leicht an der Haltung ihrer Flügel, die sie in Ruhestellung überlappt. Diese Haltung erinnert an die Form einer Zunge und ist einzigartig, weshalb ihre Familie auch den Namen Glossinidae (Zungenfliegen) erhielt.
Die Tsetse Fliegen sind in ihrer Lebensweise tagaktiv.

Fortpflanzung

Im Unterschied zu den meisten Insektenarten sind die Tsetse Fliegen lebendgebährend und legen keine Eier ab. Gleich nach der Geburt vergräbt sich die Larve und verpuppt sich ziemlich schnell. Nach etwa 4 Wochen kriecht dann die fertige Tsetse Fliege aus der Erde

Nahrung

Die Tsetse Fliegen gehören zu den Stechinsekten und ernähren sich von menschlichen und tierischen Blut und im Gegensatz zu den Stechmücken ernährt sich bei der Tsetse Fliege auch das Männchen vom Blut.

Tsetse Fliegen als Plage Afrikas

Neben der gefürchteten Anopheles Mücke, die beim Menschen die Plage der Malaria verursacht, gilt die Tsetse Fliege als gesundheitliche Bedrohung für den Menschen, seinen Rindern und bei verschiedenen Wildtieren.
Bei einem blutsaugenden Stich am Menschen kann die Tsetse Fliege mit ihren Speichel den gefährlichen Erreger der Trypanosomen übertragen, bekannt als afrikanische Schlafkrankheit. Trypanosomen sind parasitische Einzeller die sich in der Tsetse Fliege entwickeln. Wissenschaftler unterscheiden zwei verschiedene Formen der Übertragung.
Der von der Tsetse Fliege übertragene Erreger der Schlafkrankheit Trypanosoma brucei gambiense tritt nur in Westafrika auf und befällt ausschließlich nur den Menschen. In Ostafrika ist es der Erreger Trypanosoma brucei rhodesiense der den Menschen als afrikanische Schlafkrankheit gefährdet. Der gleiche Erreger verursacht auch bei Rindern und Wildtieren die gefürchtete Nagana Seuche.
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Diese Briefmarken aus Kenia und Uganda verdeutlichen die Gefahr für Rinder, denn auch diese Tiere sind von einer übertragenden Gesundheitgefahr durch die Tsetse Fliege ernsthaft bedroht. In Ländern mit einem hohen Rinderanteil ist die aktive Verbreitung der Tsetse Fliege besonders hoch, in Ostafrika betrifft das besonders Tansania und Äthiopien.

Die gefürchtete Schlafkrankheit hat in früheren Zeiten ganze Landstriche entvölkert, doch heute ist sie durch massive Bekämpfungsmaßnahmen zwar eingeschränkt aber im Verbreitungsgebiet der Tsetse Fliege bleibt sie nach wie vor eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die menschliche Gesundheit, auch wenn eine rasche medizinische Versorgung menschliches Leben retten kann. Der Krankheitsverlauf der Schlafkrankheit hat verschiedene Phasen im Verlauf. Im 1. Stadium entzündet sich schon nach wenigen Tagen die schmerzhafte Einstichstelle. In diesem Anfangsstadium kann ärztliche Hilfe die Erkrankung stoppen und spätestens, wenn sich noch Gliederschmerzen einstellen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden um schlimmeres zu vermeiden, denn wenn alle Krankheitsverläufe unbehandelt bleiben, kann ärztliche Hilfe zu spät kommen und  die Schlafkrankheit könnte dann sogar tödlich enden.

Präventive Maßnahmen für Reisende in Afrika

Für alle Reisenden, die auch viel auf Safari sind gilt als wichtigste Schutzmaßnahme ein guter Insektenschutz der regelmäßig auf der Haut aufgetragen werden sollte. Zu einer weiteren wichtigen Schutzmaßnahme zählt eine entsprechende Kleidung. Dunkle, schwärzliche oder auch grellfarbige Kleidung sollte auf Safari vermieden werden. Grünliche oder Kakifarben sind eine ideale Safarikleidung. Die Maßnahmen könnten schon deshalb von Bedeutung sein, weil die Tsetse Fliegen tagaktiv sind.