Ruinen von Gedi

Kenia

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Ruinen von Gedi – National Monument

NATIONAL MUSEUM OF KENYA
Archäologische Ausgrabungen aus dem kenianischen Mittelalter

Gedi – Bedeutende Kulturstätte aus dem Mittelalter

Lageplan von Gede (Gedi) mit Hinweis auf das Museum

Die Lage von Gedi

Die Ruinen der mittelalterlichen Swahili-Stadt Gedi gehören zu den wichtigsten archäologischen Fundstätten Kenias. Sie liegen an der Straße nach Watamu etwa 16 km südlich von Malindi an der Nordküste Kenias  unweit der B8, die von Mombasa nach Malindi führt. Die eindrucksvolle Atmosphäre dieser aus dem 13.Jahrhundert stammenden Stadt liegt auch an der Natur, die den ausgegrabenen Stadtbereich zurück erobert hat. Ein mächtiger sehr alter Baumbestand mit Sterculia-Bäumen und Baobabs gibt der Ruinenstadt einen besonderen Reiz diesen Ort der kenianischen Vergangenheit zu besuchen.

Plan vom ursprünglichen Gedi Palast

Die Geschichte von Gedi

Das Portal vom Gedi-Palast und die Skizze vom National Museum von Kenia zeugen von der großartigen Bauweise dieser versunkenen Kultur an der  Nordküste. Die vermutlich um 1300 gegründete Stadt erlebte in den zwei folgenden Jahrhunderten eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit, die weit über ihre Grenzen ging. Im 16. Jahrhundert wurde Gedi aus noch ungeklärten Gründen von einer großen Mehrheit seiner Bewohner wieder verlassen und erst im frühen 17. Jahrhundert war der Untergang dieser Küstenstadt besiegelt, vermutlich durch das kriegerische äthiopische Volk der Galler, denen es nach Süden drängte. Aus ihrer Sprache stammt auch der Stadtname Gedi ( “gede” = kostbar ). Der ursprüngliche Name von Gedi oder auch Gede genannt, lautete vermutlich “ KILIMANI “. Die Vermutung, dass Kilimani von den Galla in Gedi umbenannt wurde, wird dadurch bestätigt, dass in keiner arabischen und portugiesischen Quelle Gedi oder Gede als Stadtname erwähnt wird.
Wissenschaftlich bleiben noch viele historische Fragen zu dieser mittelalterlichen Stadt offen und sind weiterhin ungeklärt. Schon der Grund für die Gründung dieser Stadt ist noch ein nicht gelöstes Rätsel, denn wissenschaftlich belegt gibt es keine wirtschaftlich oder politisch erkennbaren Gründe, denn selbst portugiesische oder arabische Quellen aus dieser Zeit erwähnen nichts.
Sicher belegt durch die zahlreichen Funde von Haushaltsgegenständen und der Wohnkultur muß es sich in Gedi um eine sehr wohlhabende Bevölkerung gehandelt haben.
Bei den Ausgrabungen von Gedi fand man viele Hinweise, dass die blühende Stadt im 15. Jh. große weltweite Handelsbeziehungen hatte. Porzellanteile belegen sogar den Kontakt mit China. Wahrscheinlich schon im Folgejahrhundert ging die wohlhabende Stadt Gedi langsam unter und die Bevölkerung verließ diesen Ort. Warum und wohin die Bewohner gingen, bleibt ein Rätsel, denn es gibt keine Belege, man hat nur Vermutungen.

Bild 1 und 2: Die Überreste vom großen Gedi Palast mit seinem relativ gut erhaltenen Tor. Der gesamte Bereich ist bereits festumschlungen von einem alten und dichten Baumbestand. Bild 3 und 4: Erhaltene Reste von den Grundmauern der großen Moschee von Gedi. Bild 5: Tombs of the Fluted Pillar. Bild 6: Ein weiteres gut erhaltenes Tor einer Moschee. Bild 7: Die Ausgrabungsstätte von Gedi ist von Wald umgeben und über die Jahrhunderte haben die Bäume die verfallene Stadt Gedi bzw. Gede wieder fest im Griff und umschlingen die historischen Grundmauern einer ehemals wohlhabenen Stadt. Bild 8 und 9: Nach dem Rundgang durch die Ruinenstadt Gedi kann man im Anschluß auch das Gedi-Museum besichtigen, wo viele Fundstücke ausgestellt sind und die historische Wirtschaftlichkeit von Gedi dokumentiert wird.

Die Ausgrabungsstätte der Stadt Gedi

Unter den vielen Gebäuden, die ausgegraben wurden ist die große Moschee aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, sehr viele Handelsräume und verschiedene große Brunnen, unter anderem auch ein datiertes Grab mit der arabischen Inschrift AH808, dem Jahr nach der Hedscha 808, nach unserer Zeitrechnung entspricht es dem Jahr 1399. Die rund 1000 Quadratmeter große Fläche des Palastes ist fast völlig freigelegt. Die Stadt Gedi war umgeben von zwei Stadtmauern mit vermutlich drei bis fünf Toren. Die äußere Stadtmauer hatte eine Höhe von 2,5 m und die Stadt umfaßte eine Fläche von etwa 20 ha. Das Baumaterial bestand überwiegend aus Korallenresten, rote Erde und Korallenkalk. Die Häuser und Hütten der einfachen Bevölkerung sind nicht mehr erhalten, da sie überwiegend aus Holz, Lehm und Palmstrohdächern bestanden. In der Blütezeit hatte Gedi vermutlich 2500 bis 3000 Einwohner. Auffallend war die einstöckige Bauweise der Häuser.

Öffnungszeiten:

Diese bedeutende Ausgrabungsstätte kann man täglich zwischen 7:00 und 18:00 besichtigen.
Ein Besuch lohnt sich, denn er gibt Einblick in die Geschichte der kenianischen Küste.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (9), Christel Selke (2)